inklusiv//innovativ: Inklusion funktioniert in Vorarlberg

inklusiv//innovativ: Inklusion funktioniert in Vorarlberg
Sitzend v.l.n.r: Jürgen Egle, Nurhan Özdemir (icare) , Aydin Gülcan (Projektleiterin icare, betreut Fr. Özdemir), Silvia Stampfer (AMS), Petra Girardi (Jet-Tankstelle), Simone Kitzmüller (Russmedia), Thomas Flax (Russmedia); stehend v.l.n.r.: Michael Peter (dafür, NEBA), Georg Bucher (Bgm. Bürs), Zoltan Toth (evenTZ), Siegfried Zarfl (fit2work), Peter Bernatzik (BPC), Dr. Kecht (WK Vorarlberg), Dr. Martin Staudinger (SMS).

Dornbirn (A) Im WIFI Dornbirn informierten sich rund 100 Wirtschaftstreibende bei der Veranstaltungsreihe FOKUS WIRTSCHAFT: inklusiv//innovativ über Förderungen und kostenlose Unterstützungsleistungen zur Integration von Menschen mit Beeinträchtigungen in den Arbeitsmarkt.

„Wir freuen uns sehr über das erneut starke Interesse seitens der Wirtschaft und hoffen, dass ein weiterer Schub an Beschäftigungsmöglichkeiten für Menschen mit Behinderungen einsetzt“, erklärte MMag. Dr. Martin Staudinger, Leiter der Landesstelle Vorarlberg des Sozialministeriumservice (SMS) nach der Veranstaltung. FOKUS WIRTSCHAFT: inklusiv/innovativ, die gemeinsame Event-Serie des SMS und der Wirtschaftskammern, machte nach 2016 gestern zum zweiten Mal Station im WIFI Dornbirn.

In einer begeisternden Keynote gab Jürgen Egle Einblick in sein Leben und seine Leistungsfähigkeit. Egle, seit einem Unfall im Jahr 1992 Rollstuhlbenutzer, ist 10-facher Medaillengewinner bei Paralympics und Weltmeisterschaften mit dem Monoski sowie Teilnehmer am Race across America und Race across Australia mit dem Handbike. Sportlich geht er es mittlerweile etwas ruhiger an, dafür arbeitet er gleich in zwei Jobs. „Positives Denken ist das Wichtigste! Es hat keinen Sinn, sich negativen Gedanken hinzugeben und dadurch Chancen zu verpassen“, gab er dem Publikum mit.

Darüber, wie sie Menschen mit Behinderungen Berufs- und Arbeitschancen geben, erzählten Vertreter/innen der Unternehmen Russmedia, BPC, Jet Tankstelle, evenTZ sowie der Gemeinde Bürs. Simone Kitzmüller, Leiterin der Personalentwicklung bei Russmedia, präsentierte mit Thomas Flax, Mitarbeiter im Marketing, wie langjährige Beschäftigungsverhältnisse im Verlagshaus gepflegt werden. „Inklusion ist, wenn jede Person im Unternehmen mit ihren speziellen Kenntnissen gleichwertig behandelt wird“, so Kitzmüller.

Petra Girardi, Pächterin der Jet Tankstelle in Dornbirn, erklärte, wie sie neben ihrem autistischen Sohn weiteren Menschen mit Behinderungen eine Chance auf Arbeit in ihrer Tankstelle gibt: „Es ist für mich als Pächterin immer wieder schön, wenn ich mit diesen jungen Menschen zusammenarbeiten kann, da sie eine enorme Bereicherung für unseren Betrieb sind. Sie sind absolut ehrlich und erledigen konsequent und auch genau ihre Aufgaben.“

Eine Einschätzung, der sich Zoltan Toth, Geschäftsführer von evenTZ Hospitality, anschloss. Wichtig sei dabei eine Zeit des gegenseitigen Kennenlernens. „Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase funktioniert die Zusammenarbeit reibungslos und wir können nur jedem Betrieb empfehlen, einem Menschen mit Beeinträchtigung eine Chance zu geben. Das sind absolut wertvolle und loyale Mitarbeiter/innen.“

Auch bei BPC machte man bisher gute Erfahrungen mit der Beschäftigung beeinträchtigter Personen. Geschäftsführer Peter Bernatzik möchte in Zukunft sogar mit Behindertenwerkstätten zusammenarbeiten, um Auftragsspitzen abzufedern.

„Unser Ansatz ist, dass wir für Menschen mit Beeinträchtigungen die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben stärken wollen“, erklärte der Bürgermeister von Bürs Georg Bucher. Gleichzeitig gab er zu bedenken, „dass es keine „Generallösung gibt, sondern die Anlässe und Lösungen so unterschiedlich sind, wie die betroffenen Menschen.“ Wichtig sei, sich kompetente Unterstützung an Bord zu holen.
Welche genau es gibt und wo überall helfend eingegriffen werden kann, diskutierten Vertreter/innen von SMS, AMS, fit2work, NEBA und der Wirtschaftskammer am Beispiel von Nurhan Özdemir. Frau Özdemir ist sehbeeinträchtigt und arbeitet seit Herbst 2017 nach der Installierung der Arbeitsplatzausstattung bei icare & sales Dialogmarketing GmbH als Telefonverkäuferin. Die Arbeitsplatzausstattung umfasst eine Braillezeile und die dazugehörige Tonausgabe.
Nach dem Info- und Best-Practice-Seminar hatten alle Event-Teilnehmer/innen aus der Wirtschaft die Gelegenheit, sich mit den Experten und Expertinnen an neun Stationen im Ausstellungsbereich auszutauschen. So konnten an Ort und Stelle gleich die richtigen Kontakte für die Zukunft geknüpft werden.


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