Europa-Treffen der Supervisoren: Kommunikation hilft

Europa-Treffen der Supervisoren: Kommunikation hilft
Sijtze De Roos, Präsident der ANSE, Association of National Organisations for Supervision in Europe, und Michaela Judy, Vorstandsvorsitzende der ÖVS, der Österreichischen Vereinigung für Supervision und Coaching, bei der ANSE-Tagung im November 2016 in Wien Sijtze De Roos, Präsident der ANSE, Association of National Organisations for Supervision in Europe, und Michaela Judy, Vorstandsvorsitzende der ÖVS, der Österreichischen Vereinigung für Supervision und Coaching, bei der ANSE-Tagung im November 2016 in Wien (© ÖVS)

Wien (A) Quer durch Europa erlebt man in der Arbeitswelt: ständige Veränderung, Verlust der Sicherheiten. So lautet der Befund der ANSE, des europäischen Dachverbands für Supervision, bei ihrer Tagung in Wien. Als Gegenmittel raten die Supervisoren zu einer gut organisierten betrieblichen Kommunikation. Der EU-Ausschuss für den sozialen Dialog, eine Art Sozialpartnerschaft auf Europa-Ebene, wird die Empfehlung im Dezember in Bratislava erörtern.

"Sicherheiten gibt es keine mehr, bewährte Routinen muss man aufgeben, gleich bleibt nur, dass sich immer etwas ändert", beschreibt der Niederländer Sijtze de Roos, Präsident der ANSE, das berufliche Lebensgefühl in Europa. Tempo und Flexibilität am Arbeitsplatz steigen, das bedeutet aber auch Stress und Unsicherheit, für die Mitarbeiter ebenso wie fürs Management.

Der feste Arbeitsplatz nach altem Schema, wo man seine Arbeit in gewohnter Routine erledigte, existiert kaum noch. Die Manager stehen vor dem Problem, dass sie in einem volatilen Umfeld nur schlecht vorausplanen können. Zugleich lassen sich Teams schwieriger steuern, wenn sich Prozesse unkontrolliert umbilden. Für diesen Trend gibt es ein neues Schlagwort, das Kürzel VUKA - volatil, unsicher, komplex und ambivalent.

Unternehmen fällt auseinander
Michaela Judy, Vorstandsvorsitzende der ÖVS, der Österreichischen Vereinigung für Supervision und Coaching, verdeutlicht die Situation: "Wenn ein Team seine Arbeitsweise ändert, weil die Situation das gerade erfordert, bekommen die Kollegen im Nebenteam das manchmal nicht mit. Geschieht das öfter, passen die Abläufe bei den verschiedenen Teams nicht mehr zusammen. Das Unternehmen fällt dann gleichsam auseinander."

Die Supervisoren nennen aber auch eine Lösung. "Die Mitarbeiter müssen viel mehr kommunizieren, sie müssen sich regelmäßig über Änderungen austauschen", erklärt Judy. "Das passiert nicht von selbst, da genügt auch ein Appell des Managements nicht. Das Unternehmen muss bestimmte Formen der Kommunikation gezielt schaffen, pflegen und unterstützen." Als geeignete Form können ein regelmäßiger Team-Entwicklungs-Workshop, ein Jour-Fixe oder ein Intranet dienen, vielleicht einfach eine offizielle Kaffee-Ecke. Professionelle Unterstützung für diese neuen Formen erreicht man durch Supervision. Das Unternehmen muss den Sinn der Maßnahmen jedoch deutlich mitteilen, sonst stößt die Neueinführung bei den Mitarbeitern auf Unverständnis, vielleicht sogar auf Widerstand. Regelmäßige Überprüfung und "Wartung" der Kommunikation stellen sicher, dass der Fluss der Informationen nicht stockt.

Input auf EU-Ebene
De Roos betont die internationale Perspektive: "Es ist sehr wichtig, dass wir Themen der Arbeitswelt auf EU-Ebene besprechen. Globale Entwicklungen lassen sich nicht kleinteilig national abhandeln." Die ANSE - Association of National Organisations for Supervision in Europe - ist eine Dachorganisation der Landesverbände für Supervision und tagt alle zwei Jahre.

Die Ergebnisse der Wiener Tagung werden in die nächste Konferenz des EU-Ausschusses für den sozialen Dialog einfließen, die im Dezember in Bratislava stattfindet. Eingebracht wird das ANSE-Thema dort von Eurocadres, der europäischen Gewerkschaft der Führungskräfte.

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