Gewerbe- und Handwerksbetriebe bleiben Job-Motoren

Gewerbe- und Handwerksbetriebe bleiben Job-Motoren
Bernhard Feigl

Feldkirch (A) Die heimischen Gewerbe- und Handwerksbetriebe melden weiterhin Personalbedarf. 16 Prozent der Betriebe wollen bis Jahresende ihren Beschäftigtenstand um durchschnittlich 14,2 Prozent erhöhen. 3 Prozent wollen dagegen den Mitarbeiterstand um durchschnittlich 21,4 Prozent reduzieren, 81 Prozent wollen ihn unverändert lassen. Im Durchschnitt ergibt sich daraus eine geplante Erhöhung um 2,1 Prozent.

Das ist zwar weniger, als in den vorangegangenen beiden Quartalen, aber mehr als noch vor einem Jahr - das geht aus einer aktuellen Umfrage der KMU Forschung unter 344 Betrieben mit 4.367 Beschäftigten hervor. „Besonders in den Bereichen Holz/Kunststoff und Gesundheit/Wellness ist ein erhöhter Personalbedarf festzustellen“, betont Spartenobmann Ing. Bernhard Feigl.

Umsätze gestiegen

Auch die Auftragseingänge bzw. Umsätze im 1. Halbjahr 2011 sind gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 4,1 Prozent gestiegen (Österreichschnitt: 1 %). Vorarlberg liegt damit im Bundesländerranking an erster Stelle. „Besonders positive Zahlen melden die Bereiche Kfz/Mechatronik mit einem Plus von 10,7 Prozent und Holz/Kunststoff mit + 6,2 Prozent“, berichtet Spartenobmann Feigl. Aufgeschlüsselt nach Betriebsgrößen melden vor allem die Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten überdurchschnittlich gute Umsatzzahlen (+ 7,3 %).

Für die kommenden drei Monate erwarten 29 Prozent der Betriebe (Vorjahr 25 %) steigende Auftragseingänge bzw. Umsätze, 6 Prozent (Vorjahr 11 %) gehen von Rückgängen aus und 65 Prozent (Vorjahr 64 %) erwarten keine Veränderungen. Per Saldo überwiegen somit die optimistischen Einschätzungen der Geschäftslage die negativen um 23 Prozentpunkte. Vor allem die Betriebe der Sektoren Gesundheit/Wellness, Holz/Kunststoff und Bauinstallation/Ausbau erwarten sich hier deutliche Steigerungen.

Gewerbe & Handwerk fordert faire, unbürokratische Auftragsvergabe der öffentlichen Hand
Um auch weiterhin eine gute Entwicklung bei den Handwerkern sicherzustellen, fordert Spartenobmann Ing. Bernhard Feigl abermals „die Rücknahme der Novelle und die Übernahme der mit Jahresende auslaufenden Schwellenwerte-Verordnung ins Dauerrecht.“

Im Zuge der Wirtschaftskrise wurde 2009 die Schwellenwerte-Verordnung in Kraft gesetzt. Laut dieser Verordnung, die Ende des Jahres ausläuft, können Bund, Länder und Gemeinden Aufträge im Bau-, Liefer- und Dienstleistungsbereich bis zu einem Wert von 100.000 Euro direkt an geeignete Unternehmen vergeben und sich somit teure und langwierige Verfahren ersparen. Bei nicht-offenen Verfahren wurde die Grenze von 120.000 auf 1 Million Euro erhöht. Die Novelle sieht nun vor, diesen Wert auf 60.000 Euro zu senken. „Damit sind wir überhaupt nicht einverstanden“, so Feigl, schließlich haben „die Erfahrungen gezeigt, dass durch die Verordnung Verwaltungskosten gesenkt und kostendeckende Preise erzielt werden können“, so Feigl. Derzeit kommen 18 Prozent der Gewerbe- und Handwerksaufträge von öffentlichen Stellen.

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