Das war das CEOs for Future Tourismus-Symposium 2024

Das war das CEOs for Future Tourismus-Symposium 2024
Karl Kienzl (CEOs FOR FUTURE Obmann), Klaus Garstenauer (Vorstand ÖBBPersonenverkehr AG), Wolfgang Bogensberger (Leiter der Vertretung der Europäischen Kommission in Österreich), Birgit Kraft-Kinz (CEOs FOR FUTURE Obmann-Stellvertreterin), Susanne Kraus- Winkler (Staatssekretärin für Tourismus, Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft), Michaela Reitterer (Geschäftsführerin Boutiquehotel Stadthalle, CEOs FOR FUTURE-Tourismussprecherin), Christian Baumgartner (Gründer response & ability, Professor für Nachhaltigen Tourismus an der Fachhochschule Graubünden in der Schweiz) und Lukas Kienzl (CEOs FOR FUTURE Vorstand, Organisator der C4F Generationenplattform). (Foto: Lieb.ich Productions)

Wien (A) Expert:innen und Entscheidungsträger:innen aus der Tourismus- und Mobilitätsbranche sowie Vertreter:innen von Tourismusregionen aus ganz Österreich und der Schweiz kamen beim CEOs FOR FUTURE Tourismus-Symposium am 13. März im Haus der Europäischen Union in Wien zusammen. Die Veranstaltung, die ganz im Zeichen von nachhaltigem Tourismus und damit verbundener zukunftsfitter Mobilität stand, bot eine Plattform für inspirierende Diskussionen, bereichernden Austausch und Wissenstransfer sowie für innovative Ideen und konkrete Maßnahmen, um einen positiven Wandel in der Tourismusbranche voranzutreiben. Bei World Cafés und einer Podiumsdiskussion wurden Chancen und Herausforderungen, aber auch Best-Practice-Beispiele von renommierten Expert:innen sowie Vertreter:innen heimischer Tourismusregionen beleuchtet und diskutiert und Vorzeige-Regionen vor den Vorhang geholt, die bereits den Weg zu verantwortungsvollem Tourismus ebnen.

Nachhaltiger Tourismus als Schlüsselfaktor für wirtschaftlichen Erfolg
Ein zentrales Thema der beiden World Café-Diskussionsrunden betreffend Mobilität sowie Tourismusregionen war die enge Verknüpfung von nachhaltigem Tourismus mit wirtschaftlichem Erfolg. Betont wurde die bedeutende Rolle des Tourismussektors für das globale Bruttoinlandsprodukt und die Beschäftigung von Millionen von Menschen weltweit. Dabei wurde deutlich, dass die Umsetzung von Nachhaltigkeitskonzepten und die Förderung umweltfreundlicher Mobilität entscheidend sind, um langfristige wirtschaftliche Stabilität und Entwicklung zu gewährleisten. Christian Baumgartner, renommierter Landschaftsökologe, Gründer von response & ability und Professor für Nachhaltigen Tourismus an der Fachhochschule Graubünden in der Schweiz dazu: „Wir haben herausragende Destinationen in Österreich und bereits viele Best Practice-Beispiele. Doch es gibt auch noch viel zu tun. Was man immer vor Augen haben muss: Urlaub beginnt nicht, wenn man ankommt, sondern wenn man anreist. Transformation hat oft mit Ängsten zu tun, das müssen wir ändern.“ Das Problem leerstehender Hotels zwischen den Saisonen sei in vielen Regionen eine große Herausforderung, so Wolfgang Wild, Nachhaltigkeitsbeauftragter im Tourismusverband Wagrain-Kleinarl. Eine Erleichterung der Situation könnten etwa ‚Workation‘-Angebote bringen, also Arbeit und Urlaub verbinden. Alexandra Dörfler, Abteilung für Aktive Mobilität und Mobilitätsmanagement im Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) hob die bemerkenswerte Entwicklung hin zu hybrider und Online-Arbeit hervor, die die Notwendigkeit für Arbeitgeber:innen verdeutliche, sogenannte Workations zu ermöglichen. Die Kommunikation und die Vorteile für die Mitarbeiter:innen sollten dabei im Fokus stehen. Anreize und Unterstützung biete auch das BMK mit dem Leitfaden ‚Wie wird meine Tourismusdestination nachhaltig mobil‘ und dem Förder- sowie Beratungsangebot der Initiative klimaaktiv mobil.

Umdenken & Kommunikation forcieren: Anreize schaffen für ‚neuen Urlaub‘
In Sachen Wintertourismus stehe man vor vielen Herausforderungen, so Michaela Reitterer, CEOs FOR FUTURE-Tourismussprecherin, Geschäftsführerin des Boutiquehotel Stadthalle in Wien und Mitglied des Beirates „Together for Tourism“ der Europäischen Kommission: „Winterurlaub ist nicht immer gleich Skiurlaub. Winterurlaub kann so viel mehr. Wenn dieses Potenzial ausgeschöpft wird, bedeutet das indirekt auch eine Saisonverlängerung und einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit. Doch auch hier braucht es Paradebeispiele, denn Nachhaltigkeit ist nichts wozu man verpflichtet ist. Deshalb ist es umso wichtiger, dass Betriebe und Personen andere inspirieren und motivieren.“

Katharina Mayer-Ertl, stellvertretende Leiterin der Tourismus-Servicestelle im Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft, betonte die Wichtigkeit der Kommunikation von Nachhaltigkeitsmaßnahmen: „Nachhaltigkeit ist oft noch immer mit Verzicht konnotiert, aber wer möchte im Urlaub verzichten? Die Verhaltensweise von Gästen kann daher nur beeinflusst und verändert werden, wenn wir sie mit dem Angebot begeistern. Kommunikation ist hier essenziell.“ Stephan Maurer, Geschäftsführer der Mobilitätszentrale Pongau und Inputgeber beim World Café zum Thema Mobilität, brachte ein Vorzeigeprojekt aus seiner Salzburger Heimat mit: Beim Pongauer ‚Mobilitätspackage‘ ist die An- und Abreise per Bahn, die Sitzplatzreservierung, sowie eine Netzkarte für das gesamte Bundesland (gültig für die Dauer des Urlaubs) inkludiert. Maurer weiter: „Die Hotelbetreiber:innen geben ihre eigenen Leistungen dazu, wie etwa Nächtigungen und Skipässe. Alleine im letzten Jahr wurden 1.500 Packages verkauft.“ Markus Reisner, Projektleiter der Touristischen Mobilitätszentrale Kärnten, betonte, dass etwa 93 % der Gäste nach wie vor dem mit dem Auto anreisen. Hier brauche es Möglichkeiten um das Verhalten zu ändern. In Kärnten gibt es etwa einen eigenen Informationsfolder mit Ausflugszielen, die auch ohne Auto erreichbar sind.

Grüne Mobilitätslösungen für Österreich und Europa sind gefragt
Im Anschluss an die World Cafés fand eine Podiumsdiskussion unter dem Titel „Europa – Vorbild für grenzüberschreitenden und nachhaltigen Tourismus?“ statt, bei der Christian Baumgartner auf ein Vorzeigeprojekt aus der Schweiz verwies: Hier wurde unter dem Namen `Swisstainable` ein Nachhaltigkeitsprogramm initiiert, das einen Wiedererkennungswert hat und allen touristischen Betrieben und Organisationen in der Schweiz offensteht. Klaus Garstenauer, Vorstand ÖBB-Personenverkehr AG, sieht Österreich und Europa auf einem guten Weg, wenn es um eine zukunftsfitte Mobilität geht, aber: „Wir sind noch am Anfang dieses Weges. Die ÖBB sind gut aufgestellt, wenn es um grenzüberschreitendes Ticketing geht. In unserem Ticketshop verkaufen wir bereits heute Zugtickets für 17 Länder. Wir arbeiten eng mit den anderen Bahnen Europas zusammen, um das Angebot für grenzüberschreitendes Bahnreisen in Europa in Zukunft noch weiter auszubauen.“ Susanne Kraus-Winkler, Staatssekretärin für Tourismus im Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft, betonte auch die Wichtigkeit von Gütesiegeln: „Mit dem Österreichischen Umweltzeichen werden nicht nur Betriebe, sondern auch gesamte Regionen ausgezeichnet, die mehr Nachhaltigkeit implementieren. Das ist ein wichtiger Motivator. Wenn eine ganze Region den Prozess startet, zieht sie automatisch alle mit sich. Dieser kollektive Ansatz ist ein bedeutender Schritt für die Branche hin zu einer nachhaltigeren Zukunft.

Wolfgang Bogensberger, Leiter der Vertretung der Europäischen Kommission in Österreich, betonte das steigende allgemeine Interesse an nachhaltigen und umweltfreundlichen Lösungen: „Studien zeigen, dass die Menschen sehr interessiert an nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen sind. Die EU ergreift Initiativen, um diesen Trend zu fördern und aktiv dazu beizutragen, eine lebenswerte Zukunft für alle zu gestalten. Schließlich zählen wir innerhalb der EU rund drei Millionen Betriebe in der Tourismusbranche, drei Viertel davon sind im Beherbergungsbereich oder als Gastronomiedienstleister tätig. Der Tourismus ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, er trägt 10 % zum Inlandsprodukt der EU bei. Das ist ein weiterer Grund, warum die Transformation zu mehr Nachhaltigkeit so wichtig ist.“

Karl Kienzl, Obmann von CEOs FOR FUTURE, in seinen Schlussworten: „Die zu bewahrenden Naturschätze und unsere Städte sind Grundlage für unseren erfolgreichen Tourismus. Es ist erfreulich, was es schon an nachhaltigen Projekten und Maßnahmen in Österreich und über die Grenzen hinweg in Europa gibt. Wenn man branchenübergreifend und entlang von Wertschöpfungsketten denkt, ist vieles möglich. Und ganz wichtig: Wir müssen handeln, nicht nur reden.“ Birgit Kraft-Kinz, Obmann-Stellvertreterin von CEOs FOR FUTURE und Moderatorin der Veranstaltung, ergänzt: „Wir sind uns einig: Die ersten Schritte sind getan, aber es ist eine ganzheitliche und koordinierte Strategie erforderlich, um die Herausforderungen des Klimawandels anzugehen und eine nachhaltige Zukunft für den Tourismus zu gestalten. Das CEOs FOR FUTURE Tourismus-Symposium ist ein weiterer wichtiger Schritt, um gemeinsam ins Tun zu kommen.“

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CEOs FOR FUTURE - Verein zur Förderung der Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft

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