Die Berufsunfähigkeitsversicherung in Österreich - die wichtigsten Fakten!

Die Berufsunfähigkeitsversicherung in Österreich - die wichtigsten Fakten!

Ist man als Arbeitnehmer nicht länger in der Lage, die berufliche Tätigkeit auszuüben, kommt die staatliche Absicherung zum Tragen. Doch die gesetzliche Invaliditäts- bzw. Berufsunfähigkeitspension reicht nur in den seltensten Fällen aus, um die entstehenden Kosten abzudecken. So konnte in einer Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts festgestellt werden, dass Betroffene einen Einkommensverlust bis zu 53 Prozent in Kauf nehmen müssen, wenn sie berufsunfähig sind.

Aus diesem Grund wird dringend dazu geraten, sich frühzeitig abzusichern und eine private Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen. Die finanzielle Lücke, die durch einen Unfall oder ungeahnten Schicksalsschlag entsteht, kann somit geschlossen werden und die finanzielle Existenz der Familie ist gesichert. Nichtsdestotrotz nehmen nur 4 Prozent der österreichischen Erwerbstätigen dieses Angebot in Anspruch. Im folgenden Artikel informieren wir Sie rund um das Thema “private Berufsunfähigkeitsversicherung” und zeigen Ihnen, dass sich der Versicherungsschutz durchaus lohnt!
 
Die Leistungen der Berufsunfähigkeitsversicherung
In Österreich wird die Berufsunfähigkeitsversicherung auch häufig mit dem Titel “Arbeitsunfähigkeitsversicherung” versehen. Der Zweck dieser Lebensversicherung besteht darin, die vereinbarte Berufsunfähigkeitsrente (BU-Rente) dem Versicherungsnehmer zur Verfügung zu stellen. Diese Leistungspflicht wird dann fällig, wenn ein Unfall oder eine Krankheit für die Berufsunfähigkeit des Leistungsempfängers sorgen.

Im Allgemeinen sollte eine ärztliche Bescheinigung ausreichend sein, um das Unvermögen des Betroffenen zu unterstreichen. Ein Großteil der Versicherungen besteht allerdings auf ein zusätzliches Gutachten. Dieses soll Rückschlüsse über den Zeitraum geben, in welchem der Versicherungsnehmer voraussichtlich ausfallen wird. Wird die Berufsunfähigkeit für mindestens sechs Monate nachgewiesen, nimmt die Versicherung ihre Leistungspflicht wahr und zahlt die Berufsunfähigkeitsrente aus.

Verschiedene Arten von privaten Berufsunfähigkeitsversicherungen
Im Laufe der Jahre haben sich immer mehr Anbieter auf die private Berufsunfähigkeitsversicherung in Österreich spezialisiert. Es kann eine Unterteilung in zwei Kategorien vorgenommen werden:

1.    Spezialversicherer
2.    Composite-Versicherer

Die Spezialversicherer haben ihren Fokus auf die Berufsunfähigkeitsversicherung gelegt und bieten nur in seltenen Fällen weitere Produkte an. Durch die bestehende Erfahrung konnten umfangreiche Daten gesammelt werden, die Rückschlüsse über mögliche Risikofaktoren zulassen. Infolgedessen besitzen die Versicherer eine hohe Expertise und sind in der Lage, eine genaue Kalkulation der Prämie vorzunehmen. Schließlich spielen Beruf, Alter und Freizeitverhalten eine entscheidende Rolle.

Im Gegensatz dazu besitzen Composite-Versicherer eine bunte Vielfalt an Sach- und Personenvericherungen. Die Risikoeinschätzung nimmt dementsprechend mehr Zeit in Anspruch und der geringe Erfahrungsschatz der Unternehmen kann sich in erster Linie für gewisse Berufsgruppen als Nachteil erweisen. Bei Menschen mit seltenen und außergewöhnlichen Jobs können demnach sehr hohe Zahlungen anfallen. Doch auch das Gegenteil ist plausibel: Durch den Mangel an Referenzfällen und die ungenaue Riskioeinschätzung ist es möglich, dass die Prämien besonders hoch ausfallen.

Die gesetzliche Berufsunfähigkeitsversicherung
Generell tritt die gesetzliche Berufsunfähigkeitsversicherung und die Invaliditätspension bei Arbeitnehmern in Kraft. Es handelt sich um die staatliche Absicherung der arbeitenden Bevölkerung. Laut Gesetz gilt eine Person als invalide, wenn:

•    die körperliche oder geistige Verfassung der Arbeitskraft um 50 Prozent gesunken ist.
•    der Erwerbstätige in den vergangenen 15 Jahren ein Minimum von 90 Pflichtversicherungsmonaten erreicht hat.

Voraussetzungen für die gesetzliche Berufsunfähigkeitsversicherung
Mit dem Sozialversicherungsänderungsgesetz aus dem Jahr 2014 ist die gesetzliche Berufsunfähigkeitsversicherung mit neuen Bedingungen verknüpft. So werden die Leistungen des Gesetzgebers immer weiter eingeschränkt und man spricht mittlerweile nur noch von einer Alterspension, welche die Grundsicherung darstellen soll. Infolgedessen wurden nicht nur die Anspruchsvoraussetzungen verschärft, sondern auch die Höhe der Pension stark reduziert.

Es zeigt sich, dass 84 Prozent der österreichischen Anträge abgelehnt wurden und in Umschulungen umgewandelt werden. Der Staat versucht mit diesem Vorgehen, den regelmäßigen Kürzungen im Sozialversicherungssystem gerecht zu werden und eine rasche Wiedereingliederung der österreichischen Arbeitskräfte voranzutreiben. Wird eine Berufsunfähigkeit ausgesprochen und eine staatliche Pension gewährt, kann der Versicherungsnehmer im Durchschnitt mit 1.077 Euro rechnen. Eine erschreckende Summe, die einem Einkommensverlust von bis zu mehr als der Hälfte gleicht.

Die private Berufsunfähigkeitsversicherung als Hilfe
Nichtsdestotrotz kommt es regelmäßig zu Unfällen, die eine körperliche oder psychische Beeinträchtigung nach sich ziehen können. Die österreichische Bevölkerung sollte sich dementsprechend auf finanzielle Einbußen vorbereiten und eine zuverlässige Lösung finden. Die Anforderungen der privaten Berufsunfähigkeitsversicherung sind im Gegensatz zur staatlichen Versicherung gering und können im Ernstfall die Lücken der gesetzlichen Berufsunfähigkeitsversicherung decken.

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