Vorsorgetrends Vorarlberg 2012 - „Jeder Fünfte hat Angst vor dem Thema Pflege!“

Vorsorgetrends Vorarlberg 2012 - „Jeder Fünfte hat Angst vor dem Thema Pflege!“
v.l.n.r: Alexander Zeh (GfK Austria), Heinz Schuster (s Versicherung), Werner Böhler (Vorarlberger Sparkassen)

Dornbirn (A) Die Österreicher wissen Sicherheit und Stabilität im eigenen Land sehr zu schätzen und reflektieren das auch in ihrer eigenen Einstellung zu Finanzen und Vorsorge. Das zeigt die aktuelle Studie „Vorsorgetrends Vorarlberg 2012“ von GfK Austria im Auftrag von s Versicherung, Erste Bank und Sparkassen.

„Im Großen und Ganzen sind wir Vorarlberger zufriedene Menschen, denen ein sicherer Arbeitsplatz und eine abgesicherte Pension wichtig sind. Mit den unangenehmen Themen des Lebens befassen wir uns allerdings nur sehr zögerlich“, so Werner Böhler, Sprecher der Vorarlberger Sparkassen, und Heinz Schuster, Vorstandsdirektor der s Versicherung.

Finanzielle Vorsorge in erster Linie für das Alter
81% der Vorarlbergerinnen und Vorarlberger halten private Vorsorge für ein wichtiges Thema und verstehen die Vorsorge vor allem als finanzielle Absicherung für ihre späten Lebensjahre. Für 69% der vorsorgebereiten Vorarlberger steht dabei das Aufrechterhalten des gewohnten Lebensstandards an erster Stelle, gefolgt von der Sorge, dass die staatliche Pension einmal nicht ausreichen wird (49%).

Während Vorarlberger in höherem Maße zufrieden sind (50%) als die übrigen Österreicher (43%), sind sie auch in geringerem Ausmaß unzufrieden (17%) als der Rest von Österreich (20%). Im Vergleich zu Gesamtösterreich passt für jeden zweiten Vorarlberger (49%) die „Höhe seines Ersparten“. Nur knapp jeder Fünfte sieht hier Aufholbedarf. 22% sind sich unsicher oder können dazu überhaupt keine Meinung äußern. Mit seinem aktuellen Einkommen ist jeder Zweite (52%) in Vorarlberg einverstanden.

Vorsorgebeträge noch mit Potential
Eine deutliche Sprache spricht die durchschnittliche Höhe der monatlichen Vorsorgebeträge: Während die Österreicher im Durchschnitt monatlich mit bis zu 124 Euro für sich selbst finanziell vorsorgen, tun Vorarlberger das im Schnitt mit 114 Euro. Für den Partner wird nochmals 97 Euro monatlich investiert (Österreich: 81 Euro). Bereit dazu sind 45%, die für sich selbst (Gesamtösterreich: 37%) und 29%, die auch für ihren Partner vorsorgen (Gesamtösterreich: 30%).

Die Lebensversicherung wird von 17% der befragten Vorarlberger (Österreich: 24%) als wichtigstes langfristiges Vorsorgeprodukt gesehen, aber am Dauerbrenner Sparbuch wird weiterhin nicht gerüttelt. Für 45% ist dieses eine wichtige Form der finanziellen Absicherung (Gesamtösterreich: 38%). „Grundsätzlich sollten zumindest drei Monatsgehälter als finanzielle Basis zur Verfügung stehen. Damit ist man für kurzfristige Engpässe auf jeden Fall gut abgesichert“, meint dazu Böhler. 16% der Vorarlberger geben an, dass sie die prämiengeförderte Zukunftsvorsorge für wichtig halten.

Unterschiede zeigen sich auch bei der Frage, wer finanzielle Entscheidungen trifft. So wie im Rest unseres Landes treffen auch die Vorarlberger finanzielle Entscheidungen häufiger persönlich. Das gilt nicht nur für das Thema „Vorsorge“ (59%), sondern auch für den „täglichen Konsum“ (55%). Lediglich bei „größere Anschaffungen“ (51%) bespricht man sich dann doch lieber vorher mit dem Partner.

Was den Vorarlbergern wichtig ist
Wie in Gesamtösterreich auch, ist den Vorarlbergern eine „ausgeglichene Work-Life Balance“ (63%) das wichtigste Anliegen. Auf Platz zwei und drei folgen „spannende berufliche Aufgaben haben“ (38%) und der „sichere Arbeitsplatz“ (34%) als die wichtigsten Themen für die nächsten zwei bis fünf Jahre im Berufsleben. Erst dahinter kommt die „Möglichkeit zur Gestaltung des beruflichen Umfelds“ (21%). Den Plan, „befördert zu werden“ verfolgen lediglich 20%, „reich zu werden“ ist für nur 9% ein erstrebenswertes Ziel. Gerade beim letzten Punkt zeigen sich die Vorarlberger wesentlich weniger ehrgeizig als der Rest von Österreich, wo immerhin 26% Wohlstand als Ziel angeben.

Pflege noch immer kein Thema
An die Pflegevorsorge im Alter denken noch die Wenigsten in Vorarlberg, und das, obwohl jeder Fünfte (20%) zugibt, davor Angst zu haben. Auch im Rest von Österreich zeigen sich ähnliche Ergebnisse. Die Berührungsängste beim Thema „Pflegebedürftigkeit“ sind in Vorarlberg ähnlich hoch ausgeprägt wie österreichweit. Jeder vierte befragte Vorarlberger (43%) möchte sich mit dem Thema Pflegevorsorge jetzt noch nicht befassen. Österreichweit vertreten sogar 51% diesen Standpunkt. Der Grund dafür könnte einerseits darin liegen, dass 55% der befragten Vorarlberger angeben, vom Thema Pflege nicht betroffen zu sein und andererseits handelt es sich hier um ein unangenehmes Thema, das man gern verdrängt.

Dass die Pflege einmal im Familienumfeld erfolgen wird, glauben lediglich 16% in Vorarlberg, was auch dem Österreichschnitt entspricht. Nur 7% hoffen hier auf staatliche Unterstützung (Österreich: 14%). Außerdem ist man sich bewusst, dass die Vorsorge für den Pflegefall möglichst rechtzeitig gemacht werden sollte. Lediglich 8% der Befragten in der Studie waren der Meinung, dass die Pflegevorsorge nur ältere Menschen betreffe (Österreich: 4%).

Die Bereitschaft zur finanziellen Vorsorge für künftige Pflegeaufwendungen korrespondiert allerdings nur wenig mit dieser Einstellung: Die Vorarlberger wären allenfalls bereit, rund 15 Euro im Monat für Pflegevorsorge zu investieren. Damit liegen sie noch um einiges unter dem österreichischen Durchschnitt von 25 Euro.
 „Im Gegensatz zur Altersvorsorge ist die Pflege in Österreich noch ein sehr wenig diskutiertes Thema. Das Risiko, im Alter ein Pflegefall zu werden, steigt aber synchron mit der Lebenserwartung. Wir alle erreichen ein immer höheres Alter und wollen den Ruhestand genießen, das Thema Pflege passt nicht dazu und wird immer noch verdrängt. Hier muss noch mehr Aufklärungsarbeit geleistet werden. Versicherer und Banken sind aufgerufen, unter Anwendung ihrer gesamten Kompetenz finanzielle Lösungen auszuarbeiten und die Pflege zum Thema zu machen“, sind sich Böhler und Schuster einig.

Zur Studie: s Versicherung, Erste Bank und Sparkassen beauftragten das Marktforschungsinstitut GfK mit einer Online-Befragung zu den Vorsorgetrends 2012. Im Mai 2012 beantworteten 1.000 Personen zwischen 15 und 65 Jahren Fragen zum Thema Vorsorge, Produkte und Einstellungen. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 15 Jahren

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