Haller Gruppe setzt auf Exoskelette für mehr Arbeitsgesundheit am Bau

Haller Gruppe setzt auf Exoskelette für mehr Arbeitsgesundheit am Bau
v.l.n.r. Ing. Georg Hanstein (ZAB), Adam Siegmann (Haller Bau), Marcel Gaisbauer (adapt Haller), Roland Reichör (Haller Bau), Mag. Christina Haller & DI Bmst. Roland Schimpelsberger (Haller Gruppe) (Foto: Katina Fridrik Fotografie)

Linz (A) Bei der Haller Gruppe, dem in 4. Generation geführten Linzer Familienunternehmen, setzt man auf mehr Arbeitsgesundheit am Bau. In Zusammenarbeit der Zukunftsagentur Bau (ZAB) und dem LIT Robopsychology LAB der JKU werden aktuell Exoskelette für den Einsatz auf den Baustellen getestet.

Seit Oktober 2023 testen die Baufirmen innerhalb der Linzer HALLER GRUPPE in Kooperation mit der ZAB Zukunftsagentur Bau und dem LIT Robopsychology LAB der JKU Linz Exoskelette am Bau.

Körperliche Entlastung für mehr Arbeitsgesundheit
In der aktuellen Testphase geht es primär um die Wirksamkeit und Alltagstauglichkeit von Exoskeletten bei Bauarbeiten. Mittel- und langfristig soll damit arbeitsbedingten Muskel-Gelenks und Wirbelsäulen-Erkrankungen vorgebeugt werden. Schulter- und Rückenschmerzen gehören zu den häufigsten Beschwerden von Bauarbeiter*innen. In Österreich ist rund ein Fünftel aller Krankheitstage in dieser Branche auf Muskel-Skelett-Erkrankungen zurückzuführen. Im Testlauf bei HALLER BAU gemeinsam mit der ZAB und dem LIT Robopsychology LAB der JKU werden nun geeigneten Tätigkeiten am Bau eruiert sowie entsprechende Messungen und Befragungen unter den Testpersonen durchgeführt. So soll die Wirksamkeit der physischen Entlastung durch die Verwendung der Exoskelette, aber auch die Akzeptanz seitens der Mitarbeiter*innen überprüft werden.

Test mit zwei Typen von Exoskeletten
Zwei verschiedene von den Experten der ZAB ausgewählte Exoskelette werden getestet. Ein schulterunterstützendes Gerät und eines für den Rücken. Das Schultergerät „Ottobock Shoulder“ nimmt beim Heben der Arme einen Teil der Last ab und erleichtert so vor allem Überkopfarbeiten. Mit einer mechanischen Seilzugtechnik wird das Gewicht der erhobenen Arme auf die Hüfte abgeleitet. Das schont die Muskeln und Gelenke im Schulterbereich spürbar und Tätigkeiten über Kopf lassen sich deutlich komfortabler ausführen. Das Ottobock Shoulder ist ein passives Exoskelett, das keine Energiezufuhr benötigt und ist deshalb besonders leicht. Es wird eng am Körper getragen, ähnlich wie ein Rucksack, und ermöglicht volle Bewegungsfreiheit. Das Design des Ottobock Shoulder orientiert sich an natürlichen Bewegungen des Menschen. Neben umfangreichen Praxistests wie dem bei HALLER ist das Exoskelett Ottobock Shoulder auch Gegenstand verschiedener Studien im Bereich Arbeitsgesundheit. Das Rückengerät „Auxio LiftSuit 2.0“ lenkt beim Heben die Kräfte von den Bandscheiben ab und sorgt zudem für eine richtige Hebeposition. Der LiftSuit ist ein leichtes, unter ein Kilo wiegendes textiles Exoskelett, das die Rücken- und Hüftmuskulatur beim Anheben von Gegenständen oder beim Arbeiten in einer nach vorne geneigten Haltung unterstützt. Er wurde entwickelt, um die Arbeitsbelastung, Muskelermüdung und Erschöpfung zu reduzieren. Über Seilzüge werden die Kräfte auf die Oberschenkelmuskulatur bzw. die Hüfte umgelenkt und so z. B. 10 – 15 kg Last beim Heben von den Bandscheiben weggeleitet. Die Initiative zum Testen der Exoskelette ging von HALLER BAU aus, wobei die Geräte von der ZAB zur Verfügung gestellt und die Alltagstauglichkeit von der JKU mit Fragebögen und persönlich geführten Interviews ausgewertet wird.

Reaktion seitens der Mitarbeiter*innen sehr positiv
So wie es nach den ersten Tests aussieht, werden die Exoskelette von den Mitarbeitern sehr gut angenommen und lassen sich gut in den Arbeitsalltag integrieren. Es wird ein merklicher Unterschied bei körperlichen Belastungen und eine spürbare Arbeitserleichterung von den Mitarbeiter*innen wahrgenommen.

Gemeinsam eine gesunde Zukunft bauen
„Die Gesundheit unserer Mitarbeiter*innen steht für uns an erster Stelle. Sie erbringen jeden Tag aufs Neue Höchstleistungen unter erheblicher physischer Belastung. Durch die Exoskelette können wir Überlastungen und Ermüdung minimieren, was wiederum das Risiko von Arbeitsunfällen und Verletzungen reduziert und zu einer Verringerung der Krankenstände führt. Es liegt uns besonders viel daran, unsere Mitarbeite so lange wie möglich und vor allem so gesund wie möglich in unserem Unternehmen zu halten. Wenn die Testung positiv verläuft, werden wir in die Geräte und somit in deutlich verbesserte Arbeitsbedingungen investieren“, erklärt die Geschäftsführerin der HALLER GRUPPE Christina Haller.

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