Ergebnissteigerung bei UNIQA: Kapitalquoten und Risikoposition verbessert

Ergebnissteigerung bei UNIQA: Kapitalquoten und Risikoposition verbessert
UNIQA Tower in Wien (Foto: UNIQA)

Wien (A) Anlässlich der Präsentation des Geschäftsberichts und der finalen Zahlen für 2015 publizierte UNIQA auch den Group Embedded Value, die Kapitalquoten und die Risikoposition des abgelaufenen Geschäftsjahres.

Der Market Consistent Embedded Value nach Minderheiten der UNIQA Group verbesserte sich im Vorjahr um 13,2 Prozent auf 4.725 Millionen Euro (2014: 4.175 Millionen Euro). Der nach internationalen Richtlinien erstellte Market Consistent Embedded Value beziffert den Wert des Bestandes an Versicherungsverträgen und setzt sich aus dem Nettovermögen für die Lebens-, Kranken-, Schaden- und Unfallversicherung sowie dem aktuellen Wert der zukünftigen Erträge aus dem bestehenden Versicherungsbestand der Lebens- und Krankenversicherung zusammen.

Der Bestandswert im Bereich Lebens- und Krankenversicherung (Value of in-force business/VIF) stieg dabei um 17,3 Prozent auf 1.847 Millionen Euro (2014: 1.574 Millionen Euro).

UNIQA Vorstand Kurt Svoboda (CFO/CRO): „Der Embedded Value bleibt für UNIQA insbesondere im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld und den Anforderungen unter Solvency II ein zentrales Analyse- und Steuerungsinstrument im Sinne wertorientierter Steuerung. Neben der in einem schwierigen Umfeld durchaus positiven Entwicklung freut uns insbesondere dass die Ertragskraft unserer Neuprodukte wieder gesteigert wurde. Die guten Kapitalquoten sind zudem Basis für unsere progressive Dividendenpolitik.“

Die Neugeschäftsmarge – als Kennziffer für die Profitabilität – verbesserte sich auf 2,4 Prozent (2014: 1,7 Prozent), für CEE liegt sie auch 2015 mit 6,0 Prozent (2014: 5,9 Prozent) auf anhaltend hohem Profitniveau. Besonders erfreulich ist die Entwicklung in Italien, wo eine neue Produktgeneration maßgeblich zu einer Verbesserung der Profitabilität auf 2,0 Prozent beigetragen hat (2014: 0,6 Prozent).

Kapitalquoten nachhaltig hoch
Die ökonomische Kapitalquote der UNIQA Group, die als Gradmesser für die Kapitalisierung gilt, lag mit 31. Dezember 2015 auf Basis des internen Steuerungsansatzes bei 182,2 Prozent und damit auf solidem Niveau. Das bedeutet eine Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 30 Prozentpunkte. Neben der im letzten Jahr begebenen 500 Millionen Euro Nachranganleihe wirkten sich vor allem operative Verbesserungen im Bereich der Kosten und erwarteten zukünftigen Leistungen sowie ertragreiches Neugeschäft positiv auf die Kapitalisierung aus. „UNIQA hat im Laufe des Jahres 2015 die mittelfristig geplante Kapitalstärke erreicht und überschreitet erstmals den intern gesetzten Zielwert von 170 Prozent. Außerdem werden Staatsanleihen, die nach Solvency II risikofrei bewertet werden können, bei UNIQA trotzdem mit Risikokapital hinterlegt. Besonders vorsichtig sind wir auch bei jenen Assetklassen, für die der EIOPA Standardansatz zwar Erleichterungen ermöglicht wir diese jedoch nicht in Anspruch nehmen. Das aktuelle Jahresergebnis und unsere gesunde Eigenkapitalposition geben uns die Kraft, notwendige Investitionen in unsere Zukunft zu tätigen, um langfristig fit to market zu bleiben.“ Die regulatorische Kapitalquote nach Solvency II (EIOPA Standardansatz) per 31. Dezember 2015 beträgt 195 Prozent. Diese ist rund 13 Prozentpunkte höher als die intern geführte ökonomische Kapitalquote, vorwiegend begründet durch die Hinterlegung von Staatsanleihen, welche im internen UNIQA Ansatz Berücksichtigung findet.

Die ökonomische Kapitalquote, für die UNIQA keine Übergangsbestimmungen in Anspruch nimmt, ergibt sich aus dem Verhältnis der ökonomischen Eigenmittel mit 5.205 Millionen Euro (2014: 4.080 Millionen Euro) und dem ökonomischen Eigenmittelerfordernis mit 2.857 Millionen Euro (2.722 Millionen Euro) nach dem internen Kapitalansatz. Im ökonomischen Eigenkapital werden Tier 1 Kapital (Kernkapital) und Tier 2 Kapital (Nachrangkapital) zusammengefasst. Der ökonomische Eigenmittelbedarf wiederum beziffert den theoretischen Verlust im Fall eines extremen Stressszenarios.

B & W Deloitte GmbH, Köln hat den Market Consistent Embedded Value und die ökonomische Kapitalquote der UNIQA Group in vollem Umfang zertifiziert.

Finale Konzernkennzahlen für 2015:

Die verrechneten Prämien – inklusive der Sparanteile der fonds- und indexgebundenen Lebensversicherung – stiegen 2015 um 4,3 Prozent auf 6.325,1 Millionen Euro (2014: 6.064,4 Millionen Euro).

Die abgegrenzten Prämien im Eigenbehalt nach IFRS (d.h. exklusive der Sparanteile der fonds- und indexgebundenen Lebensversicherung) wuchsen um 6,0 Prozent auf 5.633,5 Millionen Euro (2014: 5.312,9 Millionen Euro).

Die Versicherungsleistungen im Eigenbehalt stiegen um 5,1 Prozent auf 4.607,6 Millionen Euro (2014: 4.383,7 Millionen Euro) und wuchsen damit etwas langsamer als die abgegrenzten Prämien. Deutlich wuchsen die Versicherungsleistungen bei den Lebensversicherungen mit 12,3 Prozent von 1.879,6 Millionen Euro auf 2.111,2 Millionen Euro, da die Rückstellungen für künftige Leistungen wegen höheren Prämieneinahmen in der Lebensversicherung deutlich gestiegen sind.

Positiv war die Entwicklung bei den Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb abzüglich Rückversicherungsprovisionen und Gewinnanteilen aus Rückversicherungsabgaben. Die Aufwendungen blieben 2015 mit 1.298,7 Millionen Euro (2014: 1.299,1 Millionen Euro) auf dem Niveau des Vorjahres. Die Verwaltungskosten verringerten sich aufgrund des konsequent umgesetzten Kostenmanagements im Rahmen des Strategieprogramms UNIQA 2.0 um 3,5 Prozent auf 373,1 Millionen Euro (2014: 386,6 Millionen Euro). Die Aufwendungen für den Versicherungsabschluss stiegen um 1,3 Prozent auf 950,4 Millionen Euro (2014: 938,6 Millionen Euro) und damit deutlich weniger als die Prämieneinnahmen.

Die Konzernkostenquote nach Rückversicherung verbesserte sich in Folge von gleichbleibenden Kosten und gleichzeitig gesteigerten Prämien auf 21,3 Prozent (2014: 22,2 Prozent).

Die Combined Ratio (Schaden-Kosten-Quote in der Schaden- und Unfallversicherung) nach Rückversicherung verbesserte sich auf 97,8 Prozent (2014: 99,6 Prozent) und lag in allen drei operativen Segmenten unter 100 Prozent (UNIQA Österreich: 93,9 Prozent; Raiffeisen Versicherung Österreich: 82,7 Prozent; UNIQA International: 99,1 Prozent).

Die Kapitalanlagen inklusive der Kapitalanlagen der fonds- und indexgebundenen Lebensversicherung erhöhten sich seit dem letzten Bilanzstichtag um 391,1 Millionen Euro auf 29.416,1 Millionen Euro (31. Dezember 2014: 29.024,9 Millionen Euro). Die Nettoerträge aus Kapitalanlagen verringerten sich um 6,4 Prozent auf 831,1 Millionen Euro (2014: 888,2 Millionen Euro). Negativ wirkte sich dabei insbesondere das anhaltende Niedrigzinsumfeld aus.

Das versicherungstechnische Ergebnis der UNIQA Group stieg 2015 deutlich um 56,5 Prozent auf 199,9 Millionen Euro (2014: 127,7 Millionen Euro).

Das operative Ergebnis erhöhte sich um 10,4 Prozent auf 494,1 Millionen Euro (2014: 447,6 Millionen Euro).

Das Ergebnis vor Steuern war vor allem aufgrund der guten Entwicklung in den Sparten Schaden- und Unfallversicherung sowie Krankenversicherung sehr erfreulich und stieg um 11,9 Prozent auf 422,8 Millionen Euro (2014: 377,9 Millionen Euro). Negativ wirkte sich jedoch das Niedrigzinsumfeld auf den Bereich Lebensversicherung aus.

Das Konzernergebnis belief sich auf 331,1 Millionen Euro (2014: 289,9 Millionen Euro). Das Ergebnis je Aktie stieg auf 1,07 Euro (2014: 0,94 Euro). Die Eigenkapitalrentabilität nach Steuern und Minderheitsanteilen betrug im Berichtsjahr 10,6 Prozent (2014: 9,9 Prozent).

Das Eigenkapital der UNIQA Group stieg um 2,3 Prozent oder 70,5 Millionen Euro auf 3.152,7 Millionen Euro (31. Dezember 2014: 3.082,2 Millionen Euro).

Die Zahl der von den Unternehmen der UNIQA Group in 19 Märkten betreuten Kunden betrug mit Ende 2015 mehr als 10 Millionen.

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