Zumtobel Group setzt im Technologiewandel auf Produktinnovation und Kosteneffizienz

Zumtobel Group setzt im Technologiewandel auf Produktinnovation und Kosteneffizienz
Harald Sommerer, CEO Zumtobel

Dornbirn (A) Das Geschäftsjahr 2012/13 der Zumtobel Group war geprägt von einem schwierigen konjunkturellen Umfeld sowie großen Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Technologiewandel hin zu LED. Das Marktumfeld für die professionelle Beleuchtungsindustrie hat sich vor allem in der zweiten Jahreshälfte markant verschlechtert. Vor diesem Hintergrund ging der Konzernumsatz im Berichtsjahr um 2,9% auf 1.243,6 Mio EUR (Vorjahr: 1.280,3 Mio EUR) zurück.

LED-Anteil am Gesamtumsatz erreicht 22,1%, F&E-Quote mit 5,6% auf neuem Höchststand
Sehr erfreulich hat sich aber erneut der Umsatz mit innovativen LED-Produkten entwickelt, der im Vergleich zum Vorjahr um 49,8% auf 274,5 Mio EUR gesteigert werden konnten. Der LED-Anteil am Konzernumsatz vergrößerte sich damit von 14,3% im Vorjahr auf nun 22,1%. Damit wird die Strategie der Zumtobel Group bestätigt, trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen gezielt in den Ausbau eines innovativen Produktportfolios zu investieren. Die damit einhergehenden Ausgaben für Forschung & Entwicklung (inklusive Sonderleuchtenentwicklung) stiegen im Berichtsjahr auf 69,1 Mio EUR (VJ: 58,7 Mio EUR) und erreichten damit einen neuen Höchststand von 5,6% vom Umsatz.

Restrukturierung zur Anpassung der Kostenstrukturen und Neuausrichtung auf LED
Um für die Zumtobel Group eine solide Grundlage für die Zukunft zu schaffen, wurden im Berichtsjahr verschiedene Restrukturierungsmaßnahmen eingeleitet, um einerseits die Kostenstrukturen an das niedrigere Umsatzniveau anzupassen und andrerseits den Herausforderungen des Technologiewandels zu begegnen. Neben Anpassungen in einigen europäischen Vertriebgesellschaften fanden Restrukturierungsmaßnahmen vor allem in den Werken in Landskrona (Schweden), Ennenda (Schweiz) und Melbourne (Australien) statt. Zumtobel USA gab im Frühjahr bekannt, die beiden Werke auf den größeren Standort in Highland / New Jersey zu konzentrieren. Weitere Maßnahmen umfassen den Verkauf der Ledon Lamp GmbH im Februar 2013 sowie weltweite Einsparungen der Tridonic im Bereich der indirekten Kosten. Die genannten Restrukturierungen führten im Geschäftsjahr 2012/13 zu negativen Sondereffekten in Höhe von 14,0 Mio EUR.

Verbessertes bereinigtes EBIT – trotz Umsatzrückgang und höheren F&E-Kosten
Durch die zeitnah eingeleiteten strukturellen Anpassungen konnte das bereinigte operative Ergebnis (EBIT) mit 35,7 Mio EUR trotz des Umsatzrückgangs und der höheren Entwicklungskosten im Vergleich zum Vorjahr (35,0 Mio EUR) leicht verbessert werden. Dies entspricht einer verbesserten Umsatzrendite (bereinigte EBIT-Marge) von 2,9% (VJ: 2,7%). Aufgrund der negativen Sondereffekte hat sich das Jahresergebnis auf 6,1 Mio EUR (VJ: 15,2 Mio EUR) verringert. Dies ergibt ein Ergebnis je Aktie von 0,14 EUR (VJ: 0,35 EUR). Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung der Zumtobel AG, die am 26. Juli 2013 tagen wird, vor, für das Geschäftsjahr 2012/13 pro Aktie eine Dividende von 0,07 EUR (VJ: 0,20 EUR) auszuschütten.

„Wir sehen den Technologiewandel hin zu LED mittel- und langfristig als eine große Chance für die Zumtobel Group. Wir bauen für alle Marken ein innovatives Produktportfolio auf, mit dem unsere Kunden signifikante Energieeinsparungen und damit einen großen Mehrwert erreichen können. Wir sind derzeit mitten in diesem Transformationsprozess, der mit erheblichen finanziellen und strukturellen Herausforderungen verbunden ist. Im Berichtsjahr kam erschwerend hinzu, dass wir mit einem sehr schwierigen Marktumfeld konfrontiert waren. Mit Blick auf die Konjunktur erwarten wir auch für das laufende Jahr keine Verbesserung. Umso wichtiger ist es, dass wir frühzeitig unsere Kostenstrukturen angepasst haben und damit unsere operative Ertragskraft im Vergleich zum Vorjahr sogar leicht verbessern konnten,“ so Zumtobel Group CEO Harald Sommerer.

Große Unterschiede in der Entwicklung nach Segmenten
Sehr unterschiedlich stellt sich die Entwicklung erneut in der Betrachtung der Segmente dar. Im Leuchtensegment (Zumtobel / Thorn) hat sich die gute Wachstumsdynamik aus den beiden Vorjahren nicht fortgesetzt. In dem zunehmend schwierigen konjunkturellen Umfeld ging der Segmentumsatz um 1,4% auf 935,7 Mio EUR (VJ: 949,2 Mio EUR) leicht zurück. Vor allem bei Thorn führten die schwache Konjunktur in Kernmärkten wie Großbritannien und Frankreich, die Abhängigkeit vom Lagergeschäft des Großhandels sowie die Einsparungen der öffentlichen Hand zu einer Eintrübung des Geschäfts. Mit Blick auf das Segmentergebnis konnte die Marke Zumtobel die Verluste von Thorn überkompensieren, so dass das bereinigte EBIT im Vergleich zum Vorjahr um 27,6% auf 33,2 Mio EUR (VJ: 26,0 Mio EUR) gesteigert werden konnte.

Der Wandel in Richtung LED stellt insbesondere für das Komponentensegment (Tridonic) nach wie vor eine große Herausforderung dar. Die erzielten Fortschritte bei LED-Konvertern und -Modulen konnten die rückläufige Nachfrage nach konventionellen Geräten im Berichtsjahr noch nicht ausgleichen. Dem entsprechend sank der Segmentumsatz neuerlich um 7,4% auf 377,7 Mio EUR (VJ 408,1 Mio EUR). Das bereinigte EBIT des Komponentensegments ging um 29,8% auf 13,7 Mio EUR (VJ: 19,6 Mio EUR) zurück.

Regionale Entwicklung: Europa leicht unter Vorjahr, dynamische Entwicklung in USA
Die Entwicklung in den einzelnen Regionen verlief sehr unterschiedlich. In Summe sank der Umsatz der Zumtobel Gruppe in Europa im Berichtszeitraum geringfügig um 1,7% auf 977,7 Mio EUR (Vorjahr 995,0 Mio EUR). In der D/A/CH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) fiel der Umsatz aufgrund einer nicht zufriedenstellenden Entwicklung in Deutschland leicht um 0,6%. In der umsatzstärksten Region Westeuropa machte sich bei einem Rückgang von 1,6% das schwierige konjunkturelle Umfeld in Großbritannien und Frankreich bemerkbar. Die Nachfrage in der Region Nordeuropa entwickelte sich insbesondere für das Leuchtensegment im zweiten Halbjahr enttäuschend. Der Umsatz ging hier um 4,2% im Vergleich zum Vorjahr zurück. In der Region Osteuropa konnten die Umsätze trotz Rückgängen im Komponentensegment stabil gehalten werden. Die Region Südeuropa verzeichnete in beiden Segmenten konjunkturbedingt einen Umsatzrückgang von in Summe 4,8%.

In der Region Asien (inkl. des Mittleren Osten) führte vor allem ein stark rückläufiges Komponentengeschäft im Mittleren Osten zu einem Umsatzrückgang von 4,7%. Im Leuchtensegment war die Umsatzentwicklung annähernd auf dem Niveau des Vorjahres. In Amerika konnte ein Wachstum von 10,9% erzielt werden. Die Umsatzentwicklung in der Region Australien & Neuseeland war wiederum vor allem durch ein stark rückläufiges Komponentengeschäft belastet. Der Umsatz ging um 14,8% zurück.

Mitarbeiterstand: Rückgang um 3,9%
Bei der Belegschaft gab es im Vergleich zum Bilanzstichtag (30. April 2012) einen Mitarbeiterabbau von 7.456 auf nun 7.162 Vollzeitkräfte inklusive Leiharbeiter, ohne Lehrlinge (minus 3,9%). Diese Entwicklung ist v.a. auf die genannten Restrukturierungsmaßnahmen zurückzuführen. In diesem Zusammenhang gab es auch bei der Belegschaft in Österreich seit dem letzten Bilanzstichtag einen Rückgang von 2.363 auf nun 2.284 Vollzeitkräfte (inklusive Leiharbeiter, ohne Lehrlinge). Die Anzahl der Lehrlinge konnte im Vergleich zum Vorjahr von 158 auf 179 gesteigert werden. Aus dem nach dem Bilanzstichtag beschlossenen Ausstieg aus der Magnetiktechnologie ist bis zum Jahresende ein weiterer Mitarbeiterabbau in einer Größenordnung von ca. 150 Mitarbeitern zu erwarten.

Positive Entwicklung beim Working Capital und Free Cashflow fortgesetzt
Erfreulich ist die positive Entwicklung beim Working Capital und dem Free Cashflow. In den letzten Quartalen konnten in beiden Segmenten nennenswerte Fortschritte im Bestands- und Forderungsmanagement erzielt werden. Im Vergleich zum 30. April 2012 reduzierte sich der Working Capital-Bestand von 17,8% auf 15,8% des rollierenden Zwölfmonatsumsatzes. Dies führte zu einem deutlich positiven Free Cashflow in Höhe von 44,8 Mio EUR (VJ: 22,3 Mio EUR).

Weiterhin solide Bilanzstruktur
Die Qualität der Bilanzstruktur ist nahezu unverändert. Die Eigenkapitalquote stieg gegenüber dem 30. April 2012 von 35,8% auf 35,9%. Die Nettoverbindlichkeiten sanken auf 113,2 Mio EUR (VJ: 141,4 Mio EUR), so dass sich der Verschuldungsgrad (Gearing) – als Quotient von Nettoverbindlichkeiten zum Eigenkapital – von 38,1% auf 31,7% leicht verbesserte.

Ausblick: Fokus auf Kosteneffizienz und strategische Entwicklung der Marken
Das makroökonomische Umfeld hat sich im Laufe des vergangenen Geschäftsjahres deutlich verschlechtert. Insbesondere in dem für die Zumtobel Gruppe entscheidenden europäischen Markt ist eine konjunkturelle Entspannung derzeit nicht erkennbar und die Visibilität weiterhin sehr gering. Im Lichte der verstärkten Planungsunsicherheit ist eine verlässliche Umsatz- und Ergebnisprognose zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht möglich. Neben der Kosteneffizienz stehen im laufenden Geschäftsjahr vor allem Fortschritte in der strategischen Entwicklung der Marken im Vordergrund.

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