Fast so schnell wie das Licht: Start-Up Lumiphase gewinnt ZKB Pionierpreis Technopark 2022

Fast so schnell wie das Licht: Start-Up Lumiphase gewinnt ZKB Pionierpreis Technopark 2022
Sieger Lumiphase

Kilchberg (CH) Das Start-up aus Kilchberg entwickelt elektrooptische Prozessoren für kommende Generationen der Kommunikationstechnik. Mit der Preisverleihung erhält der Auftritt des Preises ein neues Erscheinungsbild.

Die Anfang 2020 gegründete Lumiphase AG aus Kilchberg ZH gewinnt den ZKB Pionierpreis Technopark 2022. Die Bekanntgabe erfolgte gestern Abend im Rahmen einer Galaveranstaltung mit 250 Gästen im Technopark Zürich. Die nominierten Finalisten erfuhren erst auf der Bühne, wer die Trophäe und den mit 98 696.04 Franken dotierten Scheck erhält. Überreicht wurde beides von Dr. Jörg Müller-Ganz, dem Präsidenten des Bankrats der Zürcher Kantonalbank, der Sponsorin des Preises.

Dr. Jörg Müller-Ganz hob die Qualität der diesjährigen Bewerbungen hervor und sagte: «Alle drei Finalisten sind im Begriff, eigentliche Disruptionen in ihren jeweiligen Segmenten auszulösen. Die Halbleitermodule von Lumiphase werden voraussichtlich schon bald millionenfach zum Einsatz kommen. Genau solche mutigen und engagierten Jungunternehmen, die mit ihren Innovationen für Fortschritt und Entwicklung sorgen, benötigen wir, um unsere Gesellschaft weiterzubringen und den Wohlstand in unserem Land zu sichern.» Ein wichtiges Beurteilungskriterium für die Preisvergabe ist, dass mehrere Ideen zu einem innovativen und wettbewerbsfähigen Projekt kombiniert werden. Dies ist gemäss der Jury bei Lumiphase in besonders hohem Masse der Fall.

Die Ingenieure der Lumiphase AG um die Firmengründer Stefan Abel, Lukas Czornomaz, Felix Eltes und Jean Fompeyrine haben eine revolutionäre Technologie für die Fertigung elektrooptischer Halbleiterchips entwickelt. Das junge, heute über 20 Mitarbeitende zählende Unternehmen ist weltweit der einzige Anbieter dieser neuen Technologie, mit derer Hilfe sich die Datenübertragungsraten auf Jahre hinaus steigern lassen, sodass immer grössere Datenmengen kostengünstig und energieeffizient übermittelt werden können. Lumiphase deckt die Wertschöpfungskette von der Herstellung des Halbleiters auf der Basis von Bariumtitanat über die Integration mit Silizium bis zum Design der Bauteile und Schaltkreise ab.

Diese von Lumiphase entwickelten Transceiver-Module werden in besonders grossen Mengen in Rechenzentren benötigt, wo die optischen Übertragungsstrecken in der Regel zwischen wenigen Metern und 10 Kilometer betragen. Erhebliche Datenmengen zirkulieren jedoch auch zwischen unterschiedlichen Rechenzentren über optische Hochgeschwindigkeitsleitungen.

Die effizienten und kostengünstigen Datenverbindungen könnten es zudem ermöglichen, Regionen der Welt zu erschliessen, in denen Internetzugang heute noch Luxus ist. So würde jenen drei Milliarden Menschen geholfen, die bisher keinen Zugriff aufs Internet haben.

Stefan Abel, Co-CEO der Lumiphase AG, sagt: «Der Gewinn des Preises ist eine herausragende Anerkennung für die Leistung unseres Teams. Wir betrachten uns tatsächlich als Pioniere einer bahnbrechenden Technologie. Die erhöhte Sichtbarkeit wird uns helfen, weitere Pioniere ins Team zu holen. Wir werden deswegen auch das Preisgeld in den Ausbau des Teams investieren und vor allem zusätzliche Stellen für Studierende schaffen.»

Weitere Preise für LifeMatrix Technologies AG und Isochronic AG
Die beiden Mitfinalisten LifeMatrix Technologies AG und Isochronic AG erhalten je rund 10 000 Franken. Bei LifeMatrix Technologies, einem Spin-off der Universität Zürich, haben die Wissenschaftler um CEO Maximilian Emmert in jahrelanger Forschung eine einzigartige, biomimetische Gewebetechnologie entwickelt. Mit diesem Verfahren werden Implantate hergestellt, die sich in lebendes Gewebe umwandeln, so wie es an der eingesetzten Stelle benötigt wird. Der Körper des Patienten ersetzt das LifeMatrix-Implantat im Laufe der Zeit durch eigenes, gesundes Gewebe mit all seinen grundlegenden Eigenschaften: Es regeneriert sich und wächst mit dem Patienten mit. Für Kinder mit kardiovaskulären Fehlbildungen bietet deswegen ein einmaliger Eingriff mit LifeMatrix eine lebenslange Lösung.

Bei der Isochronic AG aus Denges VD dreht sich alles um Industrieroboter, die Objekte erfassen und umplatzieren, was seit jeher eine Standardoperation in der Lebensmittelproduktion, der Pharmaindustrie oder auch der Elektronik ist. Die Gründer des jungen Schweizer Industrieunternehmens um CEO Melvin Haas haben ein neues System mit mehreren gleichzeitig aktiven Pick-Köpfen entwickelt. Bereits ein einzelner dieser «isochronen» Industrieroboter ist deutlich leistungsfähiger als herkömmliche Roboter. Und da bei den neuen Robotern weniger Masse bewegt werden muss, sinken Energie- und Betriebskosten. Die kompakte Grösse der Systeme hilft zudem Platz zu sparen, sodass bestehende Werkhallen effizienter genutzt werden können.

Auftritt im neuen Kleid
Der ZKB Pionierpreis Technopark gilt als einer der wichtigsten Innovationspreise für Jungunternehmen in der Schweiz. Er wird seit 2001 jedes Jahr von der Zürcher Kantonalbank und der Stiftung Technopark Zürich verliehen. Mit der diesjährigen Preisverleihung erhält der Preis auch ein neues Erscheinungsbild. Die Kommunikation fokussiert sich jetzt ganz auf Start-ups, die neu bis zu sechs Jahre nach ihrer Gründung wettbewerbsberechtigt sind. «Wir wollen die Reichweite des Preises spürbar erhöhen», sagt Dr. Matthias Hölling, Teamleiter Stiftungsbereiche bei der Stiftung Technopark Zürich. Er fährt fort: «Die Website und die meisten Kommunikationsmittel sind neu auf Englisch, um den Preis für potenzielle Bewerber aus der ganzen Schweiz und für fremdsprachige Gründer besser zugänglich zu machen.» Mit dem internationalen Auftritt soll der ZKB Pionierpreis Technopark dem weltweiten Ruf der Schweiz als führender Innovationsstandort gerecht werden.

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