Hollenegger Designgespräche zum Thema "Gutes Design, gutes Geschäft"

Hollenegger Designgespräche zum Thema
Schloss Hollenegg als traumhafte Kulisse für die Designgespräche 2020

Schwanberg (A) Die Hollenegger Designgespräche in der Weststeiermark haben anhand von namhaften Beispielen eindrucksvoll gezeigt, welchen Beitrag Design zum Erfolg eines Produktes leistet. Dass es funktioniert ist vielfach bewiesen, doch das „Wie" ist eigentlich die spannendere Frage. Und die stand nun auf Schloss Hollenegg for Design im Zentrum: Wie läuft der Entwicklungsprozess zwischen Kreativen und Wirtschaftstreibenden ab? Wie kann die Wirtschaft von Design profitieren und worauf kommt es dabei an? Darüber berichteten Designer sowie Projektverantwortliche aus Industrie und Wirtschaft von 22. bis 23. September bei den Hollenegger Designgesprächen 2020.

Das waren die Design-Talks im heurigen Jahr und ihre Projekte:

„Fine Dining Chair – ein Sessel als edles Markenzeichen"
mit Martin Mostböck (Wien) & Konstantin Filippou (Wien)

Martin Mostböck, einer der angesehensten Produkt-/Industriedesigner und Architekten Österreichs, entwickelte gemeinsam mit dem Starkoch Konstantin Filippou einen Polstersessel aus schwarzem Leder, dunklem Holz und Messing. Er gilt als Markenzeichen für das Top-Restaurant in Wien und stellt somit das Interieur mit der Kulinarik auf Augenhöhe. Das Objekt, das von Mostböck und Filippou in enger Zusammenarbeit entstand, verleiht dem Restaurant eine besondere, edle und hochwertige Atmosphäre.

„mutamo: die One-Stop-Plattform für Designerinnen und Designer"
Über eine Online-Verkaufsplattform für erste Ideen, Machbarkeitsprüfung und Kostenschätzung bis hin zum Vertrieb mit Benjamin Pernthaler (zweithaler, Graz) & Markus Tragner (mtdesign Tischlerei, Zeltweg)

Wie findet ein fertiges Designprodukt seinen Weg zu den Kunden? Worauf kommt es an, wenn man Design erfolgreich vermarkten möchte, ohne auf Massenware zu setzen? Mutamo ist mehr als eine Online-Verkaufsplattform. Die One-Stop-Plattform begleitet Designschaffende von der ersten Idee über eine Machbarkeitsprüfung inklusive Kostenschätzung bis zum Vertrieb. Initiiert wurde sie von Industriedesigner Benjamin Pernthaler, Georg Kettele und Markus Tragner, dessen „mtdesign Tischlerei“ im Zeltweger Holzinnovationszentrum ansässig ist. Der Naturrohstoff für die individuellen Entwürfe steht bei Mutamo nicht zufällig im Mittelpunkt: Designprojekte nehmen hier Form an, wobei traditionelles Handwerk auf eine moderne 5-Achs-Roboterfräse trifft.

„Intelligentes Design zur Orientierung"
Über ein modernes und sicheres Pistenleitsystem für ein Skigebiet im Hochgebirge mit Christian Lunger (motasdesign, Kematen in Tirol) & Sebastian Schweiger (Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn, Saalbach)

Moderne Pistenleitsysteme lenken Skisportbegeisterte sicher und intuitiv durch ihr Skigebiet und müssen dabei den Anforderungen im Hochgebirge genügen. Klarheit und Übersicht sind gefragt. Eine effektive und kreative Lösung hat das Tiroler Gestaltungsbüro motasdesign für den Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn entworfen. Die 270 Abfahrtskilometer, 70 Anlagen, 60 Hütten und unzähligen Attraktionen werden durch farbige Piktogramme und Zahlencodes einfach navigier- und erlebbar.

„Schweres Gesteins-Gerät – neu gedacht"
mit Rainer Atzlinger (RDD design network, Ried/Traunkreis) & Kees Hoogendoorn (Kee-strack,  Bilzen/Belgien)

Allein die Bezeichnungen der Maschinen lassen erahnen, welche Kräfte nötig sind, um Gestein zu brechen und vor Ort zu verarbeiten: „Backenbrecher" oder „Impact Crusher" heißen die Produkte von Keestrack, die dank ihres Raupenantriebs auch in unwegsamem Gelände wie Steinbrüchen mineralisches Material brechen, sieben und recyceln. Für die Überarbeitung der Produktpalette, beginnend mit dem neuen Prallbrecher „Keestrack R3e", arbeitete Kees Hoogendoorn mit RDD design network zusammen. Das Ergebnis ist eine „Product Language", die spezifisch auf Keestrack abgestimmt ist. Das „e" im Namen des „Keestrack R3e" steht außerdem für „eco", also ökologisch. Denn ihre hohe Produktivität und Energieeffizienz waren Teil des Konzepts.

„Studio – das Büromöbel der Zukunft"
mit Thomas Feichtner (Studio Thomas Feichtner, Wien) und Michael Fried (Bene Büromöbel, Waidhofen/Ybbs)

Studio ist ein modulares Workplace-System, das Arbeiten in Zeiten von Digitalisierung, Homeoffice und Vernetzung ermöglicht und Individualität, Flexibilität und Organisation fördert. Im Handumdrehen lassen sich die einzelnen Regalelemente über Gewindestangen miteinander verbinden, sodass immer neue Arbeitswelten entstehen.

„Mit Bionik und 3D-Druck die Wirbelsäule schützen"
Wie man sicherere Protektoren für Mountainbikerinnen und Mountainbiker entwickeln kann mit Peter Schreckensberger & Thomas Saier (beide Edera Safety, Lebring)

Wenn bionische Strukturen, künstliche Intelligenz und 3D-Druck mit menschlicher Kreativität gemeinsame Sache machen, entsteht „generatives Design": Hochkomplexe und funktionale, besonders strapazierfähige Produkte werden möglich, indem Algorithmen auf optimierte Strukturen und Geometrien aus der Natur zurückgreifen. Insgesamt wird der Gestaltungsprozess schneller, kreativer und kostengünstiger. Beispiel für diesen „Hardware-in-the-Loop"-Entwicklungsansatz ist ein neuartiger Rückenprotektor gegen Rotationsverletzungen. Hierzu wurde in der Produktentwicklung erste Prototypen mit Sensorik ausgestattet, um Bewegungsmuster und Messdaten der Teamfahrer (Motocross/MTB) zu sammeln und diese Erkenntnisse in die optimierte Produktentwicklung einfließen zu lassen.

„Das E-Kart der Zukunft für Bergsport & mehr"
mit Georg Wanker (GWID – Georg Wanker Industrial Design, Graz) und Gerald Wodl (WODL GmbH, Gloggnitz) & Harald Schmid (4a engineering, Traboch)

Ein kreatives Dreier-Team aus dem Designer Georg Wanker, dem Seilbahn-Experten WODL und dem Hightech- und Simulationsanbieter 4a engineering bringt ein Offroad-Kart der Extraklasse auf den Markt, der nicht nur sommerliche Downhill-Pisten, sondern dank optionalem E-Motor auch Freizeitparks, Wandergebiete oder Museen erobern soll. Designt in Leichtbauweise und kindertauglich, ist es durch sein großes Vorderrad gut zu lenken und dank niedrigem Schwerpunkt auch sehr sicher.

„Berg, Sport und Leidenschaft in Design gegossen"
Über das Produktdesign der Sportartikelmarke bis hin zum gesamten visuellen Auftritt mit Lukas Jungmann (Aberjung – Büro für Gestaltung, Lienz) und  Markus W. Zanier (Zanier Sport, Innsbruck)

In den über 100 Produkten der Marke Zanier Sport spiegelt sich die Leidenschaft für Berge und Sport: Die Handschuhe, Funktionskleidung, Rucksäcke und Accessoires garan-tieren nicht nur Sicherheit im alpinen Gelände, sondern stehen für Spaß an der Bewegung in unberührter Natur. Das Designbüro Aberjung gestaltete für die Sportartikelmarke ein komplett neues Gesicht.

„Why innovate? Die Zukunft der Mobilität ist im Idealfall eine Reise zu uns selbst"
Ausgeklügelte Interieur-Lösungen für Transportsysteme wie zum Beispiel den Bahnbereich mit Maria Traunmüller (moodley industrial design, Wien) & Werner Pumhösel (Seisenbacher)

Die Zukunft der Mobilität ist nachhaltig, smart und inspirierend – auch und gerade im Bereich der Eisenbahn. 2019 hat sich das Unternehmen Seisenbacher, Spezialist für Interieur-Komplettlösungen in Schienenfahrzeugen, mit moodley industrial design gemeinsam auf eine Reise in Richtung Business-Transformation begeben und sich eine der wichtigsten Fragen der Zukunft vorgenommen: Welche Herausforderungen und Chancen ergeben sich für uns durch den Wandel der Mobilität? Und vor allem: Wozu Innovation? Aus beiden Perspektiven – Interior Design und Industrial Design – geht es darum, die Bedürfnisse von Menschen mit technischen Herausforderungen in Einklang zu bringen. Nachhaltige Innovationen, die tatsächlich nützen und ansprechen, sind das gemeinsame Ziel.

Organisiert wurde die Veranstaltung von der Creative Industries Styria in Kooperation mit Schloss Hollenegg for Design, designaustria, dem Holzcluster Steiermark und dem WEI SRAUM.Designforum Tirol.

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