Tiroler Bauwirtschaft freut sich über leichten konjunkturellen Aufwind

Tiroler Bauwirtschaft freut sich über leichten konjunkturellen Aufwind
Anton Rieder (Baugewerbe), Landesbaudirektor Robert Müller und Manfred Lechner (Bauindustrie) präsentierten die druckfrische „Tiroler Bauvorschau 2016“. (Foto: WKT)

Innsbruck (A) Die Tiroler Bauwirtschaft darf sich derzeit über einen leichten konjunkturellen Aufwind freuen. Das spiegelt sich beispielsweise im Tiroler Baubudget wider.

„Während sich das Tiroler Baubudget im Jahr 2015 auf ca. 1,434 Milliarden Euro belief, wird für das laufende Jahr 2016 erwartet, dass es um 3,7 Prozent auf ca. 1,486 Milliarden Euro steigt. Ähnlich verhält es sich mit den klassischen bauwirksamen Leistungen − das sind direkt an Bauunternehmen zu vergebende Leistungen ohne z.B. Haus- und Anlagentechnik. Diese werden von knapp 1,109,7 Milliarden Euro im Jahr 2015 voraussichtlich auf rund 1,168,3 Milliarden Euro im Jahr 2016 steigen. Das würde einem Zuwachs von etwa 5,3 Prozent entsprechen“, erklärt Manfred Lechner, Sprecher der Tiroler Bauindustrie, heute bei der Präsentation der aktuellen „Tiroler Bauvorschau“.

Auch in den einzelnen Teilbereichen der heimischen Bauwirtschaft ist überwiegend mit Zuwächsen zu rechnen – so zum Beispiel in den Sektoren öffentlicher Wohnbau (+7,8 Prozent), sonstiger Hochbau (+9,9 Prozent), Verkehrswegebau (+9,5 Prozent) und sonstiger Tiefbau (+3,3 Prozent). Ausnahmen stellen dabei die Bereiche Sanierung im Wohnbau (-3,7 Prozent) sowie Tunnelbau (-4,4 Prozent) dar.

Demensprechend sieht Anton Rieder, Innungsmeister des Tiroler Baugewerbes, die aktuelle Situation in der Tiroler Bauwirtschaft überwiegend positiv. „Die vorliegende Bauvorschau zeigt eine erfreuliche Tendenz und lässt uns auf eine gute Bausaison hoffen.“ Der Branchensprecher weist aber gleichzeitig darauf hin, dass die guten Vorzeichen nicht über Probleme und Herausforderungen hinwegtäuschen dürfen. Zum einen verweist er in diesem Zusammenhang auf das Thema Profitabilität. Hier gelte es in Anbetracht der geringen Rendite für die Betriebe, die guten Voraussetzungen „bilanztechnisch auf den Boden zu bringen“. Zum anderen unterstrich er den Mangel an verfügbaren bebaubaren Grundstücken. Hier sieht er vor allem die Gemeinden in der Pflicht, vermehrt effizientes und bodensparendes Bauen zuzulassen. Und schließlich kritisiert er, dass sich Bauverfahren nach wie vor zu lange hinziehen. „Hier könnte man durch Vereinfachungen – zum Beispiel im Wasserrecht, wo es ein regelrechtes Kompetenz-Wirrwarr gibt – eine maßgebliche Beschleunigung erzielen“, so Rieder.

Das Thema Verfahren spricht auch Landesbaudirektor Robert Müller an: „Auch uns ist es ein großes Anliegen, dass Verfahren effizient und zügig abgewickelt werden. Allerdings machen das die ständig zunehmenden rechtlichen Anforderungen und Bestimmungen keineswegs leichter.“ Er hält in diesem Zusammenhang aber auch fest, dass Verfahren und Projekte immer öfter durch den Widerstand von Gemeinden behindert werden. Was das Baubudget des Landes anbelangt berichtet Müller von einer konstanten Entwicklung: „Hier konnten geplante Einsparungen durch den Start des Konjunkturpaketes des Landes aufgewogen werden. “

Die verhältnismäßig positive konjunkturelle Entwicklung der Branche drückt sich auch im aktuellen Ergebnis einer Auftragnehmer-Befragung (Tiroler Baugewerbe und Bauindustrie) aus: Demnach bezeichnen 43,9 Prozent der Betriebe die aktuelle Geschäftslage des eigenen Unternehmens mit Sehr gut (9,9 Prozent) bis Gut (34 Prozent). Ebenfalls rund 44 Prozent bewerten die aktuelle Geschäftslage als befriedigend. Ein Genügend vergeben 11,7 Prozent ein Nicht genügend lediglich 0,6 Prozent.

Diese Prognosen spiegeln sich auch im Tiroler Baubranchen-Index (BBI) wider. Dieser beschreibt anhand verschiedener Faktoren das derzeitige Stimmungsbild innerhalb der Tiroler Unternehmen des Baugewerbes und der Bauindustrie. Der aktuelle BBI der Tiroler Bauwirtschaft bewertet die Stimmung mit einem Durchschnitt von 2,88 nach Schulnotensystem. Die Unternehmen beurteilen ihre Lage also etwas positiver als noch im Frühjahr des Vorjahres, als dieser Wert bei 2,94 lag.

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