Jahresempfang der Lebensmittelindustrie im Zeichen der Ernährungsbildung

Jahresempfang der Lebensmittelindustrie im Zeichen der Ernährungsbildung
Bildungsministerin Dr. Sonja Hammerschmid und GD KR DI Johann Marihart, Obmann des Fachverbandes der Lebensmittelindustrie, sind sich einig: Der Schlüssel für ein gesundes Leben ist Ernährungsbildung. Den Grundstein dafür legt man bei den Kindern. Und zwar am besten in Familie oder Schule. Bei einem Schulterschluss von Politik, Schulen, Wirtschaft und Wissenschaft. ist die Lebensmittelindustrie ein wichtiger Partner, um junge Menschen zu mündigen Konsumentinnen und Konsumenten zu machen.

Wien (A) "Generation What? Wie tickt unsere Jugend?" – unter diesem Motto lud die österreichische Lebensmittelindustrie zu ihrem 16. Jahresempfang ein. Im Zentrum des Abends standen Jugendliche, Einblicke in ihre Lebenswelten und Werte, die Rolle der Ernährung sowie die Bedeutung von Ernährungsbildung für einen gesunden Lebensstil. Rund 300 Spitzenvertreter aus Wirtschaft und Politik sowie Partner entlang der gesamten Lebensmittelkette waren der Einladung des Fachverbands in die Mensa der Wirtschaftsuniversität in Wien gefolgt.

Fachverbandsobmann Marihart fordert Wissen statt Ideologie

Der Obmann des Fachverbands, GD KR DI Johann Marihart, wies auf die jüngste Ernährungsdiskussion hin: "Die intensiven Debatten rund um unsere Lebensmittel oder einzelne Zutaten wie Zucker haben gezeigt, wie unreflektiert damit umgegangen wird. Nicht einzelne Lebensmittel machen krank, sondern unausgewogene Ernährung, gepaart mit Faktoren wie wenig Bewegung, Stress oder Veranlagung. Wir brauchen keine Schuldzuweisungen, sondern mehr Wissen, wie man durch einen aktiven Lebensstil ein gesundes Leben führen kann. Lebensmittelsteuern, Ampelregelungen, Reformulierungen von Produkten oder Werbeverbote werden die Menschen nicht zu einer ausgewogenen Ernährung und gesundem Lebensstil motivieren." Die Branche produziere hochwertige Produkte aus ausgezeichneten agrarischen Rohstoffen und nach strengsten Hygiene- und Qualitätsstandards. Mit Wissen statt Ideologie könne man Vorurteilen entgegenwirken und die Verbraucher unterstützen. Getränkeautomaten aus Schulen zu nehmen und gleichzeitig Turnstunden zu reduzieren seien Maßnahmen, die einander aufheben. Marihart fordert daher ein Umdenken: "Der Schlüssel für ein gesundes Leben ist die Ernährungsbildung. Den Grundstein dafür legt man bei den Kindern. Und zwar am besten in Familie oder Schule. Meines Erachtens braucht es einen Schulterschluss von Politik, Schulen, Wirtschaft und Wissenschaft. Da sind wir als Lebensmittelindustrie gerne Partner, um junge Menschen zu mündigen Konsumentinnen und Konsumenten zu machen."

Bildungsministerin Hammerschmid betont den Stellenwert der Schule

Bildungsministerin Dr. Sonja Hammerschmid verwies auf die Bedeutung der Schule für die Vermittlung eines gesunden Lebensstils: "Die Schule ist sicher einer der wichtigsten Orte, um Themen wie Persönlichkeitsentwicklung, Gesundheit und Prävention zu diskutieren – also Themen, die viel mit dem eigenen Lebensstil und Ernährungsverhalten zu tun haben." Im Rahmen der fächerübergreifenden Gesundheitserziehung sowie in den einzelnen Unterrichtsgegenständen können diese Inhalte vermittelt werden. Das 2016 beschlossene Bildungsinnovationsgesetz zur Ganztägigen Schule unterstütze auch die Gesundheitsförderung: "Die tägliche Bewegungseinheit ist hier ein wichtiger Schwerpunkt, um die motorische Entwicklung zu fördern und Bewegungsmangel entgegenzuwirken." Zum digitalen Wandel hielt Hammerschmid fest: "Schülerinnen und Schüler müssen die Potenziale und Risiken neuer Technologien kennenlernen, damit sie diese sinnvoll nutzen können. Selbstbewusst, aber verantwortungsvoll ist hier die Devise." Sie verwies auf die zu Jahresbeginn präsentierte Digitalisierungsstrategie "Schule 4.0", die mit umfassenden Maßnahmen Schülerinnen und Schüler und Pädagoginnen und Pädagogen gleichermaßen auf die digitale Zukunft vorbereitet.

Jugendforscher Peter Martin Thomas gibt Einblick in Lebenswelten Jugendlicher
Die Moderatorin des Abends, ORF-ZIB-Star Marie-Claire Zimmermann, begrüßte dann den Diplompädagogen Peter Martin Thomas. Der Jugendforscher leitet die SINUS-Akademie in Heidelberg. Er präsentierte exklusiv die Ergebnisse der europaweiten Umfrage "Generation What" sowie der jüngsten österreichischen Sinus-Milieu® Jugendstudie zu Gesundheit, Körperbewusstsein und Ernährung.(1) In seiner Keynote gab Thomas einen Überblick über die Lebenswelten junger Menschen. Auch die Rolle der Ernährung und die Einstellung zu Körper, Fitness und Gesundheit waren wesentliche Elemente. Dabei ergab sich eine klare Botschaft: "Alle der befragten Gruppen interessieren sich fürs Essen und Trinken, nur in unterschiedlichem Ausmaß." Die Zuhörer bekamen einen lebhaften Eindruck, wie die junge Generation ihr Leben gestaltet und über welche Kommunikations-Kanäle sie erreichbar ist. Das Fazit von Peter Martin Thomas: "Wer Heranwachsende zu einem gesunden Lebensstil bewegen will, muss ihre Wünsche kennen, an ihrem Alltag andocken und ihre Sprache sprechen. Ein wichtiger Ort dafür ist sicher die Schule."

Fachverbandsgeschäftsführerin Koßdorff setzt auf verstärkte Information über verschiedene Medien
Daran knüpfte auch die Geschäftsführerin des Fachverbands, Mag. Katharina Koßdorff, an. "Um junge Menschen zu erreichen, müssen wir spielerisch den Zugang zu Lebensmitteln schaffen – und mit dem Wissen darüber kombinieren, wie diese hergestellt werden." Die Österreicherinnen und Österreicher können täglich aus einer großen Vielzahl an Produkten die beste Wahl für eine ausgewogene Ernährung treffen. Um den Konsumenten noch mehr Wissen an die Hand zu geben, wie Lebensmittel heute hergestellt werden, übernehme die Lebensmittelindustrie in ihrem Bereich Verantwortung durch verstärkte Information – beispielsweise mit der Pausenzeitung für die Grundschule in Kooperation mit der Kleinen Zeitung oder einer ab Herbst geplanten Online-Wissensplattforum zur Herstellung von Lebensmitteln. "Darüber hinaus nehmen wir die Rolle unserer Branche in der Ernährungsbildung sehr ernst. Wir wollen ein starker Partner für die Politik, die Schulen und die Wissenschaft sein. So können wir das Know-how dorthin bringen, wo die Zukunft unserer Gesellschaft beginnt", ist Koßdorff überzeugt.

Stellenwert der Lebensmittelindustrie in Österreich

Die Lebensmittelindustrie ist eine der größten Branchen Österreichs. Sie sichert im Interesse der Konsumenten tagtäglich die Versorgung mit sicheren, qualitativen und leistbaren Lebensmitteln. Die rund 200 Unternehmen mit ihren 26.000 Beschäftigten erwirtschafteten im Jahr 2016 ein Produktionsvolumen von 8,1 Mrd. €. Über 60 % davon werden in 180 Länder rund um den Globus exportiert. Der Fachverband unterstützt seine Mitglieder durch Information, Beratung und internationale Vernetzung.

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