Digitalisierung als Hype und Herausforderung

Digitalisierung als Hype und Herausforderung
Dip.-Ing. Dr. Roger Hage ist Studiengangsleiter des neuen englischsprachigen berufsbegleitenden Masterstudiengangs "Digital Business Innovation and Transformation". (Fotocredit: IMC FH Krems)

Krems (A) Ab September startet der neue englischsprachige berufsbegleitende Studiengang „Digital Business Innnovation and Transformation“ an der IMC FH Krems, Dipl.-Ing. Dr. Roger Hage leitet den Studiengang. Dipl.-Ing. Dr. Roger Hage ist Studiengangsleiter des neuen englischsprachigen berufsbegleitenden Masterstudiengangs „Digital Business Innovation and Transformation“ an der IMC FH Krems. Der Halb-Schweizer, Halb-Libanese ist viersprachig aufgewachsen und absolvierte sein Elektrotechnikstudium an der TU Graz.

Digitalisierung als Hype
„Einfach gesagt ist die Digitalisierung die Nutzung von digitalen Technologien im privaten aber auch im geschäftlichen Alltag. Da gibt es verschiedenste Technologien, die eine Digitalisierung ermöglichen. Man spricht sehr viel von mobilen Netzwerken, sozialen Netzwerken (Linkedin, Facebook, Twitter), Cloud-Computing, d.h. das Auslagern der Datenverarbeitung auf Rechner, die in Rechenzentren und über das Internet angebunden sind, hier spricht man von Software as a Service oder Platform as a Service und so weiter. Dann kommt auch ein Trend der heißt Internet der Dinge oder Internet of Things (IoT), wo Milliarden von Sensoren und Aktuatoren miteinander, mit Menschen oder anderen Maschinen kommunizieren“, schildert Roger Hage. Die enorme Menge an Daten, die im Zuge der Digitalisierung entsteht, führt zu einer weiteren Ausprägung der Digitalisierung: Big Data Analytics. Dabei geht es darum, wie diese neue Datenmenge verarbeitet werden soll, um daraus nützliche Informationen zu gewinnen um schneller bessere Entscheidungen zu treffen und sich einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen.

Drei Trends der Digitalisierung
Roger Hage beschreibt drei weitere große Trends, die die Digitalisierung mit sich bringt: „Das eine ist künstliche Intelligenz (Artificial Intelligence), dann kommt noch virtuelle Realität (Augmented Reality) und 3D Druck. Das sind genau genommen 8 Technologien oder ‚Enabler‘, die die Digitale Transformation überhaupt vorantreiben.“ Die Digitalisierung findet in mehreren Stufen statt: Sie hat begonnen mit dem World Wide Web, dann kam E-Commerce oder E-Business, dabei wurden Transaktionen über das Internet durchgeführt und das Internet dabei als Vertriebsmedium genutzt. Danach kam das Digital Marketing, wobei auch versucht wurde Kunden zu gewinnen, gefolgt von Sozialen Medien und Suchmaschinen Werbung und Optimierung, was zunehmend in den Mittelpunkt rückte. Schlussendlich ging die Entwicklung in Richtung Digital Business, wo Produkte oder gesamte Geschäftsmodelle digital abgebildet und so Kunden mit Lieferanten zusammengebracht werden (Bsp.: Uber, Airbnb).

Auf dem digitalen Weg
„Alles was digitalisiert werden kann, wird auch digitalisiert“ – so scheint das Motto momentan zu sein, meint Roger Hage und wir sind auf dem besten Weg dorthin. „Es gibt kein Zurück“, so der Experte. Vieles wird dabei schneller, auch Veränderungen finden schneller und öfter statt. Unternehmen müssen daher lernen schneller, dynamischer und agiler zu werden und sich daran gewöhnen in ständiger Veränderung zu leben.

Probleme, Herausforderungen und Reglementierungen
Die Digitalisierung vermag viele Probleme zu lösen- etwa in der Krebsforschung- die bisher nicht gelöst werden konnten. Natürlich bringt die Digitalisierung auch neue Reglementierungen wie bspw. die neue EU-Datenschutzgrundverordnung mit sich. Der Umgang mit der enormen Menge an Daten muss geregelt werden, damit die Daten nicht missbräuchlich verwendet werden. „Es kommen auch Herausforderungen bei der IT-Sicherheit, digitalisieren heißt auch, dass es sehr techniklastig ist – es werden sehr viele Daten auf Speichermedien mit Rechnern verbunden und wenn man sich ausschließlich auf diese Rechner verlässt, dann sind IT-Ausfälle geschäftsschädigend, manchmal sogar bedrohend“, erklärt Roger Hage.

IMC FH Krems bildet Change Agents aus
Ein solch umfangreicher Veränderungsprozess muss sorgfältig geplant und gesteuert werden. Die so genannten „Change Agents“ kommen hier ins Spiel. Genau jene sollen an der IMC FH Krems ausgebildet werden. Sie können die Digitale Transformation in Unternehmen vollziehen oder besser gesagt planen und begleiten. Ihre Aufgabe ist es aber auch Trends rechtzeitig zu erkennen und die Notwendigkeit einer etwaigen Digitalen Transformation zu analysieren und zu bewerten. „Es müssen sich nicht alle Unternehmen voll digitalisieren, sondern sollten genau herausfinden, wo macht es Sinn, wo wird es am meisten Wertschöpfung kreieren, dann begleiten die Change Agents die Planung und die Implementierung“, beschreibt Hage. Der neue Studiengang an der IMC FH Krems vereint Technik und Betriebswirtschaft und ist in dieser Kombination einzigartig. „Es geht darum kreativ, kritisch und analytisch zu denken, was eigentlich fast zwei Gegensätze sind und das ist auch die Herausforderung, das Ganze dann in einer Person zusammenzubringen“, so der neue Studiengangsleiter. Interessant ist „Digital Business Innovation and Transformation“ für Personen mit betriebswirtschaftlichen oder technischen Vorkenntnissen.

Stichwort Nachhaltigkeit
Abschließend meint Roger Hage „Ich werde sehr oft von Interessenten gefragt: 'Der Studiengang beschäftigt sich mit einem sehr aktuellen Thema und schnelllebigen technologischen Trends. Wie nachhaltig ist diese Studium überhaupt?' – Darauf habe ich eine klare Antwort: 'Es geht nicht spezifisch um die aktuellen Trends wie IoT, Virtual Reality oder 3D-Druck, sondern viel mehr darum digitale Technologien zu verstehen, neue Trends frühzeitig zu entdecken, deren Potenziale für Unternehmen zu erkennen, ständig Innovationen voranzutreiben und notwendige Veränderungsprozesse zu planen, initiieren und erfolgreich zu begleiten. So ähnlich wie beim lebenslangen Lernen, lernt man in diesem Studiengang kontinuierliches, agiles, innovatives Verändern unabhängig von den jeweils aktuellen Technologien'."

Die Bewerbungen für den Studiengang Digital Business Innovation and Transformation sind noch bis 15. Juli möglich.

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