Wolford beendet Geschäftsjahr 2019/20 mit 118,5 Mio. Euro Umsatz

Wolford beendet Geschäftsjahr 2019/20 mit 118,5 Mio. Euro Umsatz
Wolford-Unternehmenszentrale in Bregenz

Bregenz (A) Die Wolford AG erzielte im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 118,5 Mio. Euro und lag damit um 13,6% unter dem Vorjahreswert von 137,2 Mio. EUR. Infolge der Lockdown-Maßnahmen und der massiven Einschränkungen des Reiseverkehrs kamen die Einkäufe von Luxuswaren in den Monaten März bis April weltweit komplett zum Erliegen. Bei Wolford brachen die Umsätze im März und April 2020 um rund 60% ein.

Das im Herbst 2019 neu angetretene Vorstandsteam reagierte umgehend mit einem Krisenplan inklusive des Einsatzes von Kurzarbeit. Angesichts der starken Nachfrage stieg Wolford Ende März 2020 in die Produktion von Schutzmasken ein und stellte ein Teil der Produktionsanlagen um.

Die jüngsten Entwicklungen haben deutliche Spuren in der Ertragslage des Unternehmens hinterlassen. Das operative Ergebnis (EBIT) sank von -9 Mio. Euro im Vorjahr auf -28,7 Mio. Euro. Der Verlust nach Steuern beläuft sich auf -27,42 Mio. EUR (-11,10 Mio. EUR im Vorjahr). Infolge der Erstanwendung des neuen Leasingstandards IFRS 16 konnte Wolford eine Reduzierung der betrieblichen Aufwendungen um 16,3 Mio. EUR auf 37,81 Mio. EUR berichten.

Der hohe Verlust im abgelaufenen Geschäftsjahr zeigt sich auch in der Bilanz, wobei sich der erfolgreiche Verkauf der Liegenschaft als nicht wiederkehrender Ertrag im Geschäftsjahr 20/21 in einem Buchgewinn in Höhe von rund 49 Mio. Euro widerspiegelt.

Neuer Vorstand bringt Neuausrichtung auf den Weg
Das im Herbst 2019 neu angetretene Vorstands-Duo von Andrew Thorndike und Silvia Azzali hatte in den ersten Wochen bereits einen konkreten Plan entwickelt, um das Geschäft neu aufzustellen. Kern-Initiativen des sog. "Program for Immediate Top and Bottom Line Impact" (kurz PITBOLI) waren u.a. die Anpassung des internationalen Store Portfolios und eine Reduzierung der Mietzahlungen, die Optimierung von Einkauf und Beschaffung sowie die konsequente Effizienzsteigerung in Produktion und Logistik. Hinzu kommt als ein wesentlicher Baustein die Reduzierung der "Time to Market" um rund 50 Prozent: Die nächste Frühjahr/Sommer-Kollektion will Wolford in abgekürzter Zeitspanne auf den Markt bringen.

Wolford hat substanziell in Technologie und Personal für das Online-Geschäft investiert, die Vertriebskanäle um zusätzliche Vertriebspartner erweitert sowie das Design-, Marketing- und Sales Team neu aufgestellt. Zudem wurde das Produktportfolio gestrafft und wichtige Grundsteine zur Erweiterung der Kernmarke Wolford gelegt.

"Bei allen einschneidenden Auswirkungen war und ist die Corona-Pandemie für uns keine Entschuldigung", betont Andrew Thorndike, COO von Wolford. "Wir haben das PITBOLI-Programm einem "Corona-Stresstest" unterzogen, alle Initiativen hinsichtlich Wirksamkeit und Zeitplanung erneut hinterfragt und adjustiert, und werden sie jetzt konsequent weiter umsetzen."

Die zunehmende Digitalisierung von Prozessen im Zuge der verordneten Lockdowns eröffnen Wolford auch neue Möglichkeiten für zusätzliche Effizienzsteigerung. Per Ende April 2020 sind die Online-Umsätze im Vorjahresvergleich um über 41% gestiegen, Ende Juni lagen sie sogar bei über 54% zum Vorjahr und repräsentieren damit ca. 30% des Gesamtumsatzes.

Dabei ist dem Management bewusst, dass sich der Strukturwandel in der Modebranche im Zuge der Corona-Krise nochmals drastisch verschärft und dies nicht ohne substanzielle Auswirkungen auf das eigene Geschäftsmodell bleiben kann.

"Ich glaube fest daran, dass schwierige Situationen ebenso Chancen bergen. Die Pandemiezeit hat uns die Gelegenheit gegeben, unsere Markenarchitektur zu überprüfen und zu straffen, nicht nur, um unseren Konsumenten den Zugang zur Marke zu erleichtern und eine Beziehung zu ihr aufzubauen, sondern auch, um die Entwicklung neuer Produkte in naher Zukunft besser zu steuern und unser Geschäft in neue Segmente auszuweiten," so Silvia Azzali, Vertriebsvorstand von Wolford. "Dazu zählt auch, die Rückkehr zur Marken-DNA nicht nur zu verkünden, sondern sie auch umzusetzen."

Ausblick
Im Mai 2020 waren die Auswirkungen mit einem Rückgang von ca. 50 % noch deutlich zu spüren, zumal die Boutiquen von Land zu Land zu unterschiedlichen Terminen wiedereröffnet wurden. So konnten die Boutiquen in Österreich, Deutschland und Skandinavien bereits ab Mitte April in den Folgewochen sukzessive wieder öffnen, wohingegen die Boutiquen in Frankreich, Italien, Spanien und Nordamerika erst ab Ende Mai und teilweise erst ab Ende Juni wiedereröffneten.

Vor dem Hintergrund der Corona-Krise, deren Auswirkungen auf die Umsatzerlöse voraussichtlich bis Mitte des Kalenderjahres 2021 spürbar sein werden, plant Wolford für das Kalenderjahr 2021 die Rückkehr in die Gewinnzone auf operativer Ebene.

"Im Zuge des Verkaufs der Liegenschaft in Bregenz hat sich die Wolford AG den nötigen Spielraum verschafft, um die Gestaltung der Zukunft in die Hand nehmen zu können. Das ist unsere Chance - und diese wollen wir nutzen," betont das neue Vorstands-Team im Vorwort des Geschäftsberichts, der sich in diesem Jahr effizienzbewusst auf die wesentlichen Informationen für die Aktionäre beschränkt.

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