Semperit Gruppe mit operativ stabiler Entwicklung

Semperit Gruppe mit operativ stabiler Entwicklung
Vorstandsvorsitzender Thomas Fahnemann (Foto Semperit Group)

Wien (A) Die börsennotierte Semperit Gruppe erzielte im ersten Halbjahr 2016 in einem anhaltend schwierigen Marktumfeld eine stabile operative Unternehmensentwicklung. Im Sektor Industrie erwirtschaftete Semperit trotz schwacher Konjunktur eine weitere Umsatzsteigerung bei hoher Profitabilität. Damit konnte die schwächere Entwicklung des Sektors Medizin weitestgehend wettgemacht werden. Der Konzernumsatz lag mit 438,7 Mio. EUR im ersten Halbjahr 2016 leicht unter dem Vorjahreswert von 450,8 Mio. EUR. Das Konzern-EBITDA verbesserte Semperit um 4,8% auf 52,8 Mio. EUR (nach 50,3 Mio. EUR). Das EBIT war gegenüber dem Vorjahr mit 36,2 Mio. EUR stabil (nach 36,2 Mio. EUR). Die EBITDA-Marge (12,0% nach 11,2%) und die EBIT-Marge (8,3% nach 8,0%) wurden leicht verbessert.

„Durch unsere starke Vertriebsleistung, eine über dem Branchenschnitt liegende Kapazitätsauslastung sowie neue Kapazitäten im Sektor Industrie haben wir uns im ersten Halbjahr 2016 operativ stabil entwickelt. Der Nachfrageschwäche in konjunktursensitiven Bereichen und dem durch steigende Energie- und Rohstoffpreise bedingten Kostendruck bei schwachen Preisen im Handschuhgeschäft können aber auch wir uns nicht entziehen. Wir steuern mit unserer fokussierten Vertriebsstrategie, der Erschließung neuer Märkte sowie Optimierungs- und Effizienzsteigerungsprogrammen entgegen. Damit und mit unseren neuen, hocheffizienten Produktionsanlagen sind wir gut gerüstet, um auch im aktuellen Umfeld besser als der Markt abzuschneiden“, kommentiert Vorstandsvorsitzender Thomas Fahnemann das Halbjahresergebnis.

Im zweiten Quartal 2016 konnten im Sektor Industrie weitere Umsatzzuwächse erzielt werden. Dem standen Umsatz- und Ergebnisrückgänge im Sektor Medizin entgegen. Der Konzernumsatz ging im zweiten Quartal 2016 auf 219,2 Mio. EUR (nach 233,4 Mio. EUR) zurück. Das EBITDA reduzierte sich auf 26,1 Mio. EUR (nach 28,5 Mio. EUR) und das EBIT auf 17,6 Mio. EUR (nach 21,0 Mio. EUR).

Semperit verfügte zum Bilanzstichtag mit einer Eigenkapitalquote von 36,7% (31. Dezember 2015: 38,7%) über eine anhaltend solide Kapitalausstattung. Die liquiden Mittel stiegen zum 30. Juni 2016 auf 133,0 Mio. EUR, nach 126,4 Mio. EUR zum Jahresende 2015. Dazu Semperit-Finanzvorstand Johannes Schmidt-Schultes: „Unser Cash-Bestand ist erneut gestiegen, obwohl wir aktuell das größte Investitionsprogramm der Unternehmensgeschichte fahren und im zweiten Quartal eine attraktive Dividende ausgeschüttet haben. Diese positive Entwicklung zeigt, dass wir selbst in schwierigen Zeiten über eine hohe Cash-Generierungskraft verfügen.“

Sektor Industrie: Umsatz und Ergebnis gesteigert
Der Sektor Industrie (Segmente Semperflex, Sempertrans und Semperform) entwickelte sich entgegen dem Markttrend sehr erfreulich.

Das Segment Semperflex konnte in einem rückläufigen Gesamtmarkt durch ausgezeichnete Produktions- und Vertriebsleistungen eine weiterhin hohe Profitabilität erzielen. Im Segment Sempertrans konnte die gute Positionierung in Kernmärkten verteidigt und die Marktstellung in neuen Regionen und Marktsegmenten ausgebaut werden. Das Segment Semperform profitierte in einem schwachen Marktumfeld von der erfolgreichen Integration des deutschen Profilherstellers Leeser sowie dem Gewinn von Marktanteilen im Handlauf-Geschäft.

Der Sektor-Umsatz stieg im ersten Halbjahr um 3,7% auf 269,0 Mio. EUR. Das EBITDA erhöhte sich um 2,3% auf 52,3 Mio. EUR.

Sektor Medizin: Schwieriges Marktumfeld
Der Sektor Medizin (Segment Sempermed) war durch ein schwieriges Marktumfeld gekennzeichnet. Gestiegene Energie- und Rohstoffpreise konnten im Berichtszeitraum aufgrund eines hohen Wettbewerbs- und Preisdrucks noch nicht an den Markt weitergegeben werden. Die belastenden Einflüsse aus der Zusammenarbeit mit dem Joint-Venture-Partner in Thailand hielten an und wirken sich zunehmend negativ auf die Ertragslage des Segments aus. Zudem wurden Einmalaufwendungen im Zusammenhang mit dem laufenden Kapazitätsausbau in Malaysia verbucht und vermehrt margenschwächere Handelswaren vertrieben.

Der Sektor-Umsatz ging aufgrund des hohen Preisdrucks und der Fokussierung auf margenstarke Kundenbeziehungen im ersten Halbjahr 2016 um 11,4% auf 169,7 Mio. EUR zurück. Das EBITDA verringerte sich auf 7,9 Mio. EUR (nach 11,6 Mio. EUR).

Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2015, als Semperit noch überdurchschnittlich hohe Währungsgewinne verbuchen konnte, waren die Fremdwährungseffekte im ersten Halbjahr 2016 insgesamt negativ. Hinzu kamen höhere Zinsaufwendungen sowie durch Einmaleffekte gestiegene Ertragsteuern. Zusammenfassend erwirtschaftete die Semperit Gruppe im ersten Halbjahr 2016 trotz des stabilen operativen Ergebnisses somit ein Ergebnis nach Steuern von 17,9 Mio. EUR (nach 25,3 Mio. EUR).

Ausblick 2016
Semperit rechnet für das zweite Halbjahr 2016 mit keiner wesentlichen Veränderung der Marktbedingungen. Die generelle Nachfrageschwäche im Sektor Industrie dürfte konjunkturbedingt weiter anhalten. Im nicht konjunktursensitiven Sektor Medizin ist bei einer stabilen Nachfrageentwicklung mit höheren Rohstoff- und Energiekosten und anhaltendem Preisdruck zu rechnen.

Aus derzeitiger Sicht wird die Semperit Gruppe aufgrund des nicht zufriedenstellenden Ergebnisbeitrags des Sektors Medizin die operativen Ergebnisse des Jahres 2015 nicht erreichen. Im Sektor Industrie kann Semperit für die nächsten Monate auf eine gute Auftragslage verweisen, auch wenn in einigen Geschäftsfeldern eine Abschwächung möglich ist. Im Sektor Medizin liegt der Fokus auf der Inbetriebnahme weiterer Produktionskapazitäten in Malaysia. Die Profitabilität soll durch weitere Prozessoptimierungen und Effizienzsteigerungen sowie die Umsetzung eines Kostensenkungsprogrammes verbessert werden. Die Belastungen aus dem Thailand-Joint Venture halten voraussichtlich an.

Die Semperit Gruppe wird ihre Wachstumsstrategie auch unter schwierigeren Rahmenbedingungen konsequent fortsetzen. Schwerpunkte werden die Erschließung neuer Märkte im Sektor Industrie sowie die Erweiterung und Optimierung bestehender Produktionskapazitäten sein. Im Sektor Medizin liegt neben dem Ausbau der Handschuhfertigung in Malaysia der Schwerpunkt auf weiteren Produktions- und Vertriebsoptimierungen sowie Effizienzsteigerungen. Insgesamt sind für das Jahr 2016 Anlageninvestitionen (CAPEX) von rund 60 Mio. EUR vorgesehen.

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