KMU-Studie 2015: Vorarlberg investiert überdurchschnittlich

KMU-Studie 2015: Vorarlberg investiert überdurchschnittlich
(Foto: M. Gapfel / pixelio.de)

Dornbirn (A) Seit 1995 steigen in Österreich die Bruttoinvestitionen im Wesentlichen kontinuierlich an: Lagen die Investitionen vor 20 Jahren noch bei rund 47 Milliarden Euro, werden für das Jahr 2016 bereits 78 Milliarden Euro prognostiziert (Bruttoanlageninvestitionen lt. Statistik Austria). Trotz Zunahme der Investitionsausgaben sinkt hingegen die sogenannte Investitionsquote. Darunter versteht man den Anteil der Investitionsausgaben am Bruttoinlandsprodukt. Betrug sie im Jahr 1995 noch 27 Prozent, sind es aktuell rund 22 Prozent (Bruttoanlageninvestitionen als %-Satz des BIPs, Statistik Austria).

Österreich: Starke Investitionsquote im internationalen Vergleich
Diese Entwicklung ist in vielen Industriestaaten zu beobachten und hängt unter anderem damit zusammen, dass bei wirtschaftlich höher entwickelten Staaten kostenintensive Infrastrukturinvestitionen tendenziell abnehmen. So wiesen im Jahr 2014 Schwellenländer wie etwa China oder Indien mit 39,8 Prozent bzw. 32,6 Prozent deutlich höhere Investitionsquoten auf als die entwickelten Industrieregionen wie etwa die EU oder die USA mit jeweils 19,3 Prozent.

Anlass für eine sinkende Investitionsquote kann aber auch die nachhaltige Verringerung der Attraktivität eines Wirtschaftsstandorts sein. So hat sich die Investitionsquote in Griechenland durch laufende Verschlechterung der Wettbewerbssituation und der zunehmenden Verunsicherung innerhalb der letzten 15 Jahre mehr als halbiert (2000: 25,0 %; 2014: 11,3 %).

Österreichs Investitionsquote liegt – wie der internationale Vergleich zeigt - innerhalb der Industriestaaten mit rund 22 Prozent vergleichsweise hoch. Gemessen an den gesamten Bruttoinvestitionen zeigt sich in Österreich zwar kein Stillstand, aber eine deutliche Schwäche bei den Investitionen. Die Investitionsbereitschaft der Unternehmer liegt derzeit deutlich unter dem langfristigen Trend. Globalwirtschaftliche und politische Unsicherheiten, aber auch der vielerorts beklagte Reformstau beeinträchtigen aktuell die Investitionsfreudigkeit ausländischer und heimischer Unternehmen in Österreich.

Vorarlberg: Niedrige Investitionsquote – hohes Investitionsvolumen
Betrachtet man die Investitionsquoten der einzelnen Bundesländer, ergibt sich der überraschende Befund, dass das Burgenland mit 26,2 Prozent die höchste Investitionsquote aufweist (Statistik Austria, 2012 - aktueller Stand). Das beweist, dass dieses Bundesland als Wirtschaftsstandort durch die Ostöffnung und die EU-Strukturförderungen im letzten Jahrzehnt sehr stark profitieren konnte. Auf Platz zwei und drei folgen Tirol und Niederösterreich. Vorarlberg zeigt mit 21,2 Prozent die geringste Investitionsquote aller österreichischen Bundesländer.

Zwischen 2000 und 2013 wuchs das nominelle Investitionsvolumen in Vorarlberg jährlich um 2,7 Prozent und lag damit deutlich über dem Österreich-Durchschnitt (2,1 %). Diese Tendenz sollte auch 2015 und 2016 anhalten. Vorarlberg weist damit aktuell – anders als in Österreich insgesamt – keine sogenannte Investitionslücke auf. Das ist ein weiterer Beleg für die positive wirtschaftliche Entwicklung dieses Bundeslandes in den letzten Jahren. Die Wirtschaftssektoren Grundstücks- und Wohnungswesen ebenso wie die Sachgüterproduktion weiten seit 2000 relativ kontinuierlich ihr Investitionsvolumen aus. Im Bereich freiberufliche, technische und wissenschaftliche Dienstleistungen wächst das Investitionsvolumen im Ländle hingegen überdurchschnittlich schnell.

Sparkassen sind finanzierungsbereit
Laut einer aktuellen IMAS Umfrage im Auftrag von Erste Bank und Sparkassen erwartet mehr ein Drittel der österreichischen Unternehmerinnen und Unternehmer heuer eine schlechtere Wirtschaftsentwicklung als im Vorjahr. Nur jeder Fünfte (2011: 60%) sieht optimistisch in die wirtschaftliche Zukunft. Trotz der verhaltenen Erwartungen will dennoch jedes fünfte österreichische Unternehmen heuer mehr investieren als im Vorjahr. Bei rund zwei Drittel sollte das Investitionsvolumen zumindest gleich bleiben. Nur 18 Prozent wollen heuer weniger investieren.

Wirtschaftspolitische Maßnahmen wie etwa die vorzeitige Absetzung für Abnutzung könnten steuerliche Anreize zu erhöhter bzw. vorgezogener Investitionstätigkeit schaffen und zu einer Belebung der Wirtschaft beitragen. Die Kreditschleusen der Vorarlberger Sparkassen stehen dafür offen.

Auf Social Media Teilen:          

Dornbirner Sparkasse Bank AG

  Sparkassenplatz 1, 6850 Dornbirn
  Österreich
  +43 50 100 740 00
  service@dornbirn.sparkasse.at
  http://www.sparkasse.at/dornbirn

Logo Dornbirner Sparkasse Bank AG

Könnte Sie auch interessieren