Sind Zeitungen tot?

Sind Zeitungen tot?
Norbert Neininger (ganz rechts) vom Schaffhauser Tagblatt ist überzeugt, dass Online-Informationen ihren Preis haben sollen! (Bild: Sven Beham)

Vaduz (FL) Dieser Frage ging der  Internationale Presseclub Liechtenstein (LPC) am Montag in Vaduz nach. Er lud dazu den Verleger des Jahres 2013 in der Schweiz, Nobert Neininger, ein. Thema des Vortrags: „Medien: eine Branche im Wandel!“

Obwohl die Werbeeinnahmen sinken, die Auflagen zurückgehen, die Medienbranche es nicht leichter hat, ist Neininger überzeugt, dass die Zeitungen nicht tot sind. „Was der Medienbranche derzeit widerfährt, nicht nur in der Schweiz, haben andere Branchen schon erlebt und überlebt,“ so die Botschaft von Neininger an die zahlreich anwesenden Journalisten und Kommunikationsleute aus Liechtenstein, Schweiz, Vorarlberg und Deutschland.

Herausforderung:
Für Norbert Neininger bedeutet dieser Wandel eine große Herausforderung aber gleichzeitig auch eine große Chance: „Täglich erhalten wir eine ganze Flut von Informationen und mit dem Smartphone haben wir den Briefkasten praktisch in der Tasche“.

„Weil wir immer mehr wissen, aber weniger verstehen, ist  es umso wichtiger, dass Redaktionen mehr denn je auf Qualitätsjournalismus setzen,“ so das Credo von Neininger. Gerade bei der Auswahl und Gewichtung bietet sich laut Neininger eine große Chance. Denn eines bleibe den Menschen trotz des Strukturwandels immer gemeinsam: „Die Sehnsucht nach der Wahrheit und Wahrhaftigkeit!“ Dazu gehört auch, dass PR und Journalismus wieder stärker getrennt werden.

Das ist der Weg der «Schaffhauser Nachrichten». Denn guter Enthüllungsjournalismus allein, ist Neininger überzeugt, macht noch keine gute Zeitung. Nicht alles, was gelesen wird, bedeutet auch, dass es gut ist und bringt dazu ein Beispiel, das ihn bereits als junger Journalist geprägt hat. Er konnte seinen damaligen  Chefredakteur von seinem vermeintlich guten Artikel, der gelesen wurde, nicht überzeugen. Dessen Reaktion: «Wenn ich meinen Hintern aus dem Fenster halte, schauen auch alle. Aber das sagt noch nichts über die Qualität meines Hinterns aus!“

Online-Medien
Neininger ist auch überzeugt, dass  Online auch dazu gehört, aber Informationen im Internet etwas kosten müssen: „Solche Informationen sollen nicht gratis abgegeben werden, denn was nichts kostet ist nichts wert.“

Regionale Medien
Am Schluss hielt er ein Plädoyer für die regionalen Medien: „Ohne liechtensteinische Medien schaut niemand mehr die Welt durch die liechtensteinische Brille an“, so Neininger. Dies gelte auch für lokale Medien in den angrenzenden Ländern. In Bezug auf die staatliche Medienförderung meinte er gar: „Liechtenstein ist der Schweiz in diesem Bereich weit voraus und Qualität gehört unterstützt“!

Internationaler Liechtensteiner Presseclub
Der Internationale Liechtensteiner Presseclub LPC wurde 1969 als Verein gegründet. Aktivmitglieder des LPC sind Journalisten aus Presse, Radio, Fernsehen, Film und Internet, sowohl aus Liechtenstein, als auch der Schweiz, Vorarlberg und Deutschland.

Durch hochkarätige Veranstaltungen soll der Qualitätsjournalismus gestärkt werden.

Zu den wichtigsten Zwecken des LPC zählt die Förderung einer möglichst objektiven Darstellung der politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Belange des Fürstentums Liechtenstein in den internationalen, regionalen und nationalen Medien. Der LPC pflegt auch Kontakte zu ausländischen Presseclubs und ähnlichen Vereinigungen.

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Internationaler Liechtensteiner Presseclub (LPC)

  Postfach 1508 , 9490 Vaduz
  Liechtenstein
  +423 232 66 55

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