Die Wälderbahn der Zukunft: Eine Weltneuheit als innovative Verkehrsverbindung in Vorarlberg - in 20 Minuten von Bersbuch nach Dornbirn

Die Wälderbahn der Zukunft: Eine Weltneuheit als innovative Verkehrsverbindung in Vorarlberg - in 20 Minuten von Bersbuch nach Dornbirn

Lustenau (A) „Innovative, intelligente und vernetzte Initiativen“, sind laut der zu Beginn des Jahres präsentierten Industriestrategie das Erfolgsrezept für ein wettbewerbsfähiges und le-benswertes Vorarlberg. Eine Weltneuheit hätte Potential als strahlendes Vorarlberger Leuchtturmprojekt genau diese Botschaft nach innen und außen zu vermitteln. Eine Idee für eine innovative Verkehrsverbindung, die es noch nirgends gibt.

Vorarlberg zeichnet sich durch die Kombination eines sehr attraktiven Lebensraums und einer hohen Dichte an erfolgreichen größeren, mittleren und kleineren Unternehmen in unter-schiedlichsten Branchen aus. „Beides gilt es, mit allen Anstrengungen zu erhalten und zu verbinden. Betriebe, Mitarbeiter, die hier lebende Bevölkerung, aber auch Gäste, profitieren von einem wachsenden, erfolgreichen, nachhaltigen und sicheren Lebensraum gleicherma-ßen“, so Martin Ohneberg, Präsident der IV-Vorarlberg.

Ein Leuchtturmprojekt für Vorarlberg
Die Industriellenvereinigung hat zu Beginn des Jahres eine Strategie und Lösungsansätze für Vorarlberg präsentiert, wie sich die Wettbewerbsfähigkeit und ein nachhaltiger Lebensraum weiterentwickeln können. Die Lösungsansätze sind allesamt in Vorarlberg und der Region umsetzbar. Die drei strategischen Stoßrichtungen sind Innovation, Intelligenz und Vernetzung. Vorgeschlagen wird auch ein Leuchtturmprojekt mit Strahlkraft. „Unter Leuchtturmprojekt verstehen wir eine Initiative, bei der Technologie, Know-how und Kreativität aus Vorarlberg für Vorarlberg genutzt wird, nach innen verbindet und nach außen strahlt. Genau nach einem solchen Projekt haben wir uns auf die Suche gemacht und sind auch fündig geworden“, so Ohneberg.

City Cable Car – Ein kurvenfähiges Seilbahnsystem für die Stadt

Hanno Ulmer, Vorstand der Doppelmayr Holding, präsentiert dazu die neueste Innovation des Wolfurter Weltmarktführers, die eine Revolution im Seilbahnbau darstellt und völlig neue Möglichkeiten eröffnet: „Das City Cable Car (kurz: CCC) ist ein Seilbahnsystem für den ur-banen Bereich, das von Doppelmayr als umweltfreundliche, geräuscharme und vor allem kurvengängige Alternative für den öffentlichen Nahverkehr entwickelt wurde“. Ausgangs-punkt sei das 3S-System gewesen, das in Kombination mit dem neuentwickelten Selbstfahr-system das City Cable Car bildet. Die 3S-Bahn (Dreiseilbahn) besteht aus zwei fest veran-kerten Tragseilen als Fahrbahn und einem umlaufenden Zugseil, auf das die achtrolligen Laufwerke geklemmt werden. So ist dieses kuppelbare Umlaufsystem äußerst leistungsstark und zuverlässig. Förderleistungen bis zu 5.500 Personen pro Stunde und Richtung sind mit der 3S-Bahn möglich.

Die Besonderheit der Doppelmayr-Innovation zeigt sich anhand der Erklärung von Ulmer: „Die Kabinen fahren einerseits auf Seilen und überwinden beliebige Höhenunterschiede und können andererseits von den Seilen auf eine Fahrbahn wechseln und umgekehrt. Diese Kombination gibt es in der Form noch nirgends auf der Welt.“ Speziell sei auch, dass die Fahrbahn bestehenden Straßenzügen folgt und damit Kurven mit nahezu beliebigen Kurven-radien beinhaltet. „Zu diesem neuartigen System war es im Wesentlichen notwendig ein neuartiges Fahrzeug/Fahrwerk, eine Fahrbahn sowie die Kabinen zu entwickeln“, so Ulmer.

Die Firma Doppelmayr sieht in der Innovation sowie der Weiterentwicklung und dem damit verbundenen Technologiesprung in der Kurvenfähigkeit der Seilbahnlaufwerke bzw. Fahr-zeuge sowie die Neuentwicklung des Selbstfahrsystems erhebliches Potential: „City Cable Car kombiniert die klassische Seilbahn mit einem neuartigen, selbstfahrenden Fahrzeug. Diese Entwicklung von Doppelmayr ermöglicht eine Fahrt mit Seilbahnkabinen auch auf kur-venreichen Strecken und bringt insbesondere im urbanen Raum erhebliche Vorteile“, ist Ulmer überzeugt.

Im Detail bedeutet das, dass in den Übergabestationen die Selbstfahrer – sogenannte Taxis – die Kabinen von der klassischen Seilbahn übernehmen. Auf einem Schienensystem geht die Fahrt dann bequem weiter. Die Fahrbahn befindet sich weiterhin auf einer erhöhten Ebene, die Infrastruktur darunter kann dadurch vielfältig genutzt werden. „Das CCC wird perfekt in das Verkehrsnetz integriert und bringt die Fahrgäste, ungehindert von Stau und anderen Verkehrsteilnehmern, komfortabel an ihr Ziel. Das City Cable Car fügt sich harmonisch ins Stadtbild ein und erfüllt alle Anforderungen an ein modernes Mobilitätssystem“, so Hanno Ulmer von Doppelmayr.

Innovative Verkehrsverbindung auf Vorarlberg übersetzt
„Diese Doppelmayr-Innovation ermöglicht es, neue Verkehrskonzepte zu entwickeln und zu diskutieren, denn damit werden die Möglichkeiten von Seilbahnen als öffentliche Verkehrs-mittel enorm vergrößert“, so Martin Strele, Geschäftsführer der Projektentwickler von Kairos, der sich eine solche Bahn als innovative Verkehrsverbindung zwischen Rheintal und Bre-genzerwald als wichtigen Baustein des öffentlichen Verkehrs in Vorarlberg vorstellen kann. Dazu habe Kairos auch ein Konzept als Diskussionsgrundlage erstellt. Die als Arbeitstitel bezeichnete „Wälderbahn“ verbindet demnach den Bahnhof Dornbirn mit der Station Säger-brücke und der Talstation der Karrenbahn. Von dort geht es hoch auf das Hochälpele, dem höchsten Punkt im Skigebiet Bödele, und dann mitten in den Bregenzerwald in den Bereich Bersbuch in Andelsbuch. „Insgesamt bestünde damit tatsächlich ein bedeutendes Verlage-rungspotential vom Autoverkehr in den öffentlichen Verkehr“ ist Strele überzeugt. Jede Minu-te fährt eine Gondel mit 28 Personen ab. In gut zwanzig Minuten und über elf Kilometer ver-bindet das neue System das Rheintal mit dem Bregenzerwald“. Erreichbar seien bis zu 31 km/h Fahrgeschwindigkeit. Auch Kleinlasten können in frequenzarmen Zeiten mit eigenen Gondeln transportiert werden.

Weiterentwicklung des öffentlichen Verkehrs
„Der öffentliche Verkehr ist das Rückgrat für umweltfreundliche und leistbare Mobilität der Menschen. Zwischen ländlichen Räumen und den Ballungszentren brauchen wir im öffentli-chen Verkehr aber leistungsfähige Hauptachsen, die in der Lage sind, die Nachfrage auch in Zukunft zu bedienen und gleichzeitig die Kaufkraft auch im ländlichen Raum zu halten“, er-läutert der Kairos-Geschäftsführer seine Motivation hinter der Initiative. Mehrere Aspekte seien ausschlaggebend für die Überlegungen gewesen. Zum einen eine hohe Leistungsfä-higkeit des Verkehrssystems, zweitens ein elektrischer Antrieb, um unabhängig von impor-tierten Energieträgern zu sein. Außerdem ein Verkehrssystem, das sowohl Alltags- als auch Freizeitwege abwickeln kann. Und schließlich eine optimale Anbindung an das hochrangige Schienennetz im Rheintal, um den Umstieg in S-Bahn, Regionalexpress, Railjet und regionale Buslinien zu ermöglichen.

Exzellente Zukunftstechnologie vor der Haustüre
Für IV-Vorarlberg Präsident Martin Ohneberg wäre die von Doppelmayr entwickelte und von Kairos vorgeschlagene Wälderbahn der Zukunft eine große Chance auf ein richtiges und strahlendes Leuchtturmprojekt vor der Haustüre. „Eine Kombination aus Seilbahn und Stadt-hochbahn mit allen möglichen Kurvenradien wie heute präsentiert und zur Diskussion ge-bracht, gibt es bisher weltweit nicht. Die Chancen, die sich aus so einem Projekt ergeben können, sind gewaltig, von der zusätzlichen Wertschöpfung und Werbung für Vorarlberg ganz abgesehen. Wir sollten in eine offensive Diskussion dazu einsteigen und uns auf den Weg machen“, so Ohneberg.

Neben dem Sichtbarmachen von Innovation am Technologiestandort Vorarlberg sieht Ohneberg auch den umweltfreundlichen, entspannten und geräuscharmen Transportweg als Chance und ergänzt: „In der Elektromobilitätsstrategie des Landes ist festgeschrieben, dass vor allem dort Elektromobilität forciert werden soll, wo viele Menschen transportiert werden und wo die Einsatzmöglichkeiten von elektrisch betriebenen Fahrzeugen besonders aufse-henerregend sind". Seilbahnen sind schon jetzt elektrisch betrieben. Die neue Technologie des City Cable Cars mit elektrisch betriebenen “Taxis”, auf denen die Seilbahnkabinen “Hu-ckepack” genommen werden, sei daher eine Riesenchance für eine innovative, intelligente und vernetzte Initiative, die auch die Vorreiterrolle von Vorarlberg im Bereich der Elektromo-bilität weiter ausbauen könne - ein echtes Leuchtturmprojekt!

Fakten im Überblick: Die Wälderbahn der Zukunft

In 20 Minuten von Bersbuch nach Dornbirn Karren Talstation
28 Personen pro Kabine oder 2,5 Tonnen Güter
11 Kilometer Gesamtlänge von Bersbuch bis Dornbirn Bahnhof
Elektrisch betrieben – e-mobil

CCC: Dornbirn Bahnhof bis Dornbirn Karren Talstation
•    Länge 3.280 m
•    max. Geschwindigkeit 6,5 m/s (23,4 km/h)
•    Förderleistung 2.000 P/h (alle 50,4 sec / 28 Personen)

3S-Bahn: Dornbirn Karren bis Bersbuch

•    Länge 7.711 m
•    max. Geschwindigkeit 8,5 m/s (30,6 km/h)
•    Förderleistung 2.000 P/h (alle 50,4 sec / 28 Personen)



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