Mehr Sicherheit: Kernkapitalquote mit 19,15 % weiter verbessert

Mehr Sicherheit: Kernkapitalquote mit 19,15 % weiter verbessert
v.l.n.r.: Christian Ertl (Sparkasse Bludenz Bank AG), Hermann Bachmann (Sparkasse der Gemeinde Egg), Werner Böhler (Dornbirner Sparkasse Bank AG), Mag. Anton Steinberger (Sparkasse der Stadt Feldkirch), Mag. Martin Jäger, MBA (Sparkasse Bregenz Bank AG)

Dornbirn (A) Vorarlberger Sparkassen: Bilanz per 31.12.2011
- Bilanzsumme auf gleichbleibend hohem Niveau (+ 0,54 %)
- Eigenmittelquote 20,9 %
- Kernkapitalquote von 18,11 % auf 19,15 % verbessert
- Operatives Betriebsergebnis um 4,50 % verbessert
- Höhe der verwalteten Kundengelder annähernd gleichbleibend (- 1,37 %)
- Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit mit einem Plus von 1,83  % auf EUR 24 Mio.
- Zahl der Lehrlinge auf 24 gestiegen
- EUR 1,4 Mio. Ausgaben für Gemeinwohl in der Region
- Über 11.000 neue Kunden
- Mehr als EUR 578 Mio. an Neukrediten

1. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
Wenngleich sich die stark exportorientierte Vorarlberger Wirtschaft den Folgen der Schuldenkrise in der Euro-Zone nicht ganz entziehen konnte, durfte sie sich 2011 über ein Export-Rekordjahr freuen. Die Jahressumme der Ausfuhren stieg auf EUR 8,0 Mrd., was einem Zuwachs von mehr als 10 % und damit dem Österreichtrend entspricht. Im Bundesländervergleich verzeichnete Vorarlberg mit minus 6,9 % den stärksten Rückgang bei der Arbeitslosigkeit.

So lag 2011 auch die Arbeitslosenrate mit 5,5 % erneut deutlich unter dem nationalen Schnitt von 8,2 %. Auch die Insolvenzen folgten dem Vorjahrestrend: So stieg die Anzahl der Privatkonkurse um 11 % auf ein Allzeit-Hoch. Teils verantwortlich dafür war die hohe Inflationsrate von 3,6 % zum Jahreswechsel, wodurch sich vor allem die Güter des täglichen Bedarfs verteuerten. Firmeninsolvenzen nahmen 2011 in Vorarlberg hingegen um fast 30 % ab.

2. Geschäftsentwicklung der Vorarlberger Sparkassen im Jahr 2011
Dezentrale Struktur, persönlicher Kontakt und Nähe zu den Kunden sowie hervorragende Kenntnis des Heimmarktes und seiner Unternehmungen kennzeichnen das „Geschäftsmodell Sparkasse“. Die Vorarlberger Sparkassen verfolgen mehrere übergeordnete Ziele: die ausreichende Versorgung der Wirtschaft mit Krediten, die Stärkung der Eigenkapitalbasis für noch mehr Einlagensicherheit und die Förderung des Gemeinwohls in der Region.

Treue Kunden und Neukunden, die die Sparkassen als sicheren Partner schätzen gelernt haben, trugen dazu bei, dass die Vorarlberger Sparkassen ihren Erfolg 2011 fortsetzen konnten. Solide Geschäftspolitik sichert auch in einem wirtschaftlich herausfordernden Umfeld gute Erfolge auf hohem Niveau ohne große Schwankungsbreiten.

Entwicklung der wichtigsten Kennzahlen
Während das Betriebsergebnis, das Resultat des operativen Geschäfts, um über 4,5 % auf annähernd EUR 49,5 Mio. angewachsen ist, hat sich das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit, das bekanntlich auch die Risikokosten enthält, um 1,8 % verbessert. Es beträgt nunmehr EUR 24 Mio.

Der Zuwachs bei den Primärmitteln, die sich im Wesentlichen aus Spareinlagen und Giroeinlagen sowie eigenen Obligationen zusammensetzen, liegt bei 3,23 %. Die Menge der von den Vorarlberger Sparkassen verwalteten Kundengelder, die auch die Wertpapiergeschäfte inkludieren, ist annähernd gleichgeblieben und hat sich mit -1,37 % leicht nach unten entwickelt. Dies ist angesichts der bekannt schlechten Entwicklung der Weltbörsen ein achtbares Ergebnis.

Die Kundenausleihungen blieben 2011 – mit einem Anstieg 0,83 % - auf vergleichbar hohem Niveau des Rekordjahres 2010. Aus der Ausweitung der Kundengeschäfte resultiert ein leichter Anstieg der Bilanzsumme um 0,54 % auf EUR 5.087 Mio.

Über 578 Millionen Euro an Neukrediten vergeben
Mehr als EUR 578 Mio. stellten die fünf Vorarlberger Sparkassen den Menschen und Unternehmen in ihren Regionen an neuen Krediten zur Verfügung. Von einer Kreditklemme kann zumindest bei den Sparkassenkunden keine Rede sein.

Eigenkapitalausstattung noch weiter verbessert
Den wesentlichen Indikatoren zur Beurteilung der Risikotragfähigkeit einer Bank wird insbesondere seit 2008 aufgrund der Finanzkrise große Bedeutung beigemessen. Beide Kennzahlen, die Eigenmittel- und die Kernkapitalquote der Vorarlberger Sparkassen, präsentieren sich im internationalen Vergleich herausragend.

Die Eigenmittelquote, die die gesamten Eigenmittel berücksichtigt, beläuft sich 2011 auf 20,9 % und liegt damit sehr komfortabel über dem gesetzlichen Mindesterfordernis von 8 %. Die Kernkapitalquote (Tier 1-Quote), die nur die Eigenmittelbestandteile höchster Qualität berücksichtigt, beträgt bei den Vorarlberger Sparkassen 19,15 % (Vergleich 2010: 18,11 %). Für die Anforderungen von BASEL III erweisen sich die Vorarlberger Sparkassen deshalb gut gerüstet.

Der Haftungsverbund der österreichischen Sparkassen, dem alle Vorarlberger Sparkassen angehören, und die weit überdurchschnittliche Eigenkapitalausstattung bedeuten für die Sparkassenkunden ein Höchstmaß an Sicherheit.

Arbeitgeber für etwa 900 Mitarbeiter/innen
Auch die Anzahl der Beschäftigten der Vorarlberger Sparkassen ist annähernd gleich geblieben: Beinahe 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen die fünf Vorarlberger Sparkassen. Davon sind insgesamt 24 Lehrlinge, drei mehr im Vergleich zum Vorjahr. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verstehen sich als moderne, hochqualifizierte Dienstleister, die ihre Kunden bedürfnisorientiert betreuen. Um den Kundenbedürfnissen noch besser zu entsprechen, läuft heute ein großer Teil der Beratungs-gespräche außerhalb der offiziellen Schalter-Öffnungszeiten.

1,4 Millionen Euro für Gemeinwohl der Region durch Sparkassen
Die Vorarlberger Sparkassen haben im Jahr 2011 insgesamt EUR 1,4 Mio. für kommunale, kulturelle, sportliche, wissenschaftliche und soziale Zwecke sowie für den Umweltschutz in den Regionen ausgegeben. Das sind EUR 0,1 Mio.  mehr als im Jahr davor. Diese erfreuliche Bilanz zeigt, wie sehr sich die Vorarlberger Sparkassen – gerade auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten – an ihre Gründungsidee erinnern und sich dem Gemeinwohl verpflichtet sehen.

Hohe Kundenzufriedenheit und mehr als 11.000 Neukunden
Die überdurchschnittlich hohe Zufriedenheit der bestehenden Sparkassenkunden kommt aus der laufenden Kundenbefragung zum Ausdruck, die einen wesentlichen Beitrag zu Sicherung und Ausbau der Qualität leistet. 2011 fanden mehr als 11.000 neue Kunden – noch mehr als im Vorjahr - den Weg in die Vorarlberger Sparkassen. Sie beweisen das große Vertrauen der Bevölkerung in das „rote S“.

Neuer Vertriebspartner: Sparkassen REAL Vorarlberg
Um Geschäftsprozesse zu optimieren, richten die Vorarlberger Sparkassen ihr Immobiliengeschäft strategisch neu aus. Sie trennten sich deshalb Mitte des vergangenen Jahres von der s Immobilien GmbH und gründeten die Sparkassen REAL Vorarlberg Immobilienvermittlung GmbH. Gesellschafter sind die Dornbirner Sparkasse Bank AG, die Sparkasse Bregenz Bank AG, die Sparkasse der Stadt Feldkirch, die Sparkasse Bludenz Bank AG und die s REAL Immobilienvermittlung GmbH, die ihre 30jährige Erfahrung in die Gesellschaft einbringt. Der Zeitpunkt für den Start des neuen Immobilienmaklers ist aus Marktsicht sehr günstig, da verstärkt in sichere Sachwerte investiert wird.

Die Vorarlberger Sparkassen können deshalb als Allfinanzanbieter weiterhin ihren Kunden durch ihre Vertriebspartner Sparkassen REAL Vorarlberg, s Bausparkasse, s Autoleasing, ERSTE-SPARINVEST, IMMORENT AG, VMG, Sparkassen Immobilien AG, VBV Pensionskasse AG, s Wohnbaubank AG und S-Versicherung sämtliche Finanzdienstleistungen aus einer Hand anbieten.

3. Gesetzliche Änderungen
Entgegen der vorherrschenden Meinung, dass als Folge der Finanzkrise 2008 zu wenig Regulierungen erfolgt sind, haben die Kreditinstitute mit einer ganzen Reihe an Änderungen zu kämpfen. In erster Linie sind dabei die verschiedenen Bestimmungen von Basel III zu nennen, die neben einer Verschärfung der Eigenkapitalbestimmungen auch hohe Ansprüche an die Liquidität der Kreditunternehmungen stellen. Manche dieser Auflagen sind leider nicht an das System regionaler Banken angelehnt, sondern gehen vom Verständnis kapitalmarktorientierter Großbanken aus. Zudem birgt Basel III die Gefahr einer Kreditklemme, weil vor allem die internationalen Großinstitute alle Hände voll zu tun haben, die verschärften Eigenkapitalquoten zu erreichen.

Parallel dazu wird an einer Einlagensicherungsreform und einer Änderung der Anlegerentschädigung - in Form einer Vorfinanzierung über einen Fonds - gearbeitet. Hier bestehen noch Auffassungsunterscheide zwischen der Europäischen Kommission, dem Europäischen Parlament und dem Rat der Finanzminister.

Die Vorarbeiten im Zusammenhang mit der Festlegung eines einheitlichen Zahlungsverkehrsraums (SEPA) sind weitgehend abgeschlossen. Ab 01.02.2014 werden Überweisungen und Lastschriften im Europäischen Zahlungsverkehrsraum vereinheitlicht und das SEPA-Regime auch in diesem Bereich wirksam.

Auf Druck der Politik hat die EU-Kommission einen Vorschlag für die Einführung einer Finanztransaktionssteuer beschlossen. Bekanntlich sperren sich insbesondere die Briten dagegen. Ein Alleingang einzelner EU-Staaten wird skeptisch gesehen.

Im Zusammenhang mit der Sanierung der österreichischen Volksbankengruppe hat sich die Bundesregierung völlig überraschend auf eine befristete Erhöhung der Bankensteuer um 25 % bis ins Jahr 2017 festgelegt. Dadurch hat die österreichische Kreditwirtschaft, die bereits eine der höchsten Bankensteuern Europas zu tragen hat, weitere Belastungen zu verkraften. Und dies zu einem Zeitpunkt, an dem das Hauptaugenmerk auf die Stärkung der Eigenkapitalbasis gerichtet ist. Einzigartig dabei ist, dass mit dieser Steuer ein Mitbewerber gestützt wird, der auch weiterhin als Konkurrent im Markt auf-treten wird. Eine Situation, die bei keiner anderen Branche denkbar wäre.

4. Ausblick auf 2012
Die Entwicklung der Vorarlberger Sparkassen wird auch 2012 von den Veränderungen der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und den damit verbundenen Auswirkungen auf die Kunden und die Finanzwirtschaft entscheidend geprägt werden. Eine Vorhersage darüber zu treffen, ist so schwierig wie selten. Das größte Wachstumsrisiko besteht in der Zuspitzung der Finanz- und Staatsschuldenkrise.  In Griechenland laufen die Verhandlungen über einen „freiwilligen“ Schuldennachlass. Was das für die Zukunft des Landes bedeutet und ob die neuerliche Finanzspritze ausreichend ist, lässt sich derzeit noch nicht voraussagen. Auch die Probleme in Ungarn, Portugal, Spanien und Italien sind bislang ungelöst. Sorge bereitet die Tatsache, dass in mehreren Ländern als Folge von schmerzhaften Sparmaßnahmen sozialer Unfriede auftritt. Die Menschen gehen vermehrt auf die Straße und geben der Politik die Schuld an der Misere. Politiker machen andere, oft auch die Finanzwelt, dafür verantwortlich.

Neu ist, dass mit einer gewissen Ernsthaftigkeit über den Austritt einzelner Länder aus der Eurozone nachgedacht wird. Ob dies eine realistische Option ist, wird sich in den nächsten ein, zwei Jahren weisen. Hingegen scheint es keine Zweifel zu geben, dass dem Ziel, den Euro als starke, zukunftsträchtige Währung zu erhalten, alles andere untergeordnet wird.

Insgesamt erwarten die Vorarlberger Sparkassen für 2012 in Österreich bzw. in Vorarlberg:
-    ein moderates BIP-Wachstum von zumindest + 0,7 % (2011: + 3,3 %).
-    einen deutlichen Rückgang der Inflationsrate von 3,5 % (2011) auf 2,2 %
-    eine stagnierende Arbeitslosenquote (nach EUROSTAT) mit 4,5 % (2011: 4,2 %)
-    eine geringere Spardynamik
-    einen verstärkten Wettbewerb um Kundeneinlagen sowie
-    Leitzinsen auf historisch niedrigem Niveau - weitere Zinssenkungen sind nicht auszuschließen

Wir sind überzeugt, dass Vorarlberg – so wie in der Vergangenheit - die richtigen Lösungen zur Bewältigung der anstehenden Aufgaben finden wird. Rückenstärkung dürfte die heimische Wirtschaft vor allem auch durch die guten Geschäftsbeziehungen zu Deutschland erfahren. Bei der Umsetzung ihrer Ziele können die Unternehmerinnen und Unternehmer auf die Unterstützung der Vorarlberger Sparkassen bauen.

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