FH Burgenland: Gesunde MitarbeiterInnen – Gesunder Betrieb!

FH Burgenland: Gesunde MitarbeiterInnen – Gesunder Betrieb!
FH Burgenland: Gesunde MitarbeiterInnen – Gesunder Betrieb!

Eisenstadt (A) "Aufgrund der zunehmenden Digitalisierung der Arbeit, auch unter dem Synonym ‚Arbeit 4.0‘ zum Schlagwort geworden, werden psychische Fehlbelastungen in der Arbeitswelt immer präsenter. Daher wollen wir am internationalen Tag der seelischen Gesundheit das Thema der psychischen Gesundheit ins Licht der Öffentlichkeit rücken", so Erwin Gollner, Wissenschaftlicher Projektleiter und Leiter des Departments Gesundheit an der FH Burgenland.

Fünf Unternehmen aus dem Burgenland krempeln die Ärmel hoch und gehen‘s an. Mit wissenschaftlicher Unterstützung durch die Forschung Burgenland und die Fachhochschule Burgenland soll es psychischen Belastungen am Arbeitsplatz nun an den Kragen gehen, stellen diese doch mittlerweile eine der häufigsten Ursachen für Berufsunfähigkeit, Krankenstände und Frühpensionen dar. Neben Mitarbeiterbefragungen, gesundheitsförderlichen Maßnahmen und Reflexionen soll vor allem eines aufgebaut werden – ein betriebsübergreifendes Netzwerk zum Austausch.  

Psychische Belastungen reduzieren
„Psychische Belastung am Arbeitsplatz ist nach wie vor ein Thema mit vielen Vorurteilen und Berührungsängsten. Personalverantwortliche, Kolleginnen und Kollegen stehen psychisch gefährdeten und erkrankten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern oft hilflos gegenüber“, zeigt Erwin Gollner auf.

Zudem sind die Kosten auf volks- und betriebswirtschaftlicher Ebene, die durch psychisch bedingte Erkrankungen und damit verbundene reduzierte Leistungsfähigkeit entstehen, nicht außer Acht zu lassen. „Das Wirtschaftsforschungsinstitut berechnete für Österreich jährliche Kosten in der Höhe von 3,3 Milliarden Euro. Mehr als die Hälfte der Gesamtkosten für psychische Erkrankungen machen Schätzungen des European Brain Council zufolge die betrieblichen Kosten aufgrund der Arbeitsausfälle aus. Diese dauern im Durchschnitt aufgrund einer psychischen Erkrankung ungefähr sechsmal so lang wie ein Krankenstand aufgrund eines klassischen grippalen Infekts, nämlich 38,7 Tage“, geht er ins Detail.

Umso wichtiger sei das rechtzeitige Erkennen emotionaler Erschöpfungszustände: „Eine Studie der Johannes Kepler Universität Linz errechnete, dass ein Burnout-Betroffener bei später Diagnose Kosten von 94.000 bis 131.000 Euro verursacht, bei zeitverzögerter Diagnose 12.400 bis 17.700 Euro und bei einer Früherkennung 1.500 bis 2.300 Euro.“

Burgenlandweites Netzwerk
Erstmalig findet im Burgenland ein Projekt statt, das es sich zum Ziel gesetzt hat, die psychosoziale Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der Führungskräfte in burgenländischen Betrieben zu stärken. „Es nehmen fünf Betriebe unterschiedlicher Branchen teil, insgesamt werden dadurch rund 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Burgenland adressiert“, so die Projektleiterin Katharina Hauer.

Die teilnehmenden Betriebe sind: KRAGES - Krankenhaus Oberpullendorf, Rotes Kreuz Burgenland, Schloffer GmbH, Vamos und Vossen GmbH & Co. KG

„Um die vorhandenen Ressourcen und Strukturen in den teilnehmenden Betrieben zu nutzen und weiter auszubauen, werden zunächst die Rahmenbedingungen in Workshops mit den Betrieben erhoben. Anschließend werden mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gemeinsam Maßnahmen erarbeitet und umgesetzt, durch die ihre psychosoziale Gesundheit gestärkt werden kann“, erklärt Hauer den Projektvorgang.

"Mitarbeiter sind unser wichtigstes Kapital"
„Aus Unternehmenssicht sind motivierte und zufriedene Mitarbeiter leistungsfähiger und kreativer. Daher ist unser Ziel nachhaltige gesundheitsförderliche Strukturen zu schaffen mit denen sich die Mitarbeiter identifizieren und ihren bestmöglichen Nutzen daraus ziehen können“, weiß auch Christine Blohmann, Personalverantwortliche bei Vossen GmbH & Co. KG

Vossen ist einer der fünf am Projekt teilnehmenden Betriebe. Wichtig ist dabei individuelle fachliche Beratung, außerdem strebt das Unternehmen die Erlangung des Gütesiegels für Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) an. „Mitarbeiter sind unser wichtigstes Kapital, daher ist uns die Schaffung nachhaltiger gesundheitsförderlicher Strukturen wichtig“, so Blohmann.

Gesunde Arbeitsplätze fördern
„Der Fonds Gesundes Österreich fungiert als nationale Förderstelle, als Kompetenzzentrum und als Drehscheibe für Gesundheitsförderung. Gesundheit und Arbeit bilden in seiner Tätigkeit ein Schwerpunktthema; die Betriebliche Gesundheitsförderung ist somit ein prioritäres Schwerpunktsetting“, berichtet Markus Mikl vom FGÖ. Der FGÖ unterstützt Betriebe durch eine Anstoßfinanzierung in der Einführung eines BGF-Pilotprojekts nach Maßgabe international etablierter Qualitätskriterien. „Der FGÖ fördert dieses Projekt, weil es die Schaffung von gesünderen Arbeitsplätzen unterstützt und auf überbetrieblicher Ebene auf die Etablierung eines bundeslandweiten Netzwerks abzielt. Wir hoffen, durch die Projektförderung zu einer qualitätsgesicherten und nachhaltigen Entwicklung von Kapazitäten und Strukturen im Burgenland beitragen zu können“, so Mikl abschließend.

Das Projekt wird von der Forschung Burgenland GmbH, einer 100%igen Tochtergesellschaft der Fachhochschule Burgenland GmbH, durchgeführt. Die Projektlaufzeit beträgt 36 Monate. Projektbeginn war 2016, Projektende ist 2019. Die Finanzierung des Projektes erfolgt aus Mitteln des Fonds Gesundes Österreich (FGÖ) in Co-Finanzierung durch die teilnehmenden Betriebe und den Burgenländischen Gesundheitsförderungsfonds.

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