Rekordtiefe Zinsen: Interesse an Wertpapieren steigt

Rekordtiefe Zinsen: Interesse an Wertpapieren steigt
Mag. Paul Severin (Erste Asset Management), Mag. Anton Steinberger (Sparkasse)

Dornbirn (A) Die globale wirtschaftliche Erholung ist im Gang. Gleichzeitig bleiben die Inflationsraten niedrig. Die Leitzinsen in der Eurozone und den USA – und damit auch die Geldmarktzinsen – verharren deshalb bis auf weiteres auf einem sehr niedrigen Niveau. Trotz gestiegener Volatilität werden die wichtigsten Kapitalmärkte optimistisch beurteilt.

Vor diesem Hintergrund werden Wertpapiere für Anleger immer interessanter. Denn noch deutlicher als im Österreichschnitt ist den Vorarlbergerinnen und Vorarlbergern bewusst, aktuell am Sparbuch durch die Inflationsschere Geld zu verlieren. In einer aktuellen IMAS Studie im Auftrag von Erste Bank und Sparkassen stuft jedoch fast jeder Zweite in Vorarlberg sein Wissen rund um Wertpapiere als mangelhaft (46 %) ein.

Keine Inflation in Sicht
Sowohl global gesehen als auch in der Eurozone erholt sich die Wirtschaft. Die Exporte haben den ersten Impuls gebracht und die Investitionen gestützt. Die Arbeitslosenraten sind zwar nach wie vor hoch, stabilisieren sich aber zunehmend, was zu positiven Effekten beim Konsum führen sollte. Diese Situation führt besonders in der Peripherie zu einem Abwärtsdruck bei Löhnen und Preisen. Auch infolge des niedrigen Ölpreises sollte deshalb die Euro-Inflation bis 2014 nahe 1% bleiben und erst 2015 wieder leicht ansteigen.

Weiter tiefe Zinsen
Die Europäische Zentralbank (EZB) wird die Zinsen für längere Zeit niedrig lassen, was auch angesichts der niedrigen Inflation angebracht ist. Weitere Maßnahmen seitens der Zentralbank sind sehr wahrscheinlich. Die Liquidität bleibt großzügig und mindestens bis Mitte 2015 unlimitiert. Das spricht für niedrige Geldmarktsätze und auch für Liquidität, die in die sogenannten Risiko-Anlageklassen wie Hochzins-Anleihen oder Aktien fließen wird.

„Im aktuellen Niedrigzins-Umfeld sind Veranlagungen in Unternehmensanleihen weiterhin interessant. Besonders Unternehmensanleihen aus den Schwellenländern und aus dem Hochzinssegment mit mittlerer bis mäßiger Bonität werden mit attraktiven Renditen versehen“, informiert Paul Severin, Kapitalmarktexperte der Erste Asset Management. Der Risikoaufschlag gegenüber Staatsanleihen mit sehr guter Bonität wie Deutschland beträgt in diesen Anlageklassen bereits vier bis sechs Prozentpunkte.

Gute Aussichten für Aktien und Unternehmensanleihen
Aktienindizes gelten generell als vorlaufender Indikator für die künftige Konjunkturentwicklung. Der Trend an den globalen Märkten bestätigt die Fortsetzung der wirtschaftlichen Erholung. Trotz gestiegener Kursschwankungen, auch Volatilität genannt, werden die wichtigsten Risikomärkte optimistisch eingeschätzt. Dabei sollten Aktien aus den entwickelten Ländern vorerst besser abschneiden als jene aus den Schwellenländern. Aufgrund der aktuellen Markteinschätzung investiert die Erste Asset Management  in den gemischten Dachfonds verstärkt in Aktien und Unternehmensanleihen. Wer direkt auf diese Segmente setzen möchte, kann in den ESPA STOCK GLOBAL, einem global ausgerichteten, aktiv gemanagten Einzeltitelaktienfonds oder den ESPA BOND EMERGING MARKETS-CORPORATE investieren.

Wertpapierwissen ausbaufähig
Auch wenn in Österreich das Sparbuch unter allen Anlageklassen seit Jahrzehnten auf Platz eins liegt, so machen sich in Zeiten niedriger Zinsen doch immer mehr Sparer Gedanken über Alternativen, besonders im langfristigen Bereich. Dennoch gibt rund die Hälfte der Vorarlbergerinnen und Vorarlberger bei einer aktuellen IMAS-Umfrage an, überhaupt nicht zu wissen, was der Begriff „Wertpapier“ bedeutet: 46 % stufen ihre diesbezüglichen Kenntnisse als zumindest mangelhaft ein. Dennoch schneidet Vorarlberg mit diesem Ergebnis im Vergleich zum Bundesschnitt (52 %) immer noch deutlich positiver ab.

Überzeugt ist man hier wie da, dass Wertpapierbesitz und Wertpapierwissen in einem eindeutigen Zusammenhang stehen. Deshalb sind auch 82 % der befragten Vorarlberger sicher, dass Wertpapierkäufe nur nach einer Beratung durch einen Experten abgeschlossen werden sollten. Genauso viele Befragte sehen auch ihren Bankberater als beste Informationsquelle zum Thema.

Land der Wertpapierbesitzer
Überraschend ist auch das positive Image von Wertpapieren in Vorarlberg. Obwohl sich 83 % im Ländle als sehr sicherheitsorientiert bezeichnen, zählen fast zwei Drittel (64 %) Wertpapiere zu einem selbstverständlichen Anteil im Anlagemix. Diese Meinung teilen im Österreichschnitt nur 47 %. Ein ähnliches Bild zeigt sich im Zusammenhang mit der Risikoeinschätzung: Während 71 % der befragten Österreicher angeben, Wertpapiere seien riskant, sehen das in Vorarlberg nur 64 %. Dementsprechend hoch ist auch der Prozentsatz der Wertpapierbesitzer: Ein Drittel der Vorarlberger (33 %) besitzt demnach persönlich oder gemeinsam mit dem Partner Wertpapiere. Im Österreichschnitt sind das nur 26 %.

Mehr Ertrag – mehr Risiko
Aktuell liegen etwa 61 Milliarden Euro als Sichteinlagen größtenteils auf Girokonten und warten auf eine bessere Veranlagung. Im Jahr 2013 hätte alleine eine Umschichtung vom täglich fälligen Konto mit 0,125 % auf ein 12-Monate-Kapitalsparbuch – trotz niedriger Zinsen von im Schnitt 0,68 % – den Anlegern rund 333 Millionen Euro mehr an Zinsen eingebracht. Bei einer Anlage in Wertpapiere wäre dieser Betrag noch um ein vielfaches höher. Brachte doch eine gemanagte Vermögensverwaltung der Erste Asset Management in den letzten Jahren im Schnitt – je nach Risikoklasse – zwischen 4% und 9 % Ertrag pro Jahr.

87% der Vorarlbergerinnen und Vorarlberger wissen um den Realverlust am Sparbuch Bescheid. Aber nur ein Drittel hält Wertpapiere für das geeignete Mittel, um dagegen anzukämpfen. „Das Sparbuch ist für die kurzfristige Liquidität wichtig und notwendig. Für längerfristige Veranlagungen die über der Inflation liegen, sollte man aber über die eigene Veranlagungsstrategie neu nachdenken“, meint Anton Steinberger, stellvertretender Sprecher der Vorarlberger Sparkassen. Bei Wertpapieren muss immer das individuelle Risikoprofil berücksichtigt werden, denn nicht alle Wertpapiere sind für alle Risikoprofile geeignet. Im Bereich der gemanagten Vermögensverwaltungen gibt es auch für sicherheitsbewusste Anleger interessante Möglichkeiten.

Transparente Geldanlage
Eine neue Generation der gemanagten Vermögensverwaltung ist „You Invest“. „Dabei geht es nicht nur darum optimale Erträge zu generieren, sondern auch um die Vermittlung von Wissen“, erklärt Severin. Die Idee dabei ist, den Anlegern möglichst einfach und transparent jederzeit Informationen zu ihrer Veranlagung anzubieten. Egal ob über Video, Blog oder Chat kann man jederzeit dem Fondsmanager Fragen stellen und Informationen bis ins Detail abrufen. „You Invest“ wird in Form von aktiv gemanagten Dachfonds in drei Risikostrategien angeboten. Die Anlagestrategie zielt dabei auf das Erwirtschaften von stabilen Erträgen bei möglichst geringen Schwankungen ab. Durch das aktive Management werden die jeweils attraktivsten Anlagesegmente wie Staatsanleihen, Unternehmensanleihen, Aktien oder auch alternative Investmentstrategien laufend und flexibel angepasst. Das Fondsvolumen von „You Invest“ liegt seit dem Fondsstart im November letzten Jahres bereits bei etwa 150 Mio. Euro.

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