Textil-, Bekleidungs-, Schuh-, Lederindustrie – Backhausen: „Optimistisch, aber realistisch“

Textil-, Bekleidungs-, Schuh-, Lederindustrie – Backhausen: „Optimistisch, aber realistisch“
Ing. Reinhard Backhausen, Präsident des Fachverbandes der österreichischen Textil-, Bekleidungs-, Schuh- und Lederindustrie.

Feldkirch (A) Positive Entwicklung, insbesondere beim Export – Firma Wolford „Unternehmen des Jahres“ der Textilindustrie – „TBSL-Branchen mit interessanten Jobchancen“.

„Die Entwicklung im ersten Halbjahr 2011 stimmt uns optimistisch“, sagten Reinhard Backhausen, Präsident des Fachverbandes der Textil-, Bekleidungs-, Schuh- und Lederindustrie (TBSL) in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), und sein Stellvertreter Wolfgang Sima ,heute, Montag, vor Medienvertretern: „Sowohl die Umsatz- als auch die Exportentwicklung in den vier Branchen zeigen positive Tendenzen.“

Hier der Blick auf die einzelnen Branchen innerhalb des Gesamtverbandes TBSL in der ersten Jahreshälfte 2011: Präsident Backhausen, der auch oberster Repräsentant der österreichischen Textilindustrie ist, zur Entwicklung des Industriezweiges in der ersten Jahreshälfte: „,Die rot-weiß-rote Textilindustrie konnte die Umsätze um 12 Prozent auf 1,234 Milliarden Euro steigern. Die Zahl der Beschäftigten ist um 4,7 Prozent auf fast 13.000 gestiegen."

De Bekleidungsindustrie konnte ihr Umsatzniveau halten, erfreulich in dieser Branche ist „der mit +12,5 Prozent doch deutliche Aufwärtstrend bei Bekleidungsexporten aus Österreich“, führte Bekleidungsindustrie-Branchensprecher Sima aus: „Vor allem die Lieferungen in den Hauptmarkt Deutschland sind mit +15,6 Prozent spürbar angestiegen.“ Und auch im russischen Markt werde in Zeiten der Krise verlorenes Terrain wieder gut gemacht. „Importseitig liegt China mit einem Volumen von Waren im Wert von 430 Millionen Euro – das bedeutet +17,9 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres - an zweiter Stelle“, so Sima: „Unter Einbeziehung der indirekten Importe via andere EU-Staaten durch Modeketten ist China damit der Hauptlieferant in den österreichischen Markt.“ Befragungen der Unternehmen zeigen zudem für den Herbst und Winter 2011/2012 eine Verbesserung bei der Auftragslage der Bekleidungsindustrie gegenüber dem Vorjahr. Sorge bereitet dem Vorsitzenden der Bekleidungsindustrie unter anderem der Umsatzrückgang im heimischen Bekleidungshandel im ersten Halbjahr 2011 von real -1,9 Prozent, „zurückzuführen wohl auf die Verunsicherung der österreichischen Konsumenten durch die aktuelle europäische Schuldenkrise“, so Sima.

Wolford – Textilunternehmen des Jahres
In Anbetracht der guten Positionierung vieler Unternehmen in ihren jeweiligen Bereichen  sei die Wahl der „Unternehmen des Jahres“ 2011 „besonders schwer gefallen“, so Backhausen und Sima unisono. Ausschlaggebend waren wirtschaftlicher Erfolg in Verbindung mit hohen Qualitätsstandards und großer Akzeptanz von Kunden und Markt: Für die Textilindustrie wird die Firma Wolford AG als Unternehmen des Jahres 2011 ausgezeichnet. Die Begründung dieser Wahl liegt darin, dass die Firma Wolford - das größte Unternehmen der österreichischen Textilindustrie - seit Jahren und trotz Finanzkrise auf Erfolgskurs sei und den Umsatz im vergangenen Geschäftsjahr deutlich steigern konnte.

Aus dem Bereich Bekleidungsindustrie wurde die bekannte Traditionsfirma Tostmann Trachten Ges.m.b.H. ausgezeichnet.

Gerade die Themenbereiche Nachhaltigkeit und Umweltschutz werden für die österreichische Textilindustrie immer wichtiger. „Nachhaltiges Agieren ist intelligentes Agieren“, so der Fachverbandspräsident. Vorangig sei ein sparsamer und schonender Umgang mit Ressourcen, die Optimierung von Produktionsprozessen und die weitere Reduktion von Emissionen sowie der Verzicht auf Materialien, die für die Umwelt negative Auswirkungen haben. Besonders zukunftsweisend ist es, geschlossene Kreisläufe zu entwickeln. Ziel ist, dass Produkte nach der Verwendungsdauer nicht zum Abfall werden.

Nachwuchskräfte - Aus- und Weiterbildung
Gute Nachwuchskräfte sind für die österreichische Textil- und Bekleidungsindustrie Grundvoraussetzung für den weiteren Erfolg in der Zukunft. Deshalb beschäftigt sich der Fachverband auch weiterhin intensiv mit dem Thema Aus- und Weiterbildung. Seit vielen Jahren besteht eine Stipendienaktion, bei der gute Schulerfolge in den österreichischen Textilschulen mit barem Geld belohnt werden.
Die Textilindustrie ist in intensivem Kontakt mit den Textilschulen, um die Ausbildung an die Erfordernisse einer hochmodernen Industrie anzupassen.
Auch die Bekleidungsindustrie pflegt seit vielen Jahren engen Kontakt mit ausgewählten Schulen des Bekleidungsbereiches um die zeitgemäße Weiterbildung und Industrienähe der Fachlehrkräfte optimal zu fördern.

In jüngster Vergangenheit sind die Lehrpläne der österreichischen Bekleidungsschulen modernisiert worden und finden im Zweig der Bekleidungstechnikausbildung jeweils sowohl an der HTL Dornbirn, als auch an der Fachschule für Textiltechnik Anwendung.

Vor kurzem wurde eine Arbeitsgruppe mit hochkarätig besetzten Vertretern der heimischen Textilindustrie gegründet, die zusammen mit den Schulvertretern die Lehrpläne an der Textil-HTL in Dornbirn überarbeiten wird. Die Struktur der Ausbildung an dieser HTL soll modernisiert werden.

Der Fachverband Textil-, Bekleidungs-, Schuh und Lederindustrie ist eine bundesweite Fachorganisation im Bereich der Wirtschaftskammer Österreich. Der Fachverband ist gesetzliche Interessenvertretung und versteht sich als Servicestelle, Lobbying-Plattform (in Österreich, auf EU-Ebene und international) und Informationsnetzwerk für rund 550 überwiegend klein- und mittelständische Unternehmen der Textil-, Bekleidungs-, Schuh- und Lederindustrie mit einem Gesamtjahresumsatz von mehr als 4 Milliarden Euro und zirka 24.300 Arbeitsplätzen.

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