Bilfinger schließt Geschäftsjahr erstmals wieder mit positivem Konzernergebnis von 24 Mio. Euro ab

Bilfinger schließt Geschäftsjahr erstmals wieder mit positivem Konzernergebnis von 24 Mio. Euro ab
CEO Tom Blades. (Foto: Bilfinger)

Linz (A) Der Industriedienstleister Bilfinger hat erneut seine Ziele erreicht. Das Geschäftsjahr 2019 wurde mit einem organischen Umsatzwachstum von 6 Prozent, einem bereinigten EBITA von 104 Mio. € und – erstmals seit 2016 – einem positiven berichteten Konzernergebnis von 24 Mio. € abgeschlossen. Mit einem berichteten Free Cashflow von 57 Mio. € bei einer starken zugrundeliegenden Cash Conversion im vierten Quartal hat das Unternehmen einen weiteren wichtigen Meilenstein erreicht. Auf dieser Grundlage werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 23. April erneut die Ausschüttung einer Dividende von 1,00 € je Aktie vorschlagen. Bilfinger erfüllte somit nicht nur die finanziellen Konzernziele 2019, sondern schloss auch die Aufbauphase der Strategie ab und ist nun gut positioniert, in den kommenden Jahren die Ausbauphase voranzutreiben.

CEO Tom Blades: „Meine Kollegen und ich freuen uns über die Fortschritte, die wir trotz erheblichen Gegenwinds im Jahr 2019 erzielt haben – aber zufrieden sind wir noch nicht. In Anlehnung an die Worte eines berühmten ehemaligen EZB-Präsidenten werden wir tun, »was immer notwendig ist«, um bis 2021 unser EBITA-Ziel von 5 Prozent zu erreichen und in der Folgezeit zu halten.“

Strategie 2020+
In den kommenden Jahren bis 2024 werden sich die Aktivitäten von Bilfinger weiterhin auf die Regionen Europa, Nordamerika und Naher Osten konzentrieren, wo das Unternehmen seine „Stärken stärken“ und den Bereich Technologies nutzen wird, um Chancen bei Engineering & Maintenance zu ergreifen. Bilfinger wird seine Kernkompetenzen durch Mehrwertdienste ausspielen, die vor allem auf die Branchen Öl & Gas, Chemie & Petrochemie sowie Energie & Versorgung ausgerichtet sind, um globalen Trends wie alternden Anlagen, Asset Integrity, Klimawandel, Nachfrage nach Fachkräften sowie Daten und künstlicher Intelligenz zu begegnen. Während die zentrale Steuerung des Risikomanagements beibehalten wird, ermöglicht es die nun schlankere Organisationsstruktur des Unternehmens dem Management vor Ort, unternehmerische Verantwortung für das Geschäft zu übernehmen und die operative Exzellenz in Richtung einer Konzern-Bruttomarge von über 12 Prozent voranzutreiben. Zusätzliche Effizienzmaßnahmen, wie z. B. die weitere Reduzierung der Komplexität und die bessere Nutzung der nun zunehmend harmonisierten IT-Systeme, werden zu einer Verbesserung der Vertriebs- und Verwaltungskostenquote im Jahr 2020 auf 7,5 Prozent unddanach auf 7 Prozent oder weniger führen.

Das Unternehmen wird auf seiner derzeitigen Position aufbauen und weitere Verbesserungen anstreben, um das Ziel einer bereinigten EBITA-Marge von 5 Prozent ab 2021 und in den Folgejahren auf berichteter Basis zu erreichen. Durch zusätzlich generierten Wert aus einer organischen durchschnittlichen jährlichen Steigerung der Umsatzerlöse um 5 Prozent, kombiniert mit ausgewählten arrondierenden M&A-Transaktionen, wird der Konzernumsatz bis zum Jahr 2024 auf mehr als 5 Mrd. € steigen. Einer der strategischen Imperative des Unternehmens ist es, ein Asset-Light-Geschäftsmodell beizubehalten und gleichzeitig die für den Erfolg des Unternehmens notwendigen Mitarbeiter zu gewinnen, zu halten und weiterzuentwickeln. Ein klarer Fokus auf die Cash Conversion wird sich bis 2024 in einem berichteten Free Cashflow von über 200 Mio. € niederschlagen. Dies bildet die Basis für eine nachhaltige Ausschüttungsquote von 40 bis 60 Prozent des bereinigten Konzernergebnisses und bekräftigt die Zielsetzung des Unternehmens, wieder ein Investment-Grade-Rating zu erlangen.
CEO Tom Blades: „Wir haben unseren 2-4-6-Ansatz auf die Bilfinger Strategie 2020+ abgestimmt und werden uns den Stakeholdern auf dieser Basis als berechenbares, zuverlässiges und nachhaltiges Unternehmen präsentieren.“

Entwicklung des Konzerns im Geschäftsjahr 2019
Im Geschäftsjahr 2019 stiegen die Umsatzerlöse des Konzerns dank einer robusten Marktnachfrage um 4 Prozent auf 4.327 Mio. € (Vorjahr: 4.153 Mio. €). Das organische Umsatzwachstum konnte bei starken 6 Prozent gehalten werden. Die Bruttomarge erhöhte sich leicht auf 9,5 Prozent (Vorjahr: 9,4 Prozent). Nach 8,7 Prozent im Vorjahr verbesserte sich die bereinigte Vertriebs- und Verwaltungskostenquote weiter auf 8,0 Prozent, wobei sich positive Effekte aus dem neuen Sparprogramm im Berichtsjahr bereits bemerkbar machten. In der Folge legte das bereinigte EBITA kräftig auf 104 Mio. € zu (Vorjahr: 65 Mio. €). Das entspricht einer bereinigten EBITA-Marge von 2,4 Prozent verglichen mit 1,6 Prozent im Jahr zuvor.

Da zum Jahresende die Vergabe von europäischen Großaufträgen auf 2020 verschoben wurde, sank der Auftragseingang auf 4.159 Mio. € und lag damit unter dem Vorjahresniveau von 4.459 Mio. €. Die Book-to-Bill-Ratio im Jahr 2019 betrug 1,0.

Segment Engineering & Maintenance Europe
Das Segment Engineering & Maintenance (E&M) Europe verzeichnete im Geschäftsjahr 2019 eine solide Umsatz- und Ergebnisentwicklung. Organisch ging der Auftragseingang von einem vergleichsweise hohen Vorjahresniveau von 2.890 Mio. € um 5 Prozent auf 2.711 Mio. € zurück, während die Umsatzerlöse organisch um 2 Prozent von 2.725 Mio. € auf 2.749 Mio. € zulegten. Bei einer nahezu stabilen EBITA-Marge von 3,7 Prozent (Vorjahr: 3,8 Prozent) betrug das bereinigte EBITA 101 Mio. € (Vorjahr: 103 Mio. €). Mit Wirkung zum 1. Januar 2020 wurden vier Tochtergesellschaften des Segments E&M Europe mit einem jährlichen Gesamtvolumen von etwa 200 Mio. € und einem bereinigten EBITA 2019 von -5 Mio. € in den Bereich Other Operations übertragen, wo ihr Wert optimiert wird, während Bilfinger nach einem besseren Eigentümer sucht. Das negative EBITA 2019 beinhaltet Risikovorsorgen für Altlasten; rechnet man diese heraus, sind die Einheiten profitabel.

Segment Engineering & Maintenance International
Auch im Segment Engineering & Maintenance (E&M) International war die Umsatz- und Ergebnisentwicklung positiv. Dies gilt insbesondere für die Region Nordamerika, wo einige Großprojekte kurz vor der Fertigstellung stehen. Der Auftragseingang stieg auf 857 Mio. € (Vorjahr: 784 Mio. €), getragen vom ersten mehrjährigen Instandhaltungsvertrag in Ruwais, Naher Osten, mit einem Gesamtvolumen von 90 Mio. €. Projekterweiterungen in Nordamerika wirkten sich in einem deutlichen Umsatzanstieg auf 912 Mio. € aus (Vorjahr: 752 Mio. €). Das bereinigte EBITA erhöhte sich deutlich auf 42 Mio. € (Vorjahr: 32 Mio. €) bei einer respektablen EBITA-Marge von 4,6 Prozent (Vorjahr: 4,2 Prozent).

Segment Technologies
Der Umsatz im Segment Technologies stieg auf 538 Mio. € (Vorjahr: 503 Mio. €). Beim Auftragseingang war ein Rückgang auf 456 Mio. € zu verzeichnen (Vorjahr: 648 Mio. €), was zurückzuführen ist auf Projektterminierungen sowie darauf, dass in Gesellschaften, deren Entwicklung unterhalb der Erwartungen verläuft, die Abwicklung bestehender Projekte weiterhin Vorrang hat vor der Akquisition neuer Aufträge. Im Januar 2020 wurde jedoch ein Großprojekt mit einem Volumen im unteren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich unterzeichnet. Dabei handelt es sich um einen weiteren Zuschlag für eine gemeinsame Ausschreibung von Einheiten in den Segmenten Technologies und E&M Europe: Die BP-Tochtergesellschaft Ruhr Oel hat Bilfinger mit dem Engineering, der Beschaffung und Installation von Rohrleitungen und Rohrbrücken in ihrer Raffinerie in Gelsenkirchen beauftragt.

Mit einem bereinigten EBITA von -28 Mio. € konnten die Ergebnisse des Segments im Gesamtjahr 2019 die Erwartungen nicht erfüllen. Zusätzliche Maßnahmen wurden identifiziert, befinden sich in Umsetzung und zeigen bereits Wirkung: Das bereinigte EBITA im vierten Quartal lag leicht über Break-even. Dies beinhaltet zusätzliche Restrukturierungen bei verlustbringenden Einheiten, für die bereits im Jahr 2019 Rückstellungen gebildet wurden. Im Geschäftsjahr 2020 soll das Segment wieder profitabel sein.

Konzernergebnis und Free Cashflow positiv
Das Konzernergebnis erhöhte sich trotz rückläufigem Finanzergebnis auf 24 Mio. € (Vorjahr: - 24 Mio. €). Der berichtete Free Cashflow stieg auf 57 Mio. € (Vorjahr: -4 Mio. €). Aufgrund saisonaler Effekte und laufender Maßnahmen zur Verbesserung des Working Capital kam es im vierten Quartal zu einem kräftigen Mittelzufluss. Ohne die Auswirkungen von IFRS 16 lag der berichtete Free Cashflow bei insgesamt 4 Mio. € und erreichte damit wie prognostiziert „mindestens Break-even“.

Ausblick 2020* für den Konzern und die Segmente
Aufgrund einer verstärkten Fokussierung auf margenstärkere Aufträge 2019 und der Verlagerung von Großprojekten auf das Jahr 2020 rechnet Bilfinger für dieses Geschäftsjahr mit einem stabilen organischen Umsatzniveau. Auch im Segment Engineering & Maintenance Europe gehen wir von einer stabilen Umsatzentwicklung aus. Ein erwarteter leichter Rückgang der Umsatzerlöse im Segment Engineering & Maintenance International dürfte durch einen deutlichen Anstieg im Segment Technologies wieder ausgeglichen werden.

Bilfinger prognostiziert eine Steigerung des bereinigten EBITA (2019: 104 Mio. €) auf eine Marge von rund 4 Prozent (2019: 2,4 Prozent). Der signifikante Anstieg des geplanten bereinigten Konzern-EBITA lässt sich auf die deutliche Verbesserung im Segment Technologies zurückführen. Nach einem Verlust im Jahr 2019 von 28 Mio. € aufgrund von Altprojekten und einem Unternehmen in der Turnaround-Phase rechnet der Konzern für dieses Segment im Jahr 2020 mit einem positiven Ergebnis. Für das Segment Engineering & Maintenance Europe wird eine deutlich positive Entwicklung des bereinigten EBITA prognostiziert (2019*: 106 Mio. €). Im Segment Engineering & Maintenance International wird sich die bereinigte EBITA-Marge hingegen im Geschäftsjahr 2020 von ihrem aktuell relativ hohen Niveau nur leicht verbessern (2019: 4,6 Prozent). Bezüglich der in der „Überleitung Konzern“ zusammengefassten Positionen erwartet Bilfinger vor dem Hintergrund bereits erzielter substanzieller Einsparungen bei den Vertriebs- und Verwaltungskosten in der Konzernzentrale (einschließlich positiver Einmaleffekte) und positiver Ergebnisbeiträge der Einheiten im Bereich Other Operations ein stabiles bereinigtes EBITA (2019*: -16 Mio. €).

Das Unternehmen geht von einer erneut deutlich positiven Entwicklung des berichteten Free Cashflow aus (2019: 57 Mio. €).

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