Die Pädagogische Hochschule Niederösterreich feiert 10-jähriges Jubiläum

Die Pädagogische Hochschule Niederösterreich feiert 10-jähriges Jubiläum
Gesang bei der 10-Jahres Feier Copyright: PH NÖ/Tutschek

St.Pölten (A) Im Festsaal der Nationalbibliothek feierten die Pädagogischen Hochschulen ihr 10-jähriges Bestehen. Bildungsministerin Sonja Hammerschmid zum Festakt: „Wir müssen den Pädagogischen Hochschulen mehr Autonomie geben, um gestalten zu können.“
Mit einer Videobotschaft grüßte Bundespräsident Alexander Van der Bellen mehr als 400 Festgäste zur 10-Jahres-Feier der Pädagogischen Hochschulen Österreichs im Festsaal der Nationalbibliothek. Den österreichischen Pädagoginnen und Pädagogen dankte er für „ihren Einsatz in einem der wichtigsten und verantwortungsvollsten Berufe, die es gibt.“ Den Pädagogischen Hochschulen dankte er für die hochwertige Ausbildung dieser Pädagoginnen und Pädagogen. 


Aktuelle Herausforderungen: Diversität, Multinationalität und technologischer Wandel
Bildungsministerin Sonja Hammerschmid blickte in ihren Grußworten auf die Entwicklung der Pädagogischen Hochschulen in den vergangenen 10 Jahren zurück und sieht die Bildung von Pädagoginnen und Pädagogen auch heute vor großen Herausforderungen: „Wachsende Diversität in den Klassenzimmern, Multinationalität aber auch gesellschaftlicher und technologischer Wandel, wie Veränderungen der Berufswelt und Digitalisierung, sind Gegebenheiten, denen wir uns im Rahmen der PädagogInnenbildung mutig stellen müssen, um unseren Schülerinnen und Schülern die beste Bildung und Ausbildung angedeihen zu lassen“, so Hammerschmid.

PH NÖ-Rektor Erwin Rauscher verortete als Sprecher der Rektorinnen- und Rektorenkonferenz der österreichischen PHs in seiner Begrüßung die Pädagogischen Hochschulen in einem Spannungsfeld „zwischen alten Glaubenslehren und digitaler Optimierungspraxis“. In der Mitte dieser Spannung sei es die Aufgabe der Schulen, „Schülerinnen mit Kopftuch und solche mit freiem Bauchnabel, Schüler aus Oberlech und solche aus Aleppo zu befähigen, sich selbst und anderen beim Bewältigen der Lebensaufgaben zu helfen.“

„Zigtausende Verhandlungsstunden“
Im Rahmen einer von Puls4-Sprecherin Alexandra Wachter moderierten Gesprächsrunde hielten die drei ehemaligen Bildungsministerinnen eine kleine Rückschau auf die Entstehungsgeschichte und die ersten zehn Jahre der Pädagogischen Hochschulen in Österreich. An die große Herausforderung, insgesamt 54 Pädagogische Akademien und Institute zu schließlich 14 Pädagogischen Hochschulen zusammenzuführen, erinnerte sich Elisabeth Gehrer. Claudia Schmied blickte in ihrer Rückschau auf die erfolgreiche Entwicklung und Umsetzung der neuen PädagogInnenbildung zurück. Gabriele Heinisch-Hosek schließlich erinnerte an die die „zigtausenden“ Verhandlungsstunden bei der Bildung der vier Cluster, in denen die Pädagogischen Hochschulen nun in der LehrerInnenbildung mit Universitäten zusammenarbeiten.

Blick in die Zukunft: Mehr Forschung und Autonomie

Nach der Rückschau auf die ersten zehn Jahre blickten Silke Luttenberger von der PH Steiermark, Michael Eichmair von der Universität Wien und Bildungsministerin Sonja Hammerschmid auf die Zukunft der Pädagogischen Hochschulen in Österreich. Einigkeit herrschte dabei, wenn es um die Förderung der Forschungstätigkeiten an den Hochschulen geht. Luttenberger: „Unis und Pädagogische Hochschulen haben bezüglich Forschung unterschiedliche Rahmenbedingungen. Wir müssen für die Forschung an den Hochschulen noch bessere Strukturen schaffen“. Leider orte sie unter Forscherinnen und Forschern an Pädagogischen Hochschulen teilweise noch mangelndes Selbstbewusstsein, die Ergebnisse ihrer Forschung nach außen zu tragen, so Luttenberger. Auch Mathematiker Michael Eichmair von der Uni Wien erkennt unter den Pädagoginnen und Pädagogen diesbezüglich noch weitaus mehr Potential als derzeit nach außen hin sichtbar sei.

Bundesministerin Hammerschmid dankte abschließend den PH‘n für ihre großartigen Leistungen und ihren Einsatz. Für eine optimale Weiterentwicklung der Pädagogischen Hochschulen brauche es mehr Forschung, mehr Freiräume zum Denken und insgesamt mehr Mut zum Gestalten im Rahmen der Autonomie: „Wir müssen den Pädagogischen Hochschulen mehr Autonomie geben, um gestalten zu können.“ In ihrer Zeit als Rektorin an der Veterinärmedizinischen Universität Wien habe sie gesehen, dass sich die österreichischen Unis durch Autonomie substantiell verbessert hätten. „Autonomie löst Verantwortung aus“, so Hammerschmid.

Julian Nida-Rümelin, Professor für Philosophie und politische Theorie an der Ludwig-Maximilians-Universität München hielt schließlich als Festredner ein Plädoyer für die Aktualität des Humanismus im Bildungswesen.

Musikalisch umrahmt wurden die Feierlichkeiten vom Studierendenchor der PH Steiermark unter der Leitung von Markus Zwitter und von Wilfried Scharf an der Zither.

Auf Social Media Teilen:          

PH Niederösterreich | Pädagogische Hochschule Niederösterreich

  Mühlgasse 67, 2500 Baden
  Österreich
  +43 2252 88570-108

Kein Logo vorhanden

Könnte Sie auch interessieren