17. Roland Berger Summernight Symposium: Europa im Zeichen der Digitalisierung

17. Roland Berger Summernight Symposium: Europa im Zeichen der Digitalisierung
Das Gartenpalais Liechtenstein beim Roland Berger Summernight Symposium.

Wien (A) Unter dem Titel „Europe goes digital!“ fand gestern das 17. Summernight Symposium von Roland Berger Strategy Consultants im Wiener Gartenpalais Liechtenstein statt. Hochrangige Experten wie Außenminister Sebastian Kurz und Telekom Austria Group Generaldirektor Hannes Ametsreiter diskutierten vor über 400 Top-Entscheidungsträgern aus Industrie, Wirtschaft und Finanz über die Rolle Europas im Digitalisierungsprozess.

Die Digitalisierung ist einer der entscheidenden wirtschaftlichen Treiber des 21. Jahrhunderts. Die Transformation von Geschäftsprozessen mittels digitaler Technologien hat weltweit erheblichen Einfluss auf Geschäftsmodelle und den wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen. Doch Europa muss aufpassen, um im digitalen Wettlauf gegen Asien und die USA nicht den Anschluss zu verlieren.

Die Veränderungen in Europa im Zeichen der Digitalisierung erörterten gestern Abend beim 17. Roland Berger Summernight Symposium Außenminister Sebastian Kurz, Hannes Ametsreiter, CEO Telekom Austria Group und A1, Alfred Gusenbauer, Unternehmer, Unternehmensberater und Bundeskanzler a.D., Karl Sevelda, Vorstandsvorsitzender Raiffeisen Bank International AG, sowie Charles-Edouard Bouée, CEO Roland Berger Strategy Consultants.

Vor über 400 Unternehmern und Opinion-Leadern aus Industrie und Wirtschaft eröffnete Charles-Edouard Bouée, CEO Roland Berger Strategy Consultants, das Symposium. Er verdeutlichte, dass die Auswirkungen der digitalen Transformation in Europa noch immer unterschätzt werden und eine radikale Veränderung der Geschäftsmodelle sowie ein wirtschaftliches Umdenken erforderlich seien. Europa befinde sich in einer guten Ausgangsposition, nun gelte es, die vielfältigen Ressourcen zu nutzen: „Die Vielfalt von Firmen, Inkubatoren, Investoren und Experten aus unterschiedlichen Ländern zu verbinden und zu bündeln, darin liegt der Schlüssel für die digitale Erfolgsgeschichte Europas“, so Bouée. Den Grundstein für ein europäisches Digital Valley legt Roland Berger Strategy Consultants mit der neuen digitalen Unternehmensplattform „Terra Numerata“, die allen Akteuren der digitalen Welt offen steht. Ziel ist es, Firmen unterschiedlicher Größe und unterschiedlicher Geschäftszweige zusammenzubringen, damit sie neue Partnerschaften eingehen und die digitale Innovation in Europa treiben können.

Auch Außenminister Sebastian Kurz betonte als „Digital Native“ in seinem Eröffnungsstatement, dass die Digitalisierung längst kein Thema der Zukunft mehr sei, sondern sich Europa schon mitten im digitalen Wandel befinde. Für den Wirtschaftsstandort Österreich sei die zentrale Frage, wie es hierzulande gelingt, die Chancen der Digitalisierung zu nutzen. Innovation sei Aufgabe der Unternehmen, die Politik dürfe dabei jedoch nicht hinderlich sein. Sie müsse ihren Beitrag leisten wo sie kann. Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Wirtschaft sei eine gute Infrastruktur. Wichtig sei auch, dass es im Zuge der Digitalisierung zu einem „Kulturwandel“ komme: Der Mut zum Ausprobieren neuer Ideen und zur Selbstständigkeit müsse in Europa viel stärker gefördert werden. Zudem forderte Kurz, auch eine „Kultur des Scheiterns“ zu importieren. Im Umgang mit Misserfolgen könne man bspw. von den USA noch einiges lernen und man müsse Unternehmern auch bei einem Scheitern eine zweite oder dritte Chance ermöglichen.

Hochkarätige Expertenrunde diskutiert digitale Zukunft Europas
Prof. Dr. Roland Falb, Managing Partner im Wiener Büro von Roland Berger, und Mag. Rupert Petry, Senior Partner Roland Berger Wien, eröffneten anschließend die Podiumsdiskussion zum Thema des Abends „Europe goes digital!“. Die hochkarätige Expertenrunde lieferte sich eine spannende Diskussion über die Auswirkungen, notwendigen Veränderungen und Möglichkeiten, die die Digitalisierung für europäische Unternehmen und deren Zukunftsfähigkeit mit sich bringt.

Dr. Hannes Ametsreiter, CEO Telekom Austria Group und A1, verdeutlichte am Beispiel der Telekommunikationsbranche die Schwachstellen, die Europa international den Anschluss verlieren lassen. Im Vergleich mit Märkten mit einer hohen Bevölkerungsdichte wie Asien oder den USA gäbe es im europäischen Telekommunikationsmarkt deutlich mehr Anbieter, die zudem mit schwierigen Rahmenbedingungen und enormen regulatorischen Druck zu kämpfen haben. „Wir steuern auf eine Konsolidierungswelle am gesamten europäischen Kontinent zu“ prognostizierte Ametsreiter. „Im Zuge der Digitalisierung muss sich die Wirtschaft den Veränderungen stellen und sich für neue Partnerschaften öffnen. Auch im Bereich Bildung und Forschung muss mehr investiert werden, um dem Mangel an ,digital skills’ schnell entgegenzuwirken.“

Dr. Alfred Gusenbauer forderte, dass Europa endlich aufhören solle, nur über das Thema Digitalisierung zu reden, sondern nun auch Taten folgen müssten. Die USA hätten einen Vorsprung, weil sie jungen Talenten optimale Chancen bieten, die Finanzierung innovativer Ideen deutlich einfacher und die Bürokratie bei der wirtschaftlichen Umsetzung erheblich geringer sei. Er unterstich, dass Europas höchste Güter – auch für die digitale Transformation – Demokratie und Freiheit seien. Denn diese bildeten die Grundlage für jegliche Innovation, die es nun zu nutzen gelte.

Die digitale Revolution in der Bankenbranche verdeutlichte Dr. Karl Sevelda, Vorstandsvorsitzender Raiffeisen Bank International AG. Die Digitalisierung führe zu einer enorm schnellen Abwicklungsgeschwindigkeit von Transaktionen in allen Bereichen für Geschäfts- und Privatkunden. Zudem eröffne der digitale Datenzuwachs eine neue Welt der Analysemöglichkeiten. Sevelda betonte, dass durch die Digitalisierung interne Arbeitsprozesse im Finanzsektor schneller, effizienter, kostengünstiger und kundenbezogener gestaltet werden, aber auch zukünftig die persönliche Beratung und Einschätzung durch Experten nicht ersetzt werden könne und solle.

Sommernachtsfest als stimmungsvoller Ausklang
Traditionell folgte im Anschluss an das Roland Berger Summernight Symposium das Sommernachtsfest im Garten des Palais Liechtenstein. „Das Sommernachtsfest ist für die anwesenden Entscheidungsträger der heimischen Wirtschaft seit Jahren eine willkommene Gelegenheit zum Networking und zum weiterführenden Meinungsaustausch“, so Gastgeber Falb. Unter den über 400 Gästen waren unter anderem Dr. Harald Geck (Vorstand gespag), Mag. Josef Halbmayr (CFO ÖBB Holding AG), Mag. Franz Hiesinger (Vorstand Mondi AG), Johannes Hödlmayr (CEO Hödlmayr International AG), Dr. Georg Kasperkowitz (Vorstand Rail Cargo Austria), Mag. Silvio Kirchmair (Vorstand Umdasch AG), Dr. Markus Liebl (Generaldirektor Brau Union Österreich), Dr. Andrea Ludwig (CEO Umdasch AG), Peter Mitterbauer sen. (Aufsichtsrat Miba AG), Tatjana Oppitz (Generaldirektorin IBM Österreich), DI Herbert Paierl (Paierl Consulting), Prof. KR Mario Rehulka (Präsident Österr. Luftfahrtverband), Veit Sorger (Aufsichtsrat Kapsch AG), Dieter Trimmel (Telekom Austria Group), Peter Umundum (Vorstand Österreichische Post AG) und viele weitere Manager namhafter Unternehmen.

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