Architekturwettbewerb: BAU.GENIAL sucht Österreichs beste Gesundheits- und Pflegegebäude

Architekturwettbewerb: BAU.GENIAL sucht Österreichs beste Gesundheits- und Pflegegebäude
v.l. DI Stefan Vötter, Generalsekretär BAU.GENIAL, Mag. Andreas Bauer, Vize-Präsident BAU.GENIAL, Veronika Egger MSc, Vorsitzende design for all, Verein zur Förderung barrierefreier Lebensräume, Mag. Monika Wild MSc, Österreichisches Rotes Kreuz – Leitung Gesundheits- und Soziale Dienste und Dr. Walter Leiss, Österreichischer Gemeindebund (Foto: BAU.GENIAL / APA-Fotoservice / Preiss)

Wien (A) BAU.GENIAL ruft 2016 zum österreichweiten Architekturwettbewerb auf und sucht moderne Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen, die in Holz- oder Leichtbauweise errichtet wurden. Die Bedürfnisse der Menschen stehen hier besonders im Mittelpunkt.

Wie wirkt moderne Architektur auf die Gesundheit der Patienten ein? Wie gestalten Materialien und Design eine gesundheitsfördernde Atmosphäre? Viele solcher Fragen gilt es beim Gestalten eines Gesundheits- oder Pflegegebäudes zu beachten. Dazu benötigt es eine starke Orientierung an den Bedürfnissen der Menschen. Nicht nur Barrierefreiheit, sondern auch Funktionalität und Qualität müssen gewährleistet werden.

„Mit dem BAU.GENIAL Preis suchen wir österreichweit Referenzprojekte im Bereich des Gesundheitswesens, die architektonisch und energetisch beeindrucken und hervorragende Raumqualität bieten“, betont Mag. Andreas Bauer, Vize-Präsident von BAU.GENIAL. „Moderne Gesundheits- und Pflegearchitektur zielt zunehmend darauf ab, Räume zu gestalten, die das Wohlbefinden fördern und die Genesung unterstützen“, ist Bauer überzeugt.

Bedarf an Pflegeeinrichtungen steigt
Experten gehen davon aus, dass der Pflege- und Betreuungsbereich in den nächsten Jahren ein Motor für Österreichs Wirtschaft und Politik sein wird. Der Anstieg der allgemeinen Lebenserwartung führt zu einem spürbaren demografischen Wandel. Der Anteil an 50- bis 80-Jährigen in der österreichischen Bevölkerung wird von heute 2,9 Millionen auf 3,4 Millionen im Jahr 2030 ansteigen. Das bedeutet, dass immer mehr Menschen Hilfe brauchen oder pflegebedürftig sein werden.

„Der Bedarf an Ganztagesversorgung, besonders in den eigenen vier Wänden, steigt stetig“, weiß Mag. Monika Wild, Leiterin des Gesundheits- und sozialen Dienstes beim Österreichischen Roten Kreuz. „Betreutes Wohnen betrifft viele Personen, vom Senioren bis hin zum Jugendlichen. Autonomie ist hier ein wichtiger Begriff. Derzeit gibt es in Österreich über eine halbe Million hilfs- und pflegebedürftige Menschen. Die Statistik bezieht sich ausschließlich auf die Zahl der Pflegegeldbezieher – die Dunkelziffer dürfte jedoch weit höher sein“, vermutet Wild. Prognosen zeigen, dass es im Jahr 2030 etwa 800.000 pflegebedürftige Personen in Österreich geben wird.

Derzeit bieten die österreichweiten Pflegeeinrichtungen nicht genügend Kapazität, um alle Pflegebedürftigen aufzunehmen, die eine Betreuung rund um die Uhr benötigen. Viele pflegebedürftige Personen wünschen sich Wohnmöglichkeiten, bei denen aktive Lebensgestaltung mit einem Höchstmaß an Sicherheit und Betreuung im Bedarfsfall verbunden ist.

Moderne Pflegeeinrichtungen in Österreich
Im internationalen Trend ist eine Humanisierung der Gesundheitsversorgung spürbar, damit ist die Fokussierung auf Nutzerbedürfnisse vom Beginn der Planung an gemeint. Bauherren, Betreiber und Architekten erarbeiten gemeinsam die Anforderungen an eine zukünftige Gesundheitseinrichtung.

Gesundheits- und Pflegereinrichtungen müssen vielfältige Anforderungen erfüllen. Architektur in Design und Form kann einen wesentlichen Beitrag leisten, indem sie für eine angenehme und sichere Atmosphäre sorgt. Neben der Orientierung an den Patientenbedürfnissen sind eine helle, flexible Raumgestaltung und niedrige Lebenszykluskosten die gängigen Anforderungen an ein modernes und energieeffizientes Gebäude im Gesundheits- und Pflegebereich.

Bauherren schätzen den Leichtbau mit Holz-, Trocken- oder Stahlbausystemen wegen der schnellen Bauzeit aufgrund des hohen Vorfertigungsgrades sowie die Aspekte der Nachhaltigkeit aus ökologischer, ökonomischer und sozialer Betrachtung. Die Patienten, das Pflegepersonal sowie die Angehörigen schätzen das angenehme Raumklima von modernen Gesundheits- und Pflegegebäuden.

Generationenübergreifende Pflege
Immer öfter werden Pflegeeinrichtungen für generationenübergreifende Zwecke gebaut. Eine unkomplizierte und übersichtliche Erreichbarkeit der verschiedenen Zonen ist für alle Beteiligten – Personal, Patienten oder Angehörige – wesentlich und vom Alter oder der persönlichen Einschränkung unabhängig.

Verschiedene Denkschulen prägen die Gesundheits- und Pflegearchitektur in Österreich. Wurden Krankenhäuser entweder als Pavillons oder als Zentralhäuser gebaut, so findet man in der modernen Gesundheits- und Pflegearchitektur immer häufiger die Kombination aus pavillonähnlichen Elementen und Zentralhäusern. Eine modulare Gesamtkonzeption sowie kurze Wege und die Fokussierung auf Zentren verbinden die Vorteile beider Gebäudearten.

Arch. DI Monika Anna Klenovec ist gerichtlich zertifizierte Sachverständige für barrierefreies Planen und Bauen und Mitbegründerin des Vereins design for all, der sich für barrierefreie Lebensräume einsetzt. Sie weiß, warum Barrierefreiheit mit attraktivem Design ein Zeichen von hoher Nutzungsqualität und Nachhaltigkeit für alle ankommt. „Der Anspruch an ‚Design for All‘ bietet einen Mehrwert an Komfort und Nutzungssicherheit. Wenn dieser von Anfang an mit eingeplant wird, entstehen kaum Mehrkosten“, betont Klenovec.

Auf Social Media Teilen:          

Bau Genial. Leichter Bauen – Besser Wohnen

  Praterstraße 25a/13, 1020 Wien
  Österreich
  +43 1 4787769-0

Kein Logo vorhanden

Könnte Sie auch interessieren