Verkehrstote in Europa - Wie sicher ist die Fahrt auf Deutschlands Straßen?

Verkehrstote in Europa - Wie sicher ist die Fahrt auf Deutschlands Straßen?

Eine aktuelle Forschung von Vignetteswitzerland.com beschäftigt sich mit den Todesfällen im Straßenverkehr im Jahr 2022. Insgesamt 32 Länder in Europa wurden dabei genauer betrachtet. Die Ergebnisse der Studie besagen unter anderem, welches Land die meisten Verkehrstoten verzeichnet und in welchem man sich auf den Straßen am sichersten fühlen kann. Obwohl Deutschland einen der vorderen Plätze belegt, ist das Land nicht unter den Top 5 vertreten. Wir stellen die Ergebnisse im Überblick vor und verraten, welche Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit in Deutschland geplant sind.

Ergebnisse - Deutschland nicht unter den Top 5

Es gibt ein Land, das sich von den anderen abhebt - und dabei handelt es sich um Norwegen. Laut der Studie kann das Land die wenigsten Verkehrstoten (21,38 pro eine Million Einwohner) im Jahr 2022 vorweisen. Im Vergleich dazu gab es auf den Straßen in Rumänien etwa viermal so viele Todesfälle (85,81 pro eine Million Einwohner). Damit belegt das Land den letzten Platz auf der Rangliste. Aufgrund der Zahlen wird darauf geschlossen, dass es in Norwegen am sichersten für Reisende ist, auf den Straßen unterwegs zu sein. In Rumänien hingegen muss man laut dem Ergebnis beim Autofahren vorsichtig sein.

Stellt sich nur noch die Frage, welchen Platz Deutschland bei der Untersuchung belegt. Die Ergebnisse zeigen, dass sich Deutschland mit 33,35 Verkehrstoten pro eine Million Einwohner auf dem siebten Platz befindet - und somit nach Ländern wie Norwegen, Dänemark oder der Schweiz auf der Liste erscheint. Es geht zudem aus der Untersuchung hervor, dass die Anzahl an Todesfällen in den letzten 10 Jahren in Deutschland um etwa 24 Prozent gesunken ist, was im Allgemeinen für eine Verbesserung spricht.

Weniger Tote, aber mehr Unfälle
Dass die Anzahl an Todesfällen im Straßenverkehr gesunken ist, klingt zunächst positiv. Dafür ist ein anderer Wert in den letzten Jahren gestiegen - und zwar die Anzahl an Unfällen. Im Jahr 2022 gibt es in dem Bereich einen Anstieg von mehr als 11 Prozent. Als Grund wird genannt, dass auf den Straßen nach der Pandemie wieder mehr Autofahrer unterwegs sind. Dadurch ereigneten sich entsprechend mehr Verkehrsunfälle. Der Anstieg lässt sich vor allem in den Bundesländern Sachsen, Hamburg und Sachsen-Anhalt beobachten.

Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit
Beschäftigt man sich mit der Verkehrssicherheit in Deutschland, ist immer wieder von dem Stichwort „Vision Zero“ („Die Nullvision“) die Rede. Hinter dem Begriff verbirgt sich eine Sicherheitsstrategie, die darauf abzielt, dass es keine Todesfälle oder Schwerverletzte mehr im Straßenverkehr geben soll. Um die Strategie umzusetzen, wurden gewisse Verkehrssicherheitsprogramme ins Leben gerufen. Das aktuelle Programm läuft von 2021 bis 2030 und umfasst eine Vielzahl an Maßnahmen, die die Verkehrssicherheit verbessern sollen. Was dabei im Fokus steht, ist die Einführung neuer Fahrsicherheitssysteme. Dabei kann es sich beispielsweise um hochentwickelte Notbremsassistenzsysteme, Notfall-Spurhalteassistenten oder Abbiegeassistenzsysteme handeln.

Auch die Frage, ob in Deutschland ein allgemein gültiges Tempolimit auf den Autobahnen eingeführt werden soll, steht immer wieder im Raum. Allerdings kommt man bislang zu dem Entschluss, dass die Einführung eines Tempolimits nicht ausreicht, um eine Verbesserung im Straßenverkehr zu bewirken.

Was läuft in Norwegen anders?
Wie zuvor erwähnt, befindet sich Norwegen auf dem ersten Platz der Studie und gilt laut den Daten aus dem Jahr 2022 als sicherstes Land zum Autofahren in Europa. Deshalb ist die Frage, was auf den Straßen von Norwegen anders abläuft als in Deutschland, durchaus berechtigt. Im Allgemeinen zeichnen sich die skandinavischen Länder durch ein sicheres Verkehrssystem aus (Norwegen, Schweden und Dänemark unter den Top 5). Dass in Norwegen so gute Ergebnisse erzielt werden können, liegt nicht nur an einem Faktor, sondern an einem Zusammenspiel aus verschiedenen Punkten.

Als Gründe werden beispielsweise bessere Straßen und sichere Fahrzeuge genannt. Zu den konkreten Maßnahmen, die in dem Land gelten, zählen unter anderem die Umwandlung von zwei- in dreispurige Bundesstraßen, der Bau zusätzlicher Leitplanken oder die Einführung von Kreisverkehren (wo zuvor Kreuzungen waren). Auch von niedrigeren Geschwindigkeiten in Norwegen ist immer wieder die Rede.

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