Dr. Manfred Drennig mit praktischen Erfahrungen eines Multi-Aufsichtsrates beim Forum Aufsichtsrat

Dr. Manfred Drennig mit praktischen Erfahrungen eines Multi-Aufsichtsrates beim Forum Aufsichtsrat
Gastgeber und Interviewer Josef Fritz/BOARD SEARCH (Foto: ©leadersnet/Christian Mikes)

Wien (A) Herr Dr. Manfred Drennig kann auf eine beachtliche Karriere verweisen. Als Top-Manager, als Multi-Aufsichtsrat und als Unternehmer verfügt er über enorme Erfahrung.

Dr. Drennig: „Ich bekomme als Aufsichtsrat jede Menge Literatur zum Thema Aufgaben und Verantwortung eines Aufsichtsrates. Da ist gelegentlich völlig sachfremder und geradezu realitätsferner Unfug dabei, so dass man sich nur wundern kann. Und ich würde gerne meinen Beitrag zu größerer Realitätsnähe leisten“. So kam er der Einladung von BOARD SEARCH als Gastsprecher zum Forum Aufsichtsrat 2022 gerne nach.

Wie wird man Vielfach-Aufsichtsrat?

Die im Leben häufige Mischung aus Glück und Zufall hatte laut Dr. Drennig nicht unwesentlichen Anteil.
Er wurde schon in jungen Jahren in Anerkennung seiner Leistung mit Aufsichtsrats-Mandaten in namhaften Industrie-Unternehmen in der VOEST AG, Böhlerwerken und Simmering Graz Pauker AG betraut. So konnte er wertvolle Industrie Erfahrung sammeln.

Es gab schon damals völlig unterschiedliche Mechanismen und Motive für die Bestellung von Aufsichtsratsmitgliedern. Das Prinzip „Old Boys Network“ gab es sicher, ein Aufsichtsratsmandat als Belohnung für Verdienste oder zur Bildung und Nutzung von Netzwerken zu erhalten ebenso. Aber auch das Bemühen um tatsächliche Kontrolle oder zur Absicherung von Machtpositionen oberhalb der Unternehmen (Verstaatlichte) gab es.

Mit nur 34 Jahren wurde Dr. Drennig in die Geschäftsführung der Wiener Holding berufen. Die mächtige Stadt Wien vereinigte unter diesem gesellschaftsrechtlichen Dach rund 30 wirtschaftliche Beteiligungs-unternehmen. In der Wiener Holding war es Usance, dass die Geschäftsführer auch Aufsichtsrats-Mandate bei den Beteiligungsgesellschafften innehatten. So sammelte Herr Dr. Drennig wichtiges Know-how bei ganz unterschiedlichen Unternehmen wie zum Beispiel Wiener Hafen, drei Bauindustrie-Unternehmen, dem Wohnbauträger Gesiba, dem Produzenten von Spitalsbedarf Odelga, der Porzellanfabrik Augarten und dem Theater an der Wien.

Die Österreichische Länderbank hatte schon seit Ihrer Gründung im 19. Jahrhundert Beteiligungen an Industrieunternehmen. Dieser Beteiligungsbereich wurde im Laufe der mehr als 100-jährigen Geschichte sukzessive zu einem Imperium ausgebaut. Bei seiner Bestellung zum Generaldirektor Stellvertreter waren einige Perlen der österreichischen Industrie, aber auch eine eigene Bankengruppe, Handels- und Exportunternehmen, ja sogar Kulturbetriebe – das Theater in der Josefstadt und die Wiener Kammerspiele - im Eigentum der Bank. Dr. Drennig wurde Mitglied in so manchen Aufsichtsräten namhafter -auch börsenotierte – Unternehmen, teils auch als Vorsitzender. In dieser Zeit war es auch üblich, dass renommierte Unternehmen – auch als Bankkunden – Vorstandsmitglieder der Länderbank in ihre Aufsichtsräte beriefen. So wurde die damalige Höchstzahl von 20 Aufsichtsratsmandaten erreicht.

Dr. Drennig ist bis zum heutigen Tag aktiver Aufsichtsrat. Er hat ein Mandat bei einer österreichischen Bank und verfolgt aufmerksam die Entwicklungen in der nationalen und internationalen Bankenlandschaft.

Die wichtigste Aufgabe des Aufsichtsrates

Die in der Praxis nach wie vor wichtigste Aufgabe des Aufsichtsrates ist die Bestellung und auch Abberufung des Vorstandes. Aus seiner Erfahrung rät Dr. Drennig bei der Bestellung von Vorstandsmitgliedern zur Vorsicht und warnt vor 2 Personentypen. Die einen sind die Wunderkinder, die einen großartigen Eindruck machen, aber gelegentlich auch beim Vorspiegeln von Erfolgen großartig in die Irre führen können. Beispiele dafür gibt es von Enron über Lehman Brothers bis Wirecard genug, in Österreich, also im kleinen Maßstab, leider auch, von der Klimatechnik bis hin zu einzelnen Banken. Der zweite Personentyp sind die überheblich Gewordenen, erkennbar meist nur an der Selbsteinschätzung, am Lebensstil und an sehr positiven Prognosen für riskante Projekte ... und manchmal auch am Umfang des Sekretariats.

3 Praxis-Tipps -Dr. Drennig rät Aufsichtsräten
1.    Wenn ihnen etwas merkwürdig vorkommt, sagen sie Ihre Bedenken und achten Sie darauf, dass das auch ins Protokoll kommt -genau das hat ihm persönlich sehr geholfen.
2.    Ein Aufsichtsrat muss unbedingt verstehen, woher der Gewinn wirklich kommt – und an welchen Details er oft hängt - um Risiken und Chancen wirklich gut abschätzen zu können.
3.    Und last but not least: Wenn das Unternehmen so richtig in die Verlustzone gerät, lassen sie sich von einen Anwalt beraten. Angesichts der nicht widerspruchsfreien Rechtslage könnte sich das schnell bezahlt machen.

Zusatzinformationen zur BEACHTLICHE KARRIERE von Herrn Dr. Manfred DRENNIG
Nach seiner Promotion zum Dr. iuris an der Universität Wien arbeitete er in der damaligen Girozentrale für Dr. Josef Taus. Nebenberuflich wurde er in der ÖVP als wirtschaftspolitischer Referent des ÖAAB und eine Zeitlang auch als Vorstandsmitglied der Wiener Arbeiterkammer tätig

Die wesentlichen beruflichen Stationen des Dr. Drennig:
Direktionssekretariat der GIROZENTRALE der österr. Sparkassen, dem damaligen Spitzeninstitut des Sparkassensektors
Geschäftsführung der WIENER HOLDING
Vorstandsmitglied (stellvertretender Generaldirektor) in der damals zweitgrößten Bank, der Österreichischen. LÄNDERBANK AG als
Verschiedene Funktionen in der Bauwirtschaft, zuletzt bei der STRABAG Deutschland als Leiter für Finanzen und Projektentwicklung

Nunmehr ist Dr. Drennig seit 20 Jahren Geschäftsführender Gesellschafter der PRIVATCONSULT Vermögensverwaltungsgesellschaft GmbH in Wien mit Büros in Graz und Innsbruck, eine der größten rein österreichischen, bankenunabhängigen Wertpapierfirma.

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