Gesunde industrielle Basis bei IV-Tirol Mitgliederversammlung

Gesunde industrielle Basis bei IV-Tirol Mitgliederversammlung
IV-Tirol Präsident Dr. Reinhard Schretter, Univ.-Prof. Mag. Dr. Markus Hengstschläger, IV-Österreich Präsident Mag. Georg Kapsch, Gastgeber und IV-Tirol Vizepräsident Mag. Hermann Lindner (Foto: I. Ascher)

Kundl (A) „Im Zuge der Steuerreform ist es gelungen, das Schlimmste abzufedern“, stellte Mag. Georg KAPSCH, Präsident der Industriellenvereinigung Österreich, bei seinem Tirol-Besuch fest. Gastgeber Mag. Hermann LINDNER und der Tiroler Industriepräsident, Dr. Reinhard SCHRETTER, konnten zahlreiche Tiroler Industriepersönlichkeiten im Traktorenwerk Lindner GmbH in Kundl begrüßen.

Bei der diesjährige Mitgliederversammlung der IV-Tirol überwog eine positive Grundstimmung: „Die Basis der Tiroler Industrie ist gesund. Umfassende Strukturreformen sind aber nötig, um konjunkturelle Schwankungen abzufedern und die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe zu stärken.“
 
„Vergleicht man die Ankündigungen vor der Steuerreform mit deren Ergebnis, so zeigt sich: Die größten Anschläge auf den Industrie- und Arbeitsstandort Österreich konnten verhindert werden. Viele standortschädigende Ideen sind abgewendet worden – Erbschafts-, Schenkungs- und Vermögensteuern“, begann IV-Präsident Mag. Georg Kapsch bei der IV-Mitgliederversammlung in Tirol mit dem positiven Aspekt.
 
„Weniger erfreulich ist, dass die Reform nicht zum Anlass genommen wurde, große längerfristige Strukturkorrekturen durchzuführen. Es kam lediglich zu einer überfälligen Tarifanpassung. Klar positiv sieht die Industrie die Senkung des Eingangssteuersatzes auf 25 Prozent wie auch die Anhebung der Grenze für die nun vorletzte Tarifstufe auf 90.000 Euro. Ein weniger gutes Signal für den Standort ist die Anhebung des Spitzensteuersatzes auf 55 Prozent. Auch die Anhebung der KESt hat eine negative Signalwirkung auf Unternehmen und den heimischen Kapitalmarkt. Bei der Grunderwerbssteuer gilt es nun nachzubessern“, so Kapsch.
 
Der Tiroler Industriepräsident, Dr. Reinhard Schretter, stellte in seinem Statement fest: „Die industrielle Basis ist grundsätzlich gesund. Seit Jahren hält die Tiroler Industrie ihren Mitarbeiterstand stabil, beschäftigt mehr als 41.000 Menschen und erzielt einen Produktionswert von über 9 Mrd. Euro.“
 
„Die Betriebe tun alles, um ihre Erfolge abzusichern. Die Politik muss dabei unterstützend mitwirken. Sie darf auch die Top-Bonität nicht aufs Spiel setzen. Österreich kann es sich nicht leisten, bei sämtlichen Standortrankings weiter abzugleiten. Vor zehn Jahren galt Österreich noch als ‚das bessere Deutschland‘ “, wurde auf der Mitgliederversammlung ein Schulterschluss aller gefordert, die dem Standort mehr zutrauen.
 
Univ.-Prof. Mag. Dr. Markus Hengstschläger, Vorstand des Institutes für Medizinische Gentechnik an der Medizinischen Universität Wien, begeisterte die Tiroler Industriepersönlichkeiten mit seinem Gastvortrag „Talente - Wege aus der Durchschnittsfalle“. Dabei forderte er grundlegende Änderungen in der Bildungspolitik – in der Elementarpädagogik, um „Talente“ zu erkennen, zu fördern, und auf Leistungsvoraussetzungen zu bauen: „Man muss sich auf das konzentrieren, wo man gut ist.“  
 
"Leider verwenden wir den Begriff Talente falsch“, stellte der Gastredner unseren Umgang mit dem Begriff in Frage. Ein Fußballstar würde gemeinhin als unglaubliches Talent qualifiziert. Was man höre oder sehe, sei nicht das Talent, sondern ein Ergebnis formiert aus zwei Komponenten: Einerseits besondere Leistungsvoraussetzungen, da könnten Gene eine Rolle spielen. Was andererseits aber viel wichtiger sei, sei die Kunst, diese besonderen Leistungsvoraussetzungen zu entdecken und dann harte Arbeit, um diese Voraussetzung in Leistung – und mögliche Erfolge - umzusetzen.

„Kommt ein Schüler mit vier Nichtgenügend und einem Einser nach Hause“, führte Hengstschläger aus, „so werden die Eltern mit einer Schelte reagieren. Sie werden Nachhilfelehrer engagieren, um die Scharte in diesen Fächern wieder auszumerzen.“ Das Fach mit dem Einser werde ignoriert statt zusätzlich forciert, weil: „Da ist er eh schon so gut.“ Mit dem Resultat, dass der Schüler in allen Fächern Durchschnitt werde.
 
Personelle Änderungen in den IV-Tirol-Gremien:

Neu im Vorstand:
Dr. Thomas Nothegger (Sandoz GmbH)
 
Neu im Beirat:
Mag. Gabriele Punz-Praxmarer (Montanwerke Brixlegg Aktiengesellschaft)
Mag. Manfred Pletzer (APL Apparatebau GmbH)

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