Hage Sondermaschinenbau aus der Steiermark entwickelt Notfall-Beatmungsgerät

Hage Sondermaschinenbau aus der Steiermark entwickelt Notfall-Beatmungsgerät
Das von Hage entwickelte Notfall-Beatmungsgerät wird aus Industriekomponenten und 3D-Druck-Teilen gefertigt.

Graz (A) Jedem Menschen ist klar, wie wichtig es ist, im Notfall die Beatmung aufrecht zu erhalten. Corona hat aufgezeigt, wie schnell die dafür vorgesehenen Geräte knapp werden können – auch auf dem Weltmarkt. Das steirische Unternehmen Hage Sondermaschinenbau hat in nur wenigen Wochen gemeinsam mit der Medizinischen Universität Graz ein Notfall-Beatmungsgerät entwickelt.
Dabei im Einsatz: 3D-Druck und Industriekomponenten von Festo.


Beatmungsgeräte waren in den letzten Wochen ein zentrales Thema. Sind sie doch in kritischen Situationen oft absolut entscheidend für das Überleben. Dabei ist rasches Handeln gefragt, denn bei der Beatmung kommt es auf jede Minute an. Die Nachrichten aus aller Welt haben in den letzten Monaten deutlich gemacht, wie schnell der Bedarf an medizinischen Beatmungsgeräten in manchen Regionen an die Grenzen des Machbaren stoßen kann. Dieser Versorgungsengpass war für das findige Team von Hage Sondermaschinenbau Anlass, gemeinsam mit Hage3D und Experten der Medizinischen Universität Graz ein Notfall-Beatmungsgerät zu entwickeln.

Industriekomponenten im Einsatz
Der neue Respirator besteht aus herkömmlichen Industriekomponenten und 3D-gedruckten Teilen, was eine rasche Verfügbarkeit auf dem regionalen Markt sicherstellt. Erste Varianten auf Basis eines Beatmungsbeutels und eines Pneumatikzylinders wurden vom Hage Geschäftsführer DI Peter Freigassner entworfen, 3D-gedruckt und getestet. Zusammen mit dem HAGE3D-Team entstand schlussendlich eine funktionstüchtige, drucküberwachte Maschine. Der Aufbau wurde in enger Zusammenarbeit mit der Medizinischen Universität Graz in mehreren Optimierungsstufen weiter verfeinert und für den Einsatz am Patienten optimiert.

Warnsystem meldet Abweichungen
Der Druck der Luft/Sauerstoffzufuhr wird über ein patientennahes Ventilsystem im Beatmungsschlauch geregelt und überwacht. Die sensorisch erfassen Werte können grafisch auf einem Touchdisplay angezeigt werden. Ein visuelles und akustisches Warnsystem meldet unerwartete Abweichung von definierten Sollwerten. Zur Sicherstellung der Hygieneanforderungen sind zahlreiche Komponenten aus medizinischen Einwegmaterialien gefertigt, sodass sie für jeden Patienten getauscht bzw. gereinigt werden können.

Zuverlässige Pneumatik von Festo
In Sachen Pneumatik setzen die Spezialisten von Hage auf das rasch lieferbare Kernprogramm des Automatisierungsspezialisten Festo. So sorgen zum Beispiel die Kompaktzylinder ADN wie eine Pumpe für das richtige Volumen und den optimalen Druck des Luft/Sauerstoff-Gemisches. Die Sensoren SFAH und die SPAN erfassen dabei den Druck und den Durchfluss, während MHE4 Magnetventile die vorgesehene Zwangsmischung von Luft und Sauerstoff sowie den optimalen Gegendruck beim Ausatmen sicherstellen. Die eingesetzten Schläuche und Verschraubungen kommen ebenfalls von Festo.

Notfall-Lösung für vorübergehenden Einsatz
Von Prof. Dr. Horst Olschweski, Abteilungsleiter der Pulmonologie in Graz, durchgeführte Tests mit dem Hage Respirator waren vielversprechend. Da das Notfallgerät gegenwärtig noch keine medizinische Zulassung besitzt, soll es vorläufig nur vorrübergehend eingesetzt werden, solange bis wieder ein zugelassenes medizinisches Beatmungsgerät zur Verfügung steht.

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HAGE Sondermaschinenbau GmbH

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