"Sicherheit vor Wirtschaftlichkeit": Studentenstudie der FH Krems zeigt, wie Österreicher Geld anlegen

Krems (A) Eine aktuelle Studierendenstudie der IMC FH Krems zeigt, wie Österreicherinnen und Österreicher in Niedrigzinszeiten ihr Geld anlegen. Die Ergebnisse machen deutlich, dass die überwiegende Mehrheit der Befragten die Sicherheit der Geldanlage vor die Wirtschaftlichkeit stellt. Trotz niedriger Zinsen wird defensiv angelegt, am häufigsten mit Sparbüchern oder Bausparverträgen. Nur 6 % schätzen ihr Anlageverhalten als sehr risikobereit ein. Moderne Investitionsformen wie Kryptowährung oder Crowdinvesting werden derzeit sehr skeptisch gesehen.

Im Rahmen der Lehrveranstaltung "Marketing Research" führten Studierende des Bachelor-Studiengangs "Unternehmensführung & E-Business Management" eine Online-Untersuchung mit insgesamt 706 Teilnehmerinnen und Teilnehmern durch. Die Ergebnisse zeigen ein klares Bild: Die meisten Anlegerinnen und Anleger agieren auch in Niedrigzinszeiten eher risikoavers. Nur 29 % sind angesichts geringerer Zinsen bereit spekulativ zu handeln. Knapp die Hälfte legt weniger Geld an und 58 % schrauben ihre Erwartungen zurück.

Sparbücher punkten mit Sicherheit und Flexibilität und führen das Ranking sowohl bei der Bekanntheit als auch bei der Nutzung an, obwohl sie für die Mehrheit der Befragten als unwirtschaftlich gelten. Immobilieninvestments haben die höchste Attraktivität, da sie als sicher und wirtschaftlich eingestuft werden. Aufgrund hoher Eintrittsbarrieren werden sie aber nur von 39 % genutzt.

Ziele der Geldanlage
Die drei wichtigsten Ziele der Geldanlage sind Vorsorge für schlechte Zeiten (78 %), Vorsorge für die Pension (72 %) und Vorsorge für Familie und Erben (61 %). Rund die Hälfte der Befragten gibt an, dass das veranlagte Geld zur Wohnraumschaffung oder zum Vermögensaufbau dienen soll.

Nur jeder siebente Befragte hat Spaß an der Spekulation. Kryptowährungen sind zwar 84 % ein Begriff, aber nur für 12 % der Befragten ist eine Investition in Bitcoin und Co gut vorstellbar. Andere neue Investitionsformen sind den Österreicherinnen und Österreichern weitgehend unbekannt. So kennen beispielsweise weniger als die Hälfte Crowdinvesting und nur 28 % Peer-to-Peer Investments.

Aufholbedarf bei finanzwirtschaftlicher Bildung

Insgesamt zeigt sich, dass es bei der finanzwirtschaftlichen Bildung noch Aufholbedarf gibt. Mehr als jede oder jeder Zweite gibt zu, dass Informationen und Kenntnisse fehlen, um Anlageentscheidungen richtig treffen zu können. Ein Indiz dafür ist auch, dass fast die Hälfte des nach allen Ausgaben übrigen Einkommens ungenutzt auf dem Bankkonto liegen bleibt.

Über die Möglichkeiten der Geldanlage informieren sich 70 % nur oberflächlich und 15 % gar nicht. Infolgedessen kann rund ein Fünftel der Befragten auch keine Aussage über die Verzinsung des eigenen Kapitals treffen. Die häufigsten Informationsquellen zum Thema Geldanlage sind Freunde, Familie, Bankmitarbeiterinnen und -mitarbeiter sowie das Internet. Nur rund 20 % nutzen das Fachwissen von Vermögens- und Steuerberaterinnen und -beratern.

Das vorsichtige Verhalten ist jedoch auch positiv zu sehen, da nur insgesamt 16 % der Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer bekanntgaben, in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit Geldanlagen gemacht zu haben.

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