5. Nachhaltigkeitspreis Logistik 2016: Österreichische Post AG ausgezeichnet

5. Nachhaltigkeitspreis Logistik 2016: Österreichische Post AG ausgezeichnet
Verleihung 5. Nachhaltigkeitspreis Logistik 2016, v.l. Dr. Christian Plas, Denkstatt, Prof. Dr. Karl Nowak, Robert Bosch, und Beiratsvorsitzender BVL Deutschland, Ing. Robert Modliba, MBA, Leitung Produktion & Logistik, und Mag. Alexander Casapiccola, CSR Umweltmanagement, sowie Daniel Mühlbacher von der Österreichischen Post und Roman Stiftner, Präsident der BVL Österreich.

Wien (A) Preisträger des fünften Nachhaltigkeitspreises Logistik, der jährlich im Rahmen des Logistik Dialogs in Wien von den BVL-Organisationen Österreich und Deutschland verliehen wird, ist die Österreichische Post. Das Unternehmen wird für sein Projekt „Es steckt viel Grün im Gelb – Die Modellregion E-Mobility Post und das Projekt „Grünes Wien 2016“ ausgezeichnet.

In ihrem Leitbild sagt die Österreichische Post über sich selbst: „Was uns wirklich wichtig ist: Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit.“ Dazu gehört, dass Ressourcen sparsam und nachhaltig genutzt werden. „Wir konnten uns davon überzeugen, dass dies nicht nur Theorie und Lippenbekenntnis ist, sondern dass dahinter ganz praktische Konzepte stehen“, so der Vorsitzende der Jury, Dr. Christian Plas, Geschäftsführender Gesellschafter der Denkstatt GmbH, Wien. „Einfach machen“, so erschien der Jury die Maxime, von der sich die Post leiten lässt.

Die Leitfrage für den Auswahlprozess des Preisträgers lautet: „Ist Ihre Logistik nachhaltig?“. Die Jury hat also zu prüfen:

Haben die vorgestellten Projekte

  • ökologische Effekte
  • ökonomische Effekte
  • positive Auswirkungen auf die Gesellschaft
  • sonstige Effekte, die über den Dreiklang aus Ökologie, Ökonomie und Sozialem hinausgehen.

Mit der Modellregion E-Mobility Post hat sich die Österreichische Post das Ziel gesetzt, Teile des Fuhrparks auf E-Fahrzeuge umzustellen. Bis Ende 2016 werden rund 1.300 E-Autos, E-Mopeds und E-Fahrräder in ganz Österreich im Einsatz sein. Im Rahmen der Modellregion entstand auch das Projekt „Grünes“ Wien. Dabei wird die Post ab Ende 2016 alle Brief- und Werbesendungen an Privatkunden in Wien ausschließlich zu Fuß, mit dem Fahrrad und Elektrofahrrad oder sonstigen E-Fahrzeugen zustellen. Die Elektrofahrzeugflotte der Österreichischen Post umfasst derzeit 1.111 E-Fahrzeuge.

Die Jury konnte sich davon überzeugen, dass es der Österreichischen Post gelingt, wirtschaftliches Denken, hohe Servicequalität und umweltschonendes Handeln unter einen Hut zu bringen. Durch den Einsatz der Elektrofahrzeuge wird die Emission von Treibhausgasen deutlich gesenkt, insbesondere, da der Strom für die Fahrzeuge aus erneuerbarer Energie stammt. Die Post errichtete dafür auf dem Dach des Briefzentrums Wien eine Photovoltaikanlage und eine weitere Anlage am Logistikzentrum Allhaming, und bezieht darüber hinaus Strom aus erneuerbaren Energiequellen.

Die Transportleistungen der Post werden auf diese Art und Weise umweltschonender. Zur Freude vieler lärmgeplagter Menschen werden sie auch leiser. Und die Post hat sich darüber hinaus kreative Zusatznutzungen einfallen lassen, die im Moment in der Erprobung sind: So läuft in Salzburg ein Test, bei dem Zustellfahrzeuge der Post im Sinne eines Car Sharing-Angebots an private Nutzer vermietet werden. Gemeinsam mit der ÖBB gibt es Überlegungen, Pendlern die Nutzung von E-Fahrzeugen der Post auf ihrer Fahrt zu den Haltepunkten der ÖBB zu ermöglichen. „Das ist Zukunftsmusik, die in unseren Ohren sehr gut klingt“, so Plas in seiner Laudatio.

Durch die Umstellung wurden bis dato rund 630 Tonnen CO2- Ausstoß vermieden. Als großes und sehr sichtbares Unternehmen hat das Projekt der Post Vorbildwirkung für andere Betriebe. Gleichzeitig sind die Zustellerinnen und Zusteller Botschafter für das Thema Elektromobilität. Sie erleben die Fahrzeuge im täglichen Einsatz, geben Feedback und tragen dazu bei, das System Schritt für Schritt zu optimieren. Umfragen haben ergeben, dass der Großteil von ihnen begeistert oder sehr zufrieden mit den neuen Fahrzeugen ist. Nur Wenige trauern ihrem herkömmlichen Fahrzeug nach.

Im Rahmen der Initiative „CO2 NEUTRAL ZUGESTELLT“ werden alle verbleibenden Emissionen, die sich bei der Energieversorgung des Fuhrparks, der Gebäude und bei den Partnerunternehmen der Post noch nicht vermeiden lassen, durch die Unterstützung zertifizierter Klimaschutzprojekte kompensiert.

Gerald Klug, Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie der Republik Österreich, gratulierte in einer Videobotschaft dem Preisträger und unterstrich die hohe Bedeutung des Nachhaltigkeitspreises für die Logistikwirtschaft.

„Die Auszeichnung der Österreichischen Post mit dem Nachhaltigkeitspreis Logistik 2016 zeigt, dass Versorgungssicherheit, gesellschaftliches Engagement und Mitarbeiterförderung  mit nachhaltiger Wertsteigerung und Ressourcenschonung vereinbar sind. Die Prämierung der Österreichischen Post beweist, dass heimische Unternehmungen den internationalen Vergleich nicht zu scheuen brauchen und mit Excellence am Weltmarkt mithalten können. Ich gratuliere dem Gewinner sehr herzlich und freue mich, dass die BVL Österreich und die BVL Deutschland mit diesem innovativen und international anerkannten Award Leadership in der nachhaltigen Logistik übernommen haben“, so DI Roman Stiftner, Präsident der BVL Österreich.

Die Preisverleihung fand im Rahmen des 32. Logistik Dialogs in Wien statt. Den Preis nahm Herr Ing. Robert Modliba, MBA, Leitung Produktion & Logistik der Österreichischen Post, entgegen.

Die speziell für den Nachhaltigkeitspreis geschaffene Preisskulptur „open end“, die zusammen mit der Urkunde überreicht wurde, ist das Werk des Cuxhavener Künstlers Andreas Green. Die Skulptur besteht aus den Naturmaterialien Holz, Leim, Sand und Pigment – ganz im Sinne des Gedankens der Nachhaltigkeit.

Zum Hintergrund:
Für den Nachhaltigkeitspreis Logistik sind Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistung sowie realisierte kooperative Forschungsprojekte zugelassen. Es können Arbeiten und Lösungen prämiert werden, die dem ganzheitlichen logistischen Grundsatz entsprechen und in allen drei Säulen der Nachhaltigkeit – Ökologie, Ökonomie, gesellschaftliche Verantwortung – relevante Ergebnisse ausweisen.

Die bisherigen Preisträger sind:

  • 2012 Audi AG, Ingolstadt (D)
  • 2013 Tchibo GmbH, Hamburg (D)
  • 2014 Schachinger Logistik GmbH, Hörsching (A)
  • 2015 Flughafen Stuttgart GmbH, Stuttgart (D)

Der Jury für den Nachhaltigkeitspreis Logistik 2016, für deren ehrenamtliches Engagement sich die beiden Logistikvereinigungen bedanken, gehörten an:

  • Dr. Christian Plas, Vorsitzender der Jury, Gründer und Geschäftsführender Gesellschafter, denkstatt GmbH, Wien
  • Ulrike Baum, Chief Human Resource Officer, Röhlig + Co., Bremen
  • Univ. Prof. Mag. Dr. Manfred Gronalt, Institutsleiter, Institut für Produktionswirtschaft und Logistik, Universität für Bodenkultur, Wien
  • Birgit Heizer, Leiterin Logistik Konzern, Rewe Group, Köln
  • Achim Lohrie, Direktor Unternehmensverantwortung, Tchibo GmbH, Hamburg, Preisträger 2013
  • Maximilian Schachinger, Geschäftsführer, Schachinger Logistik Holding GmbH, Hörsching, Preisträger 2014
  • Walter Schoefer, Geschäftsführer, Flughafen Stuttgart GmbH, Preisträger 2015
  • Mag. Arnulf Wolfram, Sector Cluster Lead Infrastructure & Cities, Siemens AG, Wien

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