Vorarlberger Sparkassen 2016: Operatives Ergebnis stabil

Vorarlberger Sparkassen 2016: Operatives Ergebnis stabil
Die Vorstandsvorsitzenden der Vorarlberger Sparkassen (v.l.n.r.): Mag. Martin Jäger, MBA (Sparkasse Bregenz Bank AG), Werner Böhler (Dornbirner Sparkasse Bank AG), Christian Ertl (Sparkasse Bludenz Bank AG), Mag. Anton Steinberger (Sparkasse der Stadt Feldkirch), Hermann Bachmann (Sparkasse der Gemeinde Egg)

Dornbirn (A) Die Vorarlberger Sparkassen können auf ein erfreuliches Geschäftsjahr 2016 zurückblicken – trotz an-haltendem Niedrigzinsniveau und stark gestiegener regulatorischer Anforderungen. Eine bilanzpolitische Maßnahme der österreichischen Sparkassengruppe, nämlich der Entschluss, Bilanzierungsmethoden an internationale Rechnungslegungsvorschriften anzupassen, hat jedoch Spuren im Ergebnis hinterlassen.

Die gute wirtschaftliche Entwicklung als Resultat starker lokaler Kundenbeziehungen, hoher Kostendis-ziplin sowie Konzentration auf Kernkompetenzen kommt in den Bilanzen deshalb nicht im entsprechenden Ausmaß zum Ausdruck. Allein die Umstellung bei den Kreditprovisionen und der Bewertung des Sozialkapitals schlug im vergangenen Jahr mit -18,3 Mio. Euro ertragsmindernd zu Buche. Dieser Einmaleffekt sowie weitere Sonderfaktoren beeinflussten wesentlich die Entwicklung des Betriebsergebnis-ses, das um 16,3 Mio. auf 19,4 Mio. Euro zurückging. Ohne den genannten Effekt würde das Betriebsergebnis 2016 der Vorarlberger Sparkassen über Vorjahresniveau liegen.

Die kumulierte Bilanzsumme stieg um 4,6 % auf 5,3 Mrd. Euro an. Dies ist vor allem auf Zuwächse im Kundengeschäft zurückzuführen. Wie gut die um Sondereffekte bereinigten Ergebnisse der Vorarlberger Sparkassen tatsächlich waren, unterstreichen die verschiedenen Auszeichnungen, die sie auch heuer wieder im Rahmen des Sparkassen-Awards entgegennehmen konnten. „Die Bilanzergebnisse des Wirtschaftsjahres 2016 waren maßgeblich beeinflusst von bilanzpolitischen Maßnahmen und Sonder-faktoren. Das operative Geschäftsergebnis kann sich dennoch durchaus sehen lassen. Im Zinsergebnis, der wichtigsten Einnahmequelle der Sparkassen, konnte der für Regionalbanken äußerst anspruchsvollen Niedrigzinspolitik getrotzt werden“, kommentiert Werner Böhler, Sprecher der Vorarlberger Sparkassen, das Geschäftsergebnis.

Die Sparkassen präsentierten sich 2016 mit einer durchschnittlichen Eigenkapitalquote von 18,68 % weiterhin überdurchschnittlich kapitalstark. Die Kernkapitalquote, die nur die Eigenmittelbestandteile höchster Qualität berücksichtigt, betrug 18,08 %. Böhler betont: „Damit übertreffen wir die nach Basel III notwendigen Kernkapitalanforderungen bei weitem. Unsere ausgezeichnete Eigenkapitalsituation ist eine solide Basis für aktive Kreditvergaben“.

Weiter wachsendes Kundengeschäft
Sowohl das Kredit- als auch das Einlagengeschäft haben stark zugenommen: Die Ausleihungen stiegen um +4,2 % auf 3,9 Mrd. Euro. Das belegt auch, dass die Sparkassen – trotz verschärfter regulatorischer Kreditvergabebestimmungen für Unternehmen – nach wie vor maßgebliche Investitionsvorhaben in der Region unterstützen. Das Neukreditvolumen stieg auf insgesamt 847,9 Mio. Euro (+17,8 %). Davon flossen 297,4 Mio. Euro (+16,6 %) in die Realisierung von 2.319 Ländle-Wohnbauvorhaben. Weiter rückläufig waren hingegen Fremdwährungskredite, die sich seit 2012 um rund 37,0 % verringert haben.
Ebenfalls gut entwickelte sich das Einlagengeschäft: Insgesamt verwalteten die Sparkassen im Jahr 2016 rund 4,7 Mrd. Euro an Kundengeldern (Wertpapiere und Primärmittel), was einem weiteren Zuwachs von 4,7 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Primärmittel, zu denen die Spar- und Giroeinlagen sowie die eigenen Obligationen zählen und die die Basis für Kreditvergaben bilden, wuchsen 2016 um 5,6 % auf gesamt 3,7 Mrd. Euro an.

Wieder 12.000 neue Sparkassenkunden
George ist das Vorzeigeprojekt von Erste Bank und Sparkassen. „Zwei Jahre nach Einführung nutzen bereits mehr als 900.000 Menschen in Österreich – davon rund 21.000 Vorarlbergerinnen und Vorarl-berger – das modernste Banking Österreichs“, freut sich Werner Böhler über die gelungene Digitalof-fensive. Die Online-Banking-Plattform George ermöglicht radikal vereinfachte Überweisungen. Farbleit-systeme, Profilbilder und Statistiken erleichtern das persönliche Finanzmanagement, das auch mobil mit Smartphone-Apps gelingt. Die individuell gestaltbare Oberfläche schützt außerdem vor Internet-Betrug. „Viele der 12.000 neuen Kundinnen und Kunden, die sich 2016 für uns entschieden haben, überzeugt die technologische Überlegenheit der Sparkassengruppe. Daneben punkten die Vorarlberger Sparkassen mit hohen Betreuungsstandards vor Ort“, so der Sprecher. Entsprechend sorgten auch BankCard Micro und BankCard Sticker, die kleinsten Bankomatkarten der Welt, 2016 für starke innovative Akzente.

„Der digitale Wandel hat schon längst auch die Bankenwelt erfasst. Die Sparkassengruppe hat ihre Hausaufgaben gemacht und sich rechtzeitig auf die geänderten Kundenbedürfnisse eingestellt. Denn wer meint, dass Online-Banking nur etwas für die Jungen ist, irrt. Der durchschnittliche George-User ist 35 Jahre alt, jeder fünfte Nutzer sogar älter als 50 Jahre“, führt Böhler aus. Dennoch bleiben die Spar-kassen ihrer regionalen Ausrichtung treu: „Digital und regional ergänzen sich ideal. Damit eröffnen sich weitere Wege, auf denen unsere Kundinnen und Kunden mit uns kommunizieren können. Jeder kann sich dann für die Kontaktart entscheiden, die ihm am meisten entspricht.“

Multiplikatoreffekte für die regionale Wertschöpfung
Das Industriewissenschaftliche Institut (IWI) berechnete zum Jahresbeginn die regionalwirtschaftlichen Effekte der Sparkassen. So lösten die Vorarlberger Sparkassen zusätzlich zu ihrer eigenen Wirtschafts-leistung weitere 22 Mio. Euro an regionalen Wertschöpfungseffekten aus. Neben den 831 unmittelbar beschäftigten Mitarbeitenden (davon 17 Lehrlinge), denen attraktive und zukunftsorientierte Arbeitsplät-ze zur Verfügung stehen, wurden von den Sparkassen bis zu 282 weitere Beschäftigungsverhältnisse in Vorarlberg induziert. Denn von den 1,4 Mio. Euro, die die Vorarlberger Sparkassen im baulichen und technischen Bereich investierten, profitierten vor allem eine große Anzahl von regionalen Zulieferern und Partnerunternehmen.

Darüber hinaus stellten die Sparkassen im vergangenen Geschäftsjahr 1,4 Mio. Euro für kommunale, kulturelle, sportliche, wissenschaftliche und soziale Aktivitäten der Region zur Verfügung. Damit haben sie sich einmal mehr als verlässliche Partner der verschiedenen, oft ehrenamtlichen Institutionen erwiesen. Gleichzeitig haben sie damit bewiesen, dass für sie ihr Gründungsauftrag – die Förderung des Gemeinwohls – nach wie vor eine große Bedeutung zukommt.

Harmonisierung der Bilanzierungsgrundsätze von UGB- an IFRS-Richtlinien
Auch die Sparkassen müssen sich den Anpassungen der Rechnungslegungsstandards stellen. Gleich-zeitig bestehen auch Bestrebungen, die Vorgehensweise bei der Bilanzierung in der Gruppe zu verein-heitlichen. Es wurde deshalb österreichweit die Bilanzierungsmethode bei der Verbuchung von Kreditge-bühren an IFRS-Vorschriften angepasst. Das hatte konkret zur Folge, dass diese Gebühren nun über die gesamte Laufzeit des Produktes entsprechend aufgeteilt verbucht werden mussten, was wiederum beim Kreditbestand einmalig zu einer massiven Reduktion der bisher gebuchten Kreditprovisionen führte. „Die starke wirtschaftliche Position der Sparkassengruppe hat diese Entscheidung erleichtert. Die Maßnah-me ist ein wichtiger Schritt für die Zukunft. Durch die einheitliche Vorgehensweise innerhalb der Spar-kassengruppe haben wir die Komplexität unserer Gruppen-IT-Systeme reduziert. Wir können nun die Ressourcen sinnvoll für kundenbezogene Aktivitäten nutzen“, erläutert Werner Böhler, Sprecher der Vorarlberger Sparkassen, die Entscheidung der österreichischen Sparkassen.

Ausblick auf 2017
Die Wirtschaftsprognosen für Vorarlberg geben auch 2017 Anlass zu Optimismus und Hoffnung, dass unser Bundesland weiter zu den wachstumsstärksten Regionen Österreichs zählen wird. Das ist umso erfreulicher, als sich vier der fünf Vorarlberger Sparkassen auf ihr Gründungsjubiläum vorbereiten: Die Sparkasse Bregenz wurde vor 195 Jahren, die Sparkasse Feldkirch von 175 Jahren, die Dornbirner Sparkasse vor 150 Jahren und die Sparkasse Bludenz vor 125 Jahren gegründet. „Wir sind überzeugt, dass das einfache und bewährte Geschäftsmodell „Sparkasse“ auch in Zukunft Bestand haben wird. Voraussetzungen dafür werden das rechtzeitige Erkennen von Trends, weitsichtige geschäftspolitische Entscheidungen und engagierte, kundenorientierte Mitarbeitende sein“, skizziert Werner Böhler die Zu-kunftsanforderungen an die Vorarlberger Sparkassen.

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