Die Zukunft des Magazins liegt in Communities als Thema beim Sommerfest des MCÖ Marketing Club Österreich

Die Zukunft des Magazins liegt in Communities als Thema beim Sommerfest des MCÖ Marketing Club Österreich
Markus Hartl, Geschäftsführer von The Media Consultants, Horizont-Chefredakteurin und Moderatorin Marlene Auer, Ralph Hofmann, Head of Marketing Intersport, Markus Fallenböck, Chief Sales Officer BTC und CSO der VGN, Margareta Seiser, Leitung Marketing & PR Egger Getränke, MCÖ-Präsident Georg Wiedenhofer, Impulsgeber Horst Pirker, CEO und Vorsitzender der Geschäftsführung der VGN Medienholding, und MCÖ-Geschäftsführer Niko Pabst. © Michael Jeuter

Wien (A) Der Marketing Club Österreich lud zum Sommerfest und einem Clubabend im Zeichen des Magazins. Rund 150 Besucher interessierten sich für die Diskussion, die die veränderten Rahmenbedingungen für Print genauer unter die Lupe nahm.

Horst Pirker, CEO der VGN Medienholding, wie sie seit 18. Juni 2018 heißt, startete in den sommerlichen Abend auf der Summerstage. Dabei verriet er die aktuelle Strategie des Verlages, der seit heuer zu 75 Prozent ihm selbst (I-MAG Beteiligungs GmbH & Co KG) gehört: „Kernelement sind die Communities, Menschen, die zumindest ein starkes gemeinsames Merkmal haben, das auch monetarisierbar ist. Rund um dieses Kernmerkmal bauen wir Ecosysteme mit der Vision von serving, owning and sharing. Die Idee ist es den Communities digital und analog zu dienen, sie so im Griff zu haben und das mit unseren BtB-Partnern zu teilen. Sich für Print einzusetzen mag man waghalsig nennen, aber wir sind vor allem eines: engagiert.“

Im Anschluss leitete Horizont-Chefredakteurin Marlene Auer zur Diskussion über. Zunächst wurden einige Lieblingsprintprodukte genannt vom Kundenmagazin Omega, dem Manager Magazin, Servus über Falstaff bis zum Harvard Business Manager oder Woman. „Österreich ist ein Printland“, so der Tenor, „und trotzdem aktuell eine Herausforderung für Magazine.“

General Interest ist tot – oder doch nicht?
Was jeden an seinem Lieblingstitel begeistert, war höchst unterschiedlich. Markus Hartl, Geschäftsführer der Agentur TMC und im Vorstand der Media Analyse, sah den Content als zentrales Element. Ralph Hofmann, Head of Marketing Intersport, sprach über digital detox und Haptik. Markus Fallenböck, Chief Sales Officer BtC der VGN, mag bei einem Magazin ebenso eine schöne Haptik und will Lesern und Communities exklusive Leistungen und Vorteile bieten. Margareta Seiser, Leitung Marketing & PR Egger Getränke, wünscht sich ein glaubwürdiges Umfeld für Werbung und Mehrwert für den Leser.

TMC-Geschäftsführer Markus Hartl wagte sich dann mit einer starken Aussage in die Offensive: „General Interest ist tot.“ Dem widersprach Markus Fallenböck: „Es gab noch nie so viele Magazine wie jetzt, 1.600 Publikumzeitschriften sind es allein in Deutschland“, doch er fügte an, „ja, es geht in Richtung SpeciaI Interest Magazine“.

Dabei kam man auch schnell auf das Thema Blogger und Influencer zu sprechen. Hofmann von Intersport bemerkte, dass „man experimentieren muss, aber man holt sich auch blaue Augen ab. Am Ende braucht es einen guten Mediamix“. Auch Fallenböck erzählte von einer Influencer-Kampagne für das Profil: „Erst die zweite Welle, als wir mehrere Kanäle nutzten, war wirklich erfolgreich“.

Geteilte Meinungen bei Preispolitik
Fazit: Bei Intersport liegt Print aktuell bei rund 15 Prozent im Mediamix, ähnlich hoch wie die Ausgaben für Social Media. Egger Getränke investiere je nach Kampagne zwischen 20 und 40 Prozent in Print, erklärte Seiser. Hartl sieht Print rückläufig, außerdem wünschte er sich für Fachtitel neue Bewertungskriterien, die die Effizienz auch von Medien mit niedriger Auflage zeigen. „Auch in Communities liegt eine Zukunft – dies haben Der Standard oder die Miss schon sehr früh erkannt“, ergänzt Hartl.

Seiser bemerkte schließlich: „Was ich spannend finde: die Werbespendings laut Fokus sind in den letzten zehn Jahren brutto um 20 Prozent gestiegen!“ Schließlich waren noch kurz aktuelle Themen Inhalt der Diskussion. So bedauerte man das Ende von Morawa Pressevertrieb, „wir brauchen den Einzelhandel“, so Fallenböck.

Kurz herrschte ein wenig Uneinigkeit zum Thema Preis. „Ein gutes Medium muss seinen Preis haben, Qualität kostet“, meinten Fallenböck und Seiser. Markus Hartl war anderer Meinung: „Auch Kauftitel haben Gratis-Mitleser. Ein Leser ist ein Leser, wenn er gratis ist, ist er nicht weniger wert!“ Eine starke Marke, Mehrwert für den Leser und relevanter Inhalt, den man nicht auf Knopfdruck im Internet findet – das werde Magazine auch in Zukunft leben lassen.

Im Anschluss freuten sich die Gäste und Besucher an einem wunderbaren Sommerabend und feinen Köstlichkeiten im sehr netten Rahmen am Donaukanal.

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