Start-up-Initiative des Klima- und Energiefonds: Inkubationsphase eingeleitet

Start-up-Initiative des Klima- und Energiefonds: Inkubationsphase eingeleitet
v.l. (oben) Mario Unterwainig, Neuschnee; Gunter Pira und Michael Hrobath frischfisch; Anneliese Niederl-Schmidinger, HELGA; Matthias Zeitler, Open Strom; Harald Pinter, Smart Farm; Ingmar Höbarth, GF Klima- und Energiefonds; Manuel Bornbaum und Florian Hofer, Hut & Stiel; Christoph Ebetshuber, Sinnup; Friedrich Simon Kugi, Imagine Cargo; Micha Beiglböck, Nahgenuss; (unten) Mari Lang, ORF-Moderatorin; Ute Petritsch, HELGA; Theresa Steininger, Wohnwagon; Benjamin Duh, Imagine Cargo

Wien (A) Ein Lifestyle-Getränk aus Algen, CO2-neutraler Versand in ganz Europa oder Speisepilze, die auf Kaffeesud wachsen: Diese und weitere innovative Ideen waren bei der grünen Start-up-Initiative 2016 des Klima- und Energiefonds in Kooperation mit dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW) erfolgreich. Zu den Kategorien Erneuerbare Energie, Energieeffizienz und Mobilität kam heuer erstmals die Landwirtschaft dazu – mit besonders vielen innovativen Einreichungen.

Anfang März wurden die zehn besten Ideen – ausgewählt von einer internationalen Fachjury – bei der greenstart-Auftakt-Veranstaltung in Wien präsentiert. Die zehn FinalistInnen werden ab sofort sechs Monate lang mit Coachings und Workshops unterstützt, um aus ihren Ideen marktreife Businesskonzepte zu entwickeln. Zusätzlich bekommen sie ein Preisgeld von 6.000 Euro.

Andrä Rupprechter, Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft unterstreicht, wie wichtig Innovation für die nachhaltige Entwicklung ist: „Die prämierten zehn jungen Unternehmen zeigen eindrucksvoll wie zukunftsorientiertes Wirtschaften mit Leben erfüllt wird. Sie schaffen GreenJobs, die den Wirtschaftsstandort Österreich nachhaltig stärken. Mit ihrem Ideenreichtum sind diese greenstarter hervorragende Beispiele für Best of Austria, also für Spitzenleistungen aus Österreich, die im In- und Ausland gefragt sind.“

Ingmar Höbarth, Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds, ist sehr zufrieden: „Wie bereits bei der ersten Ausschreibung ist auch diesmal eine große Bandbreite an interessanten Einreichungen eingegangen. Durch greenstart schaffen wir erstmals die Möglichkeit, grüne Technologien und Dienstleistungen mit entsprechenden Business-Ideen nachhaltig in den Markt zu überführen.“

Die nächsten Schritte

In den nächsten sechs Monaten werden die TOP-10 greenstarter vom Impact Hub Vienna mit individuellen Coachings und Workshops begleitet. Dabei entstehen Business-Pläne bzw. werden besehende weiter entwickelt. Im Herbst werden die Projekte erneut bewertet: Neben der Einschätzung der Fachjury zählt dann auch die Meinung der breiten Öffentlichkeit beim Online-Publikumsvoting. Bei der großen Abschluss-Gala Ende 2016 werden anschließend jene drei greenstars prämiert, die zur Umsetzung ihres Business-Plans eine Starthilfe in der Höhe von je 15.000 Euro erhalten.

Die Top 10 der greenstarter 2016

Erneuerbare Energie


  • WOHNWAGON
    Wohnwagon entwickelt autarke Wohnkreisläufe und unterstützt Menschen auf dem Weg zum selbstbestimmten, unabhängigen Leben. Der Wohnwagon ist ein 25 m2 großer, mobiler Raum der dank Autarkiesystemen, wie einem Wasser-Kreislaufsystem oder einer speziellen Holz-Solar-Zentralheizung, komplett unabhängig von externer Infrastruktur ist. Sein nachhaltiger, geschlossener Wohnkreislauf macht greifbar, wie Wohnen in Zukunft aussehen könnte. Im nächsten Schritt sollten die Autarkiesysteme modularisiert und auch für andere Anwendungen zur Verfügung gestellt werden.

Energieeffizienz


  • NEUSCHNEE
    NEUSCHNEE ist die weltweit erste Anlage, die, im Gegensatz zu herkömmlichen Beschneiungsanlagen, die Produktion von echten Schneekristallen ermöglicht. Diese bilden sich zu größeren Schneeflocken und weisen alle Eigenschaften natürlichen Schnees auf. Der NEUSCHNEE ist weich und leicht und nicht so „eisähnlich“ wie der derzeit erzeugte, konventionelle Kunstschnee. Durch den geringeren Verbrauch von Wasser und Energie wird gleichzeitig die Umwelt in den sensiblen Alpinregionen nachhaltig geschont.
  • OpenStrom
    OpenStrom entwickelt und produziert Open Hardware Smart Meters, mit denen AnwenderInnen ihren eigenen Stromverbrauch detailliert messen können. Im Vergleich zu herkömmlichen, kommerziellen Smart Meters liegt der Fokus nicht auf den Bedürfnissen des Energieversorgers, sondern auf den EndanwenderInnen. Die Zählgeräte können eine Vielzahl von Anwendungsfällen abbilden, lassen sich einfach in andere Projekte einbauen und von den BenutzerInnen erweitern.
  • SINNUP GmbH – Produktunterlagen 4.0
    Sinnup entwickelt ein Produkt zur Einsparung von gedruckten Unterlagen wie Anleitungen, Prospekten, Rechnungen, Katalogen und weiteren Dokumenten. Mittels der Nahfeldkommunikations-Technik (NFC) und einem Smartphone wird der Zugriff auf die gewünschten Dokumente ermöglicht. Diese werden in gewählter Sprache und permanent aktuell digital ausgegeben. Unterlagen in gedruckter Form sind nicht notwendig, wodurch eine große Ressourceneinsparung gewährleistet ist.

Mobilität


  • ImagineCargo
    ImagineCargo bietet revolutionäre Pakettransportdienstleistungen an, um negative Umweltfolgen sowie den Emissionsausstoß und das Verkehrsaufkommen zu reduzieren. Frachtflugzeuge, LKWs und Lieferwägen werden gegen Hochgeschwindigkeitszüge, Lastenräder und Fahrradboten eingetauscht. ImagineCargo will ein europaweites Netzwerk zwischen Fahrradbotenpartnern spannen, um schnelle, zuverlässige und nachhaltige Paketdienstleistungen anzubieten.

Landwirtschaft


  • Algengetränk HELGA
    Das Algengetränk HELGA gibt Menschen die Möglichkeit, Algen auf eine wohlschmeckende Art zu sich zu nehmen. Algen wachsen ressourcenschonender als Landpflanzen und decken mit ihren vielfältigen Inhaltsstoffen ein breites Anforderungsspektrum der Ernährung ab. Ziel von HELGA ist es, Algen als Nahrungsmittel bekannter zu machen und Menschen die Scheu davor zu nehmen. HELGA ist das erste Produkt in diese Richtung, langfristig wird es Folgeprodukte geben.
  • frischfisch
    frischfisch plant den Bau und Betrieb einer Aquaponic-Anlage und somit eine nachhaltige Alternative zu Fischfang, Aquafarmen und monokultureller Landwirtschaft. Aquaponic ist eine Methode, Gemüse und Fische in einem geschlossenen Kreislaufsystem zu züchten und in diesem die Synergien zwischen Pflanzen, Tieren und Wasser besonders effizient auszunutzen. Der natürliche, biologische Kreislauf samt der Verwertung aller beteiligten Stoffe wird abgebildet. Damit funktioniert diese Zuchtmethode vollkommen ohne künstlichen Dünger, chemische Zusätze für Pflanzen oder etwa Medikamente für die Fischzucht.
  • Hut & Stiel - Die Wiener Pilzkultur
    “Hut & Stiel” steht für StadtLandwirtschaft, unter Verwendung lokal vorhandener Ressourcen und umweltschonender Prozesse. Kern des Projektes ist die Zucht von Speisepilzen auf Kaffeesud - ein Abfallprodukt mit großem Potenzial. Der Kaffeesud wird via Lastenfahrrad von Wiener Kaffeehäusern, Restaurants, Hotels und Altenheimen eingesammelt und in einem Altbaukeller zu Pilzsubstrat weiterverarbeitet. Die frisch geernteten Pilze werden direkt mit dem Rad ausgeliefert bzw. auf Märkten verkauft. Kurze Transportwege garantieren höchste Qualität und Frische.
  • Smart Farm - Landwirtschaft 5.0
    Landwirtschaftliche Betriebe sind derzeit häufig abhängig von fossilen Energieträgern. Smart Farm hat zum Ziel, energieautarkes, kreislauforientiertes Wirtschaften zu ermöglichen. Auf Basis einer Energie- und Stoffbilanzierung werden aus modularen „Energie-Baukastensystemen“ ökonomisch und ökologisch ideale Lösungen für jeden Betrieb individuell erarbeitet. Neben der Beratung und Konzepterstellung übernimmt Smart Farm auch das Projektmanagement bei der Umsetzung.
  • nahgenuss
    Ziel des Unternehmens nahgenuss ist es, ein Vermittlungsportal zu errichten, welches Bio-Schweinbauern die Möglichkeit bietet, Bio-Schweine als Ganzes im Direktverkauf zu vertreiben. Die Landwirte erstellen auf dem Portal ein Profil und bieten ihre Schweine zum Verkauf an. Bis zu vier Konsumentinnen können gemeinsam ein Schwein kaufen und erhalten Qualitätsfleisch zu leistbaren Preisen. Die Förderung von Bio-Landwirtschaft soll Umwelt und Tieren gleichermaßen zugutekommen.

Auf Social Media Teilen:          

Klima- und Energiefonds

  Leopold-Ungar-Platz 2 / Stiege 1 / 142, 1190 Wien
  Österreich
  +43 1 585039-0

Kein Logo vorhanden

Könnte Sie auch interessieren