Richard Dietrich mit dem Vorarlberger Slow-Food-Preis 2023 ausgezeichnet

Richard Dietrich mit dem Vorarlberger Slow-Food-Preis 2023 ausgezeichnet
Der Preisträger Richard Dietrich mit Brigitte Plemel und Vito Mussner von Slow Food Vorarlberg (Foto: Lisa Mathis)

Feldkirch (A) Slow Food Vorarlberg würdigt heuer zum zweiten Mal mit dem Slow-Food-Preis eine Persönlichkeit, die ganz im Sinne der Slow-Food-Philosophie Lebensmittel produziert oder veredelt. Der Preis geht dieses Jahr an den Agrarökonomen Dr. Richard Dietrich aus Lauterach. Die Preisverleihung fand im Rahmen eines kulinarischen Abends unter dem Motto „Rund um den Riebelmais“ mit Slow-Food-Mitgliedern, Freunden und Geschäftspartnern in der Cucina Fabbrica, Wolfurt, statt. Die von mehreren Gastköchen zubereiteten Gerichte – von der Riebelsuppe über Fisch mit weißer Polenta bis zu süßen Riebel-Variationen – vermittelten eindrücklich die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der alten Landsorte in der kreativen regionalen Küche.  

Slow Food setzt sich weltweit für Biodiversität, wohlschmeckende und traditionelle Lebensmittel mit Bezug zur lokalen Esskultur, nicht-belastende Anbaumethoden und faire Preise ein. Am 10. Dezember, dem „Terra-Madre-Tag“, feiert die internationale Slow-Food-Bewegung das Recht aller Menschen auf gute, sauber und fair produzierte Lebensmittel. Aus diesem Anlass hat der Vorstand des Slow-Food-Conviviums Vorarlberg letztes Jahr den Vorarlberger Slow-Food-Preis ins Leben gerufen. Mit ihm würdigt Slow Food Vorarlberg Menschen, die im Geiste dieser Philosophie Lebensmittel produzieren oder veredeln. Mit Richard Dietrich zeichnet Slow Food Vorarlberg einen leidenschaftlichen Produzenten aus, der sich mit fundierter Forschungsarbeit und viel Idealismus für die Rekultivierung der alten, anpassungsfähigen Landsorte „Vorarlberger Riebelmais“ eingesetzt hat. „Richard Dietrich trägt bis heute maßgeblich dazu bei, dass es die typische Maissorte für den Riebel, das wohl älteste Gericht der Vorarlberger Küche, in unserem Land das ganze Jahr über in bester Qualität gibt“, begründet Vito Mussner, Präsident von Slow Food Vorarlberg, die Wahl des Preisträgers.

Das Projekt „Riebelmais“
2005 startete der promovierte Agrarökonom im Auftrag der Vorarlberger Landesregierung das Projekt „Riebelmais in Vorarlberg“, dokumentierte und sicherte Saatgut aus privaten Beständen zu einem „Landsorten-Pool“. Zu der Zeit wuchs die Sorte nur mehr auf wenigen Kleinflächen. 2009 wurde der echte „Vorarlberger Riebelmais“ in einer von Dietrich koordinierten Anbaugemeinschaft erstmals wieder angebaut. Im gleichen Jahr fand der „Vorarlberger Riebelmais“ Eingang in die weltweite Sammlung „Arche des Geschmacks“ traditioneller, regional verankerter Qualitätsprodukte der Slow Food Stiftung für Biodiversität. Inzwischen hat sich die Anbaufläche bei 10 ha pro Jahr eingependelt. Wegen der fehlenden Infrastruktur wird ab der Ernte eng mit Partnern in der nahen Schweiz kooperiert, wo ja der „Rheintaler Ribelmais“ zuhause ist. „Durch die Veredelung zu „Riebel Chips“ ist die Maissorte nun auch im restlichen Österreich zu einem kulinarischen Begriff geworden“, freut sich Richard Dietrich.

Kulinarische Riebelmais-Vielfalt
Zur Feier der Preisverleihung luden Richard Dietrich und Slow Food Vorarlberg am 11. Dezember Freunde, Mitglieder und Geschäftspartner zu einem kulinarischen Abend in die Cucina Fabbrica in Wolfurt. Dort konnten sich die mehr als 100 Gäste davon überzeugen, dass die weiße Hartmais-Sorte mit dem typischen süßlichen Geschmack längst nicht mehr nur für den traditionellen Vorarlberger Riebel verwendet werden kann. Gemeinsam mit dem Team von Thomas Sanli aus der Cucina Fabbrica (Ländle Gastronomie) demonstrierten die Köche Roland Vith (Rankweiler Hof), Florian Speckle (Adler, Egg-Großdorf) und Jeremias Riezler (Biohotel Walserstuba Riezlern) mit einem kreativen Abendmenü – von Bruscetta und Riebelsuppe mit Weidegans über Bodensee-Brachse mit weißer Polenta bis zu Riebel-Dessert-Variationen mit Riebeleis –, wie vielfältig der Riebelmais in der modernen regionalen Küche verwendet werden kann. Zu den verschiedenen Gerichten gab es einen Apfelmost aus dem Hause Dietrich und Wein von Johannes Thurnher aus Dornbirn.    

Gemeinsam mit dem Preisträger feierten seine Mitarbeiter und unter anderen: Ursula und Bruno Broger (Produzenten des Riebelmais Whisky - Privatbrennerei Broger, Klaus), Familie Lütolf (Schweizer Partner von Richard Dietrich für die Riebelmais-Verarbeitung), Susanne Maaß (Bluamahof, Dornbirn), Tina und Martin Stöckler (Ländle Gastronomie, Cucina Fabbrica), Christoph Weissenbach (Bäuerliches Bildungszentrum Hohenems), Martin Wagner (Ländle Marketing) und Gebhard Flatz (Landwirtschaftskammer), die Gastronomen Valentin Bargehr (Rössle Braz) und Karlheinz Hehle (Schönblick Eichenberg), Weinakademiker Johannes Hengl (Johannes Thurnher Weine), Daniela Vogel (Slow-Food-Preisträgerin 2022, Aqua-Mühle-Garten), Renate Breuß (Kulturhistorikerin), Marie-Luise Dietrich (Pfanner, Lauterach) und Matthias Ammann (Verbandsmanagement). Vom Slow Food Vorstand: Vito Mussner, Brigitte Plemel, Andrea Sutterlüty, Markus Dorner und Wolfgang Ponier.

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