KI als „Next Step“ am Weg zur digitalen Kanzlei beim Digitalisierungssymposium der KSW

KI als „Next Step“ am Weg zur digitalen Kanzlei beim Digitalisierungssymposium der KSW
Mag. Roland Beranek, BMD, Christoph Amon, BOXit, Mag. Alexandra Nussbaumer, KSW, Mag. Christoph Prieler, Abacus, Peter Brunmayr, Datev, Mag. Klaus Hübner, KSW, Clemens Wasner, EnliteAI, Mag. Werner Sattlegger, Art of Life, Mag. Franz Glechner, RZL (v.l.n.r.)

Wien (A) Ein hochkarätig besetztes Podium diskutierte beim 2. Digitalisierungssymposium der KSW die Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz und Digitalisierung auf die Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung.

„Unser Berufsstand ist nicht nur gefordert, mit der digitalen Entwicklung Schritt zu halten, sondern idealerweise eine Nasenlänge voraus zu sein.“ Mit diesen Worten begrüßte Klaus Hübner, Präsident der Kammer der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer (KSW), die knapp 250 Mitglieder, die der Einladung zum zweiten Digitalisierungssymposium der KSW ins Studio 44 am Rennweg gefolgt waren. „Umfragen zeichnen ein vielversprechendes Bild: 83 % der Steuerberater werden den Digitalisierungsgrad ihrer Kanzlei in den nächsten 2 Jahren steigern, 52 % erwarten sich durch die Digitalisierung neue Geschäftsfelder und nur noch 5 % betrachten Digitalisierung als Bedrohung.“

„Wir sehen als vorrangige Aufgabe der Kammer, den Berufsstand bei der Digitalisierung zu unterstützen“, so Hübner, „mit unserer Informationsplattform „KSW digiwiki“, mit Workshops und mit einem digitalen Aus- und Weiterbildungsangebot. Ein entscheidender Erfolgsfaktor ist die Zusammenarbeit mit den Softwareanbietern. Deswegen ist der Austausch auf Augenhöhe so wichtig“, skizzierte Hübner das Format des Symposiums.

Frei nach dem Motto „Make Austrian AI great again“ folgten die Teilnehmer der Keynote von Clemens Wasner, CEO von EnliteAI, der nicht nur einen inspirierenden und motivierenden Blick über den digitalen Tellerrand warf, sondern anhand von konkreten Fallstudien zeigte, wie KI in der Praxis des Berufsstandes angekommen ist. „Im internationalen Vergleich fällt besonders auf, dass der Begriff Künstliche Intelligenz in Asien viel positiver besetzt ist und schon lange ganz oben auf der politischen und wirtschaftlichen Agenda steht.“ Österreich hat hier viel Potenzial: In Rankings zu AI-getriebenem Wirtschaftswachstum und AI-basierten Start-ups liegt Österreich im Spitzenfeld. „Diese Position gilt es viel stärker zu nutzen“, so Wasner.

Werner Sattlegger, CEO und Founder von Art of Life, eröffnete die anschließende Podiumsdiskussion mit einer Fragerunde an die fünf Softwareanbieter am Podium. Einig waren sich Franz Glechner, RZL, und Roland Beranek, BMD, dass Digitalisierung nicht nur ein IT-Thema ist, sondern nur dann erfolgreich sein kann, wenn auch das organisatorische Setting passt und alle Mitarbeiter dafür gewonnen werden. Christoph Amon, BOXit, betonte, dass Digitalisierung Chefsache ist – und zwar immer zu „110 Prozent“. Christoph Prieler, Abacus, ging der Frage nach, wie die – niedrige – Durchdringung durch mehr Leistungen und Erschließung neuer Kundensegmente gesteigert werden kann. Vorrangiger Treiber der Entwicklungen ist, laut Peter Brunmayr, Datev, das System mit den zur Verfügung stehenden Werkzeugen.

„Wir sehen, dass sich die Macht immer mehr zum Kunden, also in diesem Fall den Kanzleien, verschiebt“, gab Wasner abschließend den am Podium sitzenden Softwareanbietern mit auf den Weg.

Das Publikum hatte im Anschluss die Möglichkeit, Fragen online via sli.do an das Podium zu stellen. Besonders viele „likes“ bekam die Frage, welche anderen Anwendungen es außer der automatisierten Belegerfassung gibt, wie die Themen Datenaustausch und einheitliche Schnittstellen gelöst werden können und ob der Beruf des Buchhalters bald der Vergangenheit angehört.

Alle Podiumsteilnehmer waren sich einig, dass sich das Berufsbild stark verändern wird. „Kopf vor Hand“ wird das Aufgabenspektrum prägen und der Fokus wird sich verlagern zu Plausibilitätschecks, Anomalieerkennung sowie Dateninterpretation, Entscheidungsvorbereitung und –beratung. Dafür bedarf es maßgeschneiderter neuer Ausbildungen – und nicht zuletzt einer Modernisierung und Dynamisierung des Berufsbildes, um auch künftig attraktiv für den „digital natives“ Nachwuchs zu bleiben.

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KSW | Kammer der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer

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