Niederösterreichs Geschäftsklima im Aufwärtstrend

Niederösterreichs Geschäftsklima im Aufwärtstrend
IV NÖ-Geschäftsführerin Mag. Michaela Roither

St. Pölten (A) Deutlich bergauf verlief das IV NÖ-Konjunkturbarometer im vierten Quartal 2016. Die 44 befragten Betriebe rechnen auch in den nächsten Monaten mit Steigerungen bei Geschäftslage und Produktionstätigkeit. Die niederösterreichische Industrie startet mit einem Positivtrend in das neue Jahr: Das IV-NÖ Konjunkturbarometer – als Mittelwert aus der Beurteilung der gegenwärtigen und zukünftigen Geschäftsentwicklung – ist seit dem dritten Quartal 2016 von 6,8 auf 25,1 Prozentpunkte gestiegen. Bei der vierteljährlichen Befragung haben diesmal 44 Unter-nehmerinnen und Unternehmer mit insgesamt 21.979 Beschäftigten teilgenommen.

Während das Gesamtbild der Konjunkturumfrage ein durchaus positives ist, bleibt ein Wermutstropfen bei der Einschätzung zum Beschäftigtenstand in drei Monaten: Hier ist der Saldo mit -2 Prozentpunkten immer noch im negativen Bereich. Das bedeutet, es gibt einen Überhang jener Unternehmen, die mit einem Rückgang im Beschäftigten-stand, also mit Personalabbau, rechnen.

IV NÖ-Präsident Salzer: „Handlungsbedarf bei Lohnnebenkosten und Arbeitszeit“
„Das zeigt einmal mehr, wie wichtig Entlastungen im Bereich der Lohnnebenkosten sind“, sagt Thomas Salzer, Präsident der Industriellenvereinigung NÖ. Die zuletzt im Regierungsprogramm beschlossene Senkung der Lohnnebenkosten für neu geschaffene Arbeitsplätze sieht er als ersten wichtigen Schritt. „Dennoch müssen wir auch die Kosten für bereits bestehende Jobs senken, um wettbewerbsfähig sein zu können“, so Salzer. Dringenden Handlungsbedarf sieht er auch im Bereich der Arbeitszeitgestaltung und be-grüßt daher auch die jüngsten Vorschläge des NÖAAB zur Regelung der Arbeitszeit. „Wir sollten die Möglichkeiten der EU-Arbeitszeitrichtlinie für ein praxisgerechteres Ge-setz nutzen, um besser auf Auftragsschwankungen reagieren zu können. Gerade in Zei-ten des Aufschwungs ist es für die Unternehmen wichtig, die eingehenden Aufträge auch abarbeiten zu können“, so Salzer. Größere Gestaltungsmöglichkeiten auf Betriebsebene würden zudem beiden Seiten nützen, sowohl den Unternehmen als auch den Mitarbeite-rinnen und Mitarbeitern.

Weitere Ergebnisse im Detail:
Einen deutlichen Anstieg gab es hingegen bei der aktuellen Geschäftslage: Laut Um-frage stieg dieser Saldo im vierten Quartal 2016 von 9 auf 36 Prozentpunkte. Während nur acht Prozent der Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage mit „schlecht“ beurteilten, war fast die Hälfte der Unternehmen (45 %) zufrieden. Die Prognosen rund um die Geschäfts-lage in sechs Monaten haben sich ebenso aufgehellt: Hier stieg der Saldo von 4 auf 14 Prozentpunkte. Im Detail gehen jedoch 80 Prozent der Unternehmen von einer gleichbleibenden Geschäftslage im nächsten halben Jahr aus. Mit einer Verbesserung rechnen lediglich 17 Prozent.

Weitere Steigerungen gab es beim derzeitigen Auftragsbestand (Saldo kletterte von 11 auf 36 Prozentpunkte). Was die Auslandsaufträge betrifft, kam es ebenfalls zu einem Aufschwung (Saldo stieg von 25 auf 39 Prozentpunkte). Positiv entwickelt haben sich auch die Einschätzungen zur aktuellen Ertragssituation (von 2 auf 18), zur Produktionstä-tigkeit in drei Monaten (von -6 auf 18), sowie zur Ertragssituation in sechs Monaten (von -5 auf 7). Im Vergleich zur letzten Befragung blicken die Unternehmerinnen und Un-ternehmer für die nächsten Monate demnach wieder deutlich optimistischer in die Zukunft.

Keine Veränderung gibt es bei den Verkaufspreisen für die nächsten drei Monate: Mit 2 Prozentpunkten hat der Saldo nach wie vor nur einen geringen positiven Wert. „Das liegt daran, dass der Preisdruck bei industriell erzeugten Produkten aufgrund der international vorhandenen Überkapazitäten nach wie vor hoch ist“, so Salzer.

„Wir müssen diesen Aufwind nutzen und den Standort jetzt voranbringen. Aus Sicht der Betriebe sind folgende Dinge vorrangig: Ein modernes Arbeitszeitgesetz, die allgemeine Senkung der Lohnnebenkosten – und natürlich der Dauerbrenner Bürokratieabbau“, fasst IV NÖ-Geschäftsführerin Mag. Michaela Roither die Ergebnisse noch einmal zusammen.

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