Elektrogeräte wiederverwenden statt verwerten: Recyclinghof Nenzing startet Pilotprojekt mit Caritas

Elektrogeräte wiederverwenden statt verwerten: Recyclinghof Nenzing startet Pilotprojekt mit Caritas
Bgm. Florian Kasseroler (Nenzing), Landesrat Erich Schwärzler, Karoline Mätzler (Caritas), Bgm. Rainer Siegele (Obmann Umweltverband), GF Fritz Studer (Umweltverband) bei der Vorstellung des Pilotprojektes (Bild: Umweltverband)

Nenzing / Feldkirch (A) In Nenzing startet ein Pilotprojekt zur Abfallvermeidung: Dort können Nenzinger Bürger beim Recyclinghof nicht nur defekte, sondern neu auch noch gebrauchsfähige Elektro- und Elektronikgeräte abgeben. Die Caritas Vorarlberg übernimmt die Sammelware, prüft und repariert sie und verkauft die Geräte samt Garantie in ihren carla-Geschäften.

Aufbauend auf den Erfahrungen aus diesem Projekt sollen 2014 weitere Gemeinden und Sozialeinrichtungen folgen. Landesweit lassen sich so bis zu 165 Tonnen Elektroabfall pro Jahr vermeiden – bei gleichzeitigen Vorteilen für Arbeitsmarkt und Umwelt.

Eine neue Küche kommt, der alte Herd und die Spülmaschine funktionieren aber noch klaglos, ein Radio oder eine Bohrmaschine, älter, aber intakt: Für gebrauchsfähige Elektro- und Elektronikgeräte gibt es jetzt im Rahmen eines Pilotprojektes beim Recyclinghof in Nenzing neue Abgabemöglichkeiten – ergänzend zu den bestehenden Angeboten verschiedener Sozialinstitutionen. „Die Bauhöfe sind nahe und gewohnte Sammelstellen für vieles, was unsere BürgerInnen abgeben wollen“, so der Nenzinger Bürgermeister Florian Kasseroler. „Kurze Wege zur Abgabe helfen mit, dass möglichst viele Güter in der Wiederverwendungsschiene landen.“

Zusammenarbeit für mehr Service und weniger Abfall

Im aktuellen Pilotprojekt in Nenzing prüfen die Partner, wie sich die Sammlung von noch gebrauchsfähigen Elektro- und Elektronikgeräten über gewohnte kommunale Schienen bewährt. „Wir sehen die Bau-/Recyclinghöfe und die Sozialinstitutionen in einem Netzwerk, in dem jeder das übernimmt, was er gut kann“, erläutert Rainer Siegele, Obmann des Vorarlberger Umweltverbandes. Entsprechend werden die von der Gemeinde gesammelten Geräte an die Caritas Vorarlberg übergeben.

Gebrauchte Elektrogeräte mit Garantie
Die Fachleute in der carla-Elektrowerkstatt der Caritas prüfen diese Geräte auf Funktionalität, bereiten sie fachgerecht auf und reparieren sie bei Bedarf. Die Elektrogeräte aus zweiter Hand sind dann in den carla Einkaufsparks in Altach und Lustenau erhältlich. „Durch die fachgerechte Prüfung garantieren wir, dass die Geräte auch funktionieren. Sollte innerhalb eines Jahres wider Erwarten ein Mangel auftreten, kann das gekaufte Gerät bei uns zur Reparatur abgegeben werden", erklärt carla-Elektriker Fritz Fuchsberger. Mit den Erlösen aus dem Verkauf deckt carla die Kosten für die Aufbereitung der Geräte ab.

Arbeitsplätze mit Mehrwert
Durch Sammeln, Wiederverwenden, Reparieren und Restaurieren von Bekleidung, Möbel, Haushaltswaren und – jetzt neu auch Elektrogeräte – schafft die Caritas Vorarlberg in dem sozialen Integrationsunternehmen carla Arbeitsplätze. Langzeitarbeitslose Menschen erhalten hier zeitlich befristete Beschäftigung und Weiterbildung. „Sie haben dadurch wieder einen geregelten Alltag und Unterstützung bei der Suche nach Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt“, informiert Karoline Mätzler, Fachbereichsleiterin Arbeit & Qualifizierung bei der Caritas Vorarlberg.

Wiederverwenden statt Verwerten
„Wiederverwenden ist gelebte Nachhaltigkeit – positiv mit Blick auf Ressourcen, Gesellschaft, Energie und Umwelt“, so Landesrat Erich Schwärzler. „Neben dem Umweltvorteil schafft das Re-Use-Netzwerk Vorarlberg zusätzliche Möglichkeiten am Arbeitsmarkt und stellt die Güter zu einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis in den Geschäften zur Verfügung.“ Im kommenden Jahr werden weitere Gemeinden mit den Erfahrungen aus dem Pilotprojekt diese Sammelschiene öffnen. Auch zusätzliche Sozialinstitutionen sollen einbezogen werden.

Fünf Prozent weniger Abfall durch Wiederverwenden
Das Pilotprojekt in Nenzing ist eines der Ergebnisse des Vorarlberger Re-Use-, also Wiederverwendungs-Konzepts. Umweltverband, Land, Gemeinden, Sozial-institutionen wie Caritas, Lebenshilfe, integra, die Dornbirner Jugendwerk-stätten, ABF Feldkirch und ABO haben in den vergangenen Monaten mit Experten die Situation im Land analysiert und verschiedene Möglichkeiten geprüft. „Rund 400 Tonnen oder fünf Prozent des Vorarlberger Sperr- und Elektromülls könnten sofort oder nach kleineren Reparaturen wieder verwendet werden“, zitiert Umweltverband-Geschäftsführer Fritz Studer aus der Grundlagen-Studie.

In Kürze
Sammlung von gebrauchsfähigen Elektrogeräten am Recyclinghof Nenzing
•    Großgeräte: Waschmaschinen, Geschirrspüler, E-Herd, Heizpaneele etc.
•    Haushalts- und Küchengeräte: Mixer, Kochplatten, Waagen etc.
•    Elektro-Werkzeuge und Gartengeräte: Bohr-/Schleifmaschine etc.
•    Elektronik-Geräte: Radio, Stereoanlage, CD-Player, Flachbildschirme etc.

Weitere Abgabemöglichkeiten für noch gebrauchsfähige Elektrogeräte

  • carla Möslepark, Altach, Möslestrasse 15
    Öffnungszeiten: Mo-Fr 9-12/13-17 Uhr, jeden 1. Samstag im Monat 9-13 Uhr
  • carla Einkaufspark, Lustenau, Dornbirner Straße 19
    Öffnungszeiten: Mo-Fr 10-18 Uhr, Sa 09-13 Uhr

Defekte und nicht mehr gebrauchsfähige Elektrogeräte können selbstverständlich wie bisher bei den kommunalen Sammelstellen und im Handel (1:1 Tausch) abgegeben werden.

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