Vorarlberger Sparkassen: Stabiles Jahresergebnis im Geschäftsjahr 2015

Vorarlberger Sparkassen: Stabiles Jahresergebnis im Geschäftsjahr 2015
Die Vorstandsvorsitzenden der Vorarlberger Sparkassen (v.l.): Mag. Martin Jäger, MBA (Sparkasse Bregenz Bank AG), Werner Böhler (Dornbirner Sparkasse Bank AG), Christian Ertl (Sparkasse Bludenz Bank AG), Mag. Anton Steinberger (Sparkasse der Stadt Feldkirch), Hermann Bachmann (Sparkasse der Gemeinde Egg)

Dornbirn (A) Die Vorarlberger Sparkassen blieben auch 2015 auf stabilem Kurs. Das anhaltend niedrige Zinsniveau und die beträchtlichen Zusatzkosten als Folge der stark gestiegenen regulatorischen Anforderungen forderten das klassische Geschäftsmodell der Regionalbanken enorm heraus. Dennoch konnten die Sparkassen diesen Belastungen mit konsequentem Zins- und Konditionenmanagement sowie hoher Kostendisziplin begegnen und die betriebswirtschaftlichen Ergebnisse in etwa auf Vorjahresniveau halten:

Das Betriebsergebnis 2015 lag mit 35,7 Millionen Euro knapp unter dem Ergebnis des guten Jahres 2014. Die kumulierte Bilanzsumme der Vorarlberger Sparkassen stieg um 3,6 % und überschritt damit wieder die 5 Milliarden-Grenze, was in erster Linie auf Zuwächse beim Kundengeschäft zurückzuführen war.

Wachstum im Einlagen- und Ausleihungsgeschäft
Die Vorarlberger Sparkassen legten auch im Jahr 2015 ihren Fokus auf die Erhaltung und den Ausbau der Kundenbeziehungen, was erfreuliche Steigerungen sowohl im Einlagen- als auch im Kreditgeschäft zur Folge hatte. Insgesamt verwalteten die Sparkassen im Jahr 2015 rund 4,5 Milliarden Euro an Kundengeldern (Wertpapiere und Primärmittel), was einem Zuwachs von 3,3 % zum Vorjahr entspricht. Die Primärmittel selbst, zu denen die Spar- und Giroeinlagen sowie die eigenen Obligationen zählen, wuchsen im selben Zeitraum um 4,7 % auf gesamt 3,5 Milliarden Euro.

Besonders beachtlich ist die Entwicklung im Kreditgeschäft: Hier konnte ein Wachstum von 5 % auf 3,8 Milliarden Euro verzeichnet werden. Insgesamt wurden Neukredite in Höhe von 720 Millionen Euro vergeben, 141 Millionen Euro mehr als 2014. Der dem niedrigen Zinsniveau geschuldete Boom im privaten Wohnbau setzte sich auch 2015 fort. So finanzierten die Vorarlberger Sparkassen 2015 rund 2.200 private Wohnbauprojekte mit einem Volumen von 255,1 Millionen Euro und positionierten sich damit als führende Wohnbaubanken in Vorarlberg. Gleichzeitig unterstützten die Vorarlberger Sparkassen – trotz verschärfter regulatorischer Kreditvergabebestimmungen für Unternehmen – aber auch maßgebliche Investitionsvorhaben in ihrer Region.

Weiterhin rückläufig schlugen die Fremdwährungskredite zu Buche: Sie machten 2015 nur mehr 24,4 % des gesamten Kreditvolumens aus (2011: 42,4 %). Die Sparkassen halten ihre aktive Informationspolitik bei dieser Kreditform bei: „Nach der Aufhebung des Euro-Mindestkurses von 1,20 CHF/Euro vor rund einem Jahr wertete der Schweizer Franken deutlich auf. Da eine weitere Verschlechterung des Wechselkursverhältnisses nicht auszuschließen ist, legen wir weiterhin unseren Kundinnen und Kunden aus Sicherheitsgründen nahe, ihre Schweizer Franken-Kredite in Euro zu konvertieren, sofern kein CHF-Einkommen vorhanden ist“, betont Böhler.

Von der stabilen Entwicklung der Vorarlberger Sparkassen profitieren nicht nur Kundinnen und Kunden, sondern insbesondere auch die Republik Österreich und die Kommunen. Die Sparkassen entrichteten 2015 gesamt 9,7 Millionen Euro an einkommens- und ertragsabhängigen Steuern inklusive der Sonderabgabe für Banken. Auf Beiträge für den Abwicklungs- und den Einlagensicherungsfonds entfielen nochmals rund 1,6 Millionen Euro. Die neu hinzugekommenen Abgaben beeinflussten das Ergebnis spürbar und wurden mit verstärkten Einsparungen in Sach- und Personalkosten – bei gleichzeitiger Qualitätssicherung – weitgehend kompensiert.

Zwölftausend neue Kundinnen und Kunden
Kaum eine Branche steht derzeit vor so gravierenden Umwälzungen wie die Geldwirtschaft. Verändertes Kundenverhalten verlangt neue Vertriebsansätze: Die Kundenbetreuung erfolgt deshalb zunehmend auf allen zur Verfügung stehenden Vertriebskanälen – analog und digital. Mit der erfolgreichen Einführung von George, der modernsten Online Banking-Plattform Österreichs, griffen Erste Bank und Sparkassen als erste Bankengruppe den zu erwartenden massiven Wettbewerbsverschiebungen im Zahlungsverkehr vor. Aktuell nutzen bereits rund 17.200 Vorarlbergerinnen und Vorarlberger George für ihr persönliches Finanzmanagement – Tendenz stark steigend.

„Vor dem Hintergrund sich rasch wandelnder Anforderungen noch mehr neue Kundinnen und Kunden als in den vergangenen Jahren gewonnen zu haben, spricht für unsere Geschäftsphilosophie, gute Angebote mit Beratung auf höchstem Niveau zu verbinden. Gleichzeitig wird dadurch offensichtlich, dass unser bodenständiges Geschäftsmodell seine Strahlkraft nicht verloren hat und es uns gelungen ist, Tradition mit Zukunftsorientierung zu verbinden, gleichzeitig aber auch Werte wie Verlässlichkeit und Menschlichkeit hochzuhalten“, berichtet Böhler überzeugt.

Krisenfest auf Jahre hinaus
Das Ausmaß der Risikotragfähigkeit einer Bank lässt sich auch an ihrer Eigenmittelausstattung ablesen. „Traditionell weisen die Vorarlberger Sparkassen hier weit überdurchschnittliche Kennzahlen aus. Hinter diesen Werten steht eine verantwortungsbewusste Risikopolitik, die grundsätzlich nur vernünftig realisierbare Projekte finanzieren lässt und den Fokus auf die Region ausgerichtet hat“, erläutert der Sprecher der Vorarlberger Sparkassen die Geschäftspolitik: So betrug die Eigenmittelquote im vergangenen Geschäftsjahr 19,3 % (2014: 20,0 %) und übertraf das gesetzliche Mindesterfordernis von 8,0 % bei weitem. Die Kernkapitalquote (Tier 1-Quote), die nur die Eigenmittelbestandteile höchster Qualität berücksichtigt, betrug 18,5 % (2014: 18,7 %). Der leichte Rückgang der beiden Kennzahlen im Jahresvergleich lässt sich im Wesentlichen auf verschärfte gesetzliche Berechnungsvorschriften zurückführen.

Zudem bauten die Vorarlberger Sparkassen auch auf anderer Seite freiwillig zukünftigen Risiken vor: Sie ergänzten dafür den Fonds für Allgemeine Bankrisiken und die freiwillige Unterbewertung gem. § 57 BWG auf insgesamt 79,8 Millionen Euro. Diese rund 20-%ige Aufstockung der freiwilligen Risikoabsicherungstöpfe führte zu einem leichten Rückgang des Ergebnisses der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) auf 29,1 Millionen Euro (-4,2 %).

Arbeitsplätze und Investitionen für Region
Die Vorarlberger Sparkassen beschäftigten 2015 insgesamt 846 Personen, davon 15 Lehrlinge. Um den gestiegenen Anforderungen im baulichen und technischen Bereich zu entsprechen, investierten die Sparkassen im Vorjahr rund 2,7 Millionen Euro. Die Auftragsvergabe erfolgte vorzugsweise an Betriebe in der Region. Ihrem Gründungsauftrag entsprechend unterstützten die Vorarlberger Sparkassen in ihrem Einzugsgebiet auch 2015 mit 1,4 Millionen Euro kommunale, kulturelle, sportliche, wissenschaftliche und soziale Aktivitäten. Damit haben sie sich einmal mehr als verlässlicher Partner der verschiedenen oft ehrenamtlichen Institutionen erwiesen.

Ausblick auf 2016

„In dem für Kreditinstitute enorm herausfordernden Umfeld kommt insbesondere den Filialen eine besondere Bedeutung zu. Und unsere Kundenbetreuerinnen und -betreuer spielen dabei die Schlüsselrolle. Qualitätsberatung, gestaltet nach den individuellen Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden, kristallisiert sich zum Kernelement“, unterstreicht Werner Böhler die Wichtigkeit, auch Betreuungskonzepte veränderten Umweltanforderungen anzupassen. Damit im Zusammenhang stehen auch die bereits angekündigten Schließungen der Filialen Brand, Gaschurn und Riezlern im April 2016, die ohne Mitarbeiterabbau erfolgen. Die Kundinnen und Kunden dieser drei Filialen werden mit der gewohnten Qualität von anderen Standorten aus weiter bestens betreut. „Wir sind überzeugt, dass die Sparkassen auch in Zukunft ausgezeichnet Antwort auf die vielfältigen Wünsche der Kundinnen und Kunden geben können“, betont der Sprecher der Vorarlberger Sparkassen.

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